Synagogen überwacht von Polizei?

6 Antworten

"rund um die Uhr" ist wahrscheinlich übertrieben. (bitte richte das deinem Lehrer aus)

Die meisten Gemeinden haben einen eigenen Wachdienst (der leider ziemlich teuer ist), und nur an hohen Feiertagen, wenn viele Leute in die Synagoge gehen, kommt die Polizei und schiebt dort Wache.

Nötig ist das leider seit den 70er Jahren, als viele Attentate von Palästinensischen Fanatikern auf jüdische Gemeinden stattfanden. Das wurde dann wieder seltener, dafür haben Islamisten damit begonnen (z.B. Attentat auf Schule in Toulouse, auf jüdischen Supermarkt in Paris, auf jüdisches Museum in Brüssel, etc.)

Auch Neonazis sind eine Bedrohung, wie man am Beispiel des Attentats auf die Synagoge in Halle am Yom Kippur letztes Jahr oder am Attentat in Wien vor ein paar Monaten sehen konnte.

Bis heute sind nur sehr wenige jüdische Einrichtungen ohne Polizeischutz, weil das Leben für Jüd*innen in Deutschland eben nicht einfach, nicht ungefährlich ist.

Das verdeutlicht die Kontinuität von Judenfeindlichkeit und Antisemitismus vom 1. Jahrhundert an. Bereits im Jahre 70 wurden bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer 1,1 Millionen jüdische Menschen umgebracht. Es folgte in der Kontinuität der Geschichte ein Religionsverbot für jüdische Menschen. im 4. Jahrhundert erste systematische Judenverfolgung, die sich kontinuierlich in anderer Form wiederholen.

Ein sicherlich sehr einschneidender Punkt der jüdischen Geschichte sind die Pestpogrome des 14. Jahrhunderts als jüdischen Menschen vorgeworfen wurde Brunnen zu vergiften, und somit die Epidemie ausgelöst zu haben, der über 25 Millionen Menschen zum Opfer fielen - 1/3 der europäischen Bevölkerung damals. Diese falschen Anschuldigungen, der Irrglaube der Menschen, führten zu einer erneuten systematischen Judenverfolgung.

es wundert in der Kontinuität nicht die Ausgrenzung durch Antisemitismusbewegungen in Deutschland bereits im deutschen Kaiserreich, die den Weg zum Holocaust ebneten, dem weit mehr als 6,1 Millionen europäische jüdische Menschen ihr Leben zollen mussten.

In dieser Kontinuität und in diesem Zusammenhängen, sollten wir die 60 Jahre betrachten, die zwischen dem ende des Naziregimes und der heutigen Zeit stehen. Das ist nicht mehr als ein Wimpernschlag. Die Menschen, die antisemitische Ideologien verfechten, sind ja geblieben.
Antisemitische Bilder, wie das von Hakennasen, Geldjuden oder so etwas sind nicht ausgelöscht.

Immer wieder gibt es antisemitische Angriffe. jeden Tag. in Deutschland.
Darum stehen die meisten Synagogen in Deutschland unter Polizeischutz.
Das hilft nicht gegen diskriminierung, aber es hilft dagegen eventuell beim Gottesdienst abgestochen zu werden. Antisemitismus hat Tradition in Deutschland. Leider.


Studycus  27.03.2024, 22:43

Man bemerke, dass Israeliten (und Konvertierte), die christlich missionierten, bis Konstantin etwa 300 Jahre n.Chr. den christlichen Mosaismus annahm und als tolerable Religion einstufte, gleichfalls von Rom furchterlichst abgelehnt wurden, weil Judentum und Christentum ein uns die gleiche Großreligion waren (und sind). Das christliche war für Rom eine innerjüdische Sekte. Auch viele gläubige Mosaisten konnten selbst nicht eindeutig zwischen beiden trennen.

Wieso ist es, bitte unabhängig von Jesus, bei christlichen Mosaisten nicht mehr so, aber bei nichtchristlichen Mosaisten?

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Kommst du gerade nach einer längeren Einzelhaft zurück ins Leben?

Was geschieht, wenn die Polizei NICHT vor einer Synagoge Wache hält, ist leider nur zu gut bekannt!

Synagogen werden bewacht, da Juden von Nazis bedroht werden, aufgrund der Geschichte des zweiten Weltkrieges.

Die Frage könnte auch lauten:

Warum bewacht die Polizei in vielen Städten rund um die Ihr Synagogen?