Sünde?

7 Antworten

Ja die Sünde, eine der Indoktrinationen die uns die Religion leider über Jahrtausende eingetrichtert hat. Ganz ehrlich: Es gibt keine Sünde, sondern es gibt nur Sünde in uns.

Natürlich hat jeder Mensch einen moralischen Kompass und es gibt einfach Sachen auf der Welt, die dagegen sprechen: wie als Beispiel, jemand anderem seinen Willen aufzwingen.

Höre in dich hinein und da wird eine Stimme sein....diese spricht immer zu dir und will das du es schaffst. Das bist du selbst!

Ich habe mal etwas wunderschönes gehört oder gelesen, genau weiß ich es nicht mehr, dass Yeshua selbst geschrieben haben soll:

"Verehre mich nicht in Bücher geschrieben aus Papier, verehre mich nicht in Tempeln gebaut aus Holz und aus Stein.

Erkenne dich selbst in deiner Umwelt, hebe einen Stein auf und sehe mich, nehme ein Stück Holz in der Hand und spüre mich. Denn ich bin in dir und um dir herum."

Darin habe ich persönlich mich wiedererkannt und übe mich darin, diese Erfahrung selbst zu machen. Es ist mal schwieriger und mal leichter, doch glaube mir bitte es lohnt sich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich brauchte mein Leben um so zu werden.

Du musst die Bibel und auch andere religiöse Leitwerke eher als metaphorische Grundlage einer Philosophie und Lebensweise lesen und darfst nicht am buchstabengetreuen Wortlaut hängen bleiben.
Religiöse Texte aus allen Glaubensschriften haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind alle aus etlichen Sprachen übersetzt worden - teilweise mangels wörtlicher Möglichkeit auch sinngemäß, weil es keine 1-zu-1-Übersetzungen gibt. Und wenn sowas dann mehrfach und immer wieder in andere dann relevante Sprachen geschieht geht naturgemäß etwas verloren.
Denk mal (bei den modernen Sprachen) an Französisch "tout le monde": Deutsche Übersetzung: "Alle"... Wörtliche Übersetzung ins Deutsche: "die ganze Welt".
Die Franzosen haben für das deutsche Wort "alle" einfach keine eigene Vokabel und umschreiben das daher, wenn sie nicht einfach mit "tous" eine verkürzte Form nehmen, die dann aber "Alltagssprech" und daher unpräzise ist.
So wird aus einer Gruppe, die von "allen Mitgliedern" spricht schon mal schnell "die ganze Welt", wenn man dann buchstabengetreu übersetzt - sei es mangels Wissen davon oder auch mangels Kontext. Und das mach dann etliche Male von einer Sprache in die andere und dann kommt am Ende ein ganz anderer Sinn aus dem Text raus.

Die Verfasser der Texte sprachen ja oft hebräisch, arabisch oder andere Sprachen der Region, die dann (bei den Christen z.B.) ja dann irgendwann mal ins lateinische übersetzt worden sind. Damit hat die Kirche dann ewige Zeiten gearbeitet - wohl auch, weil deren Protagonisten so eine gewisse elitäre Basis hatte, die sie über das gemeine Volk erhaben machte - und so auch eine gewisse Deutungshoheit, aber auch die Möglichkeit, die Geschichten mit eigener Interpretation so zu erzählen und aufzuschreiben, dass sie in den Kontext ihrer Vorstellungen passten. Und dann kam ja noch (schreiben und auch die Fähigkeit, die "Hochsprache der Kultur" zu sprechen war ja durchaus eher elitär als Mainstream in der alten Zeit, Schulbildung war eher selten und wenn überhaupt dann eher dem bessergestellten Adel vorbehalten) die Tatsache zum Tragen, dass die Erzähler ja nicht "vom Hofe", sondern aus "dem Pöbel stammten", also eher rudimentär und im Rahmen ihrer Möglichkeiten erzählt haben. Denk mal daran, dass es ja auch heute vielen Menschen schwerfällt - siehe Frau Bärbock - trotz einer gewissen "Bildung" auch nur einen unfallfreien Satz zu formulieren und "Alter" heute oft mit "d und a" gesprochen wird und so gar nichts mit der vergangenen Zeit seit der Geburt/Erzeugung zu tun hat, sondern einfach nur eine "Anrede" ist ;) Ergo: Selbst heute fällt ein gepflegter - einer druckreifen Formulierung entsprechender - Duktus dem "Fußvolk" zunehmend schwer ;)

Später kamen dann - aus dem lateinischen die, wieder mit Schwund durch mangelnde wörtliche Möglichkeiten, das 1-zu-1 zu tun - inhaltlich veränderte Übersetzung in die modernen Sprachen.

Ergo ist das was ursprünglich mal die Bibel war heute nicht mehr das was du in den Kirchen und im Buchhandel findest sondern eher ein Abklatsch der Ursprungstexte und deren Interpretationen. Ob Jesus dann tatsächlich über's Wasser gelaufen ist oder diese Darstellung eher die Reste aus einem Bericht über einen intelligenten Zimmerman sind, der vielleicht findig genug war, ein Floß zu bauen wird man ohne Zeitmaschine ja schwerlich feststellen können.

Dann kommt natürlich noch dazu, dass vieles, was technisch heute selbstverständlich ist und im Kontext technisch-wissenschaftlicher Entwicklung der Menschheit heute machbar ist für einen Menschen aus dem Mittelalter schon Zauberei wäre. Denk mal an die Zeit vor der globalen Vernetzung und der Möglichkeit, Informationen auf kurzem Weg zu verbreiten. Wäre da nicht vielleicht der Chinese, der einfach nur verstanden hat, wie Schwarzpulver funktioniert für den weniger entwickelten Stamm aus einer anderen Region der Erde vielleicht ein gottgleiches Wesen, was Feuer und Donner kontrolliert? Und würde dieser nicht bei seiner ehrfürchtigen Weitergabe seiner Erlebnisse, wenn er sowas gesehen hätte nicht noch dazu neigen, seine Bewunderung durch Übertreibung noch unterstreichen, wenn er anderen davon berichtet?

So entstehen dann durchaus über Jahrtausende biblische Geschichten, die im Ursprung vielleicht einfach nur Erzählungen über Menschen mit tollen Ideen gewesen sind und über die bewundernd gesprochen wurde.

Und dann denk mal an die heutige Zeit, in der derartige Veränderungen in der Wahrnehmung ja schon von Oben befohlen werden. Wir sind doch gerade auch schon wieder in einem Trend, dass einseitige Erzählungen ohne jede Prüfung und Anhörung der Gegenseite für bare Münze genommen werden und so Wahrheiten geschaffen werden während die Realität bestenfalls in der Mitte liegt. Dass dann - und jetzt wird's mal politisch - ein Markus Söder seiner Frau - und damit der eigenen Haushaltskasse - mit den Maskendeals ein stattliches Vermögen beschert hat, was ihm und seiner Nachkommenschaft selbst wenn er am Ende unter Verlust aller Bezüge aus dem Amt gejagt wird Wohlstand bis zum Lebensende seiner Enkel ein Leben im Luxus bescheren wird ist doch schon wenige Jahre später nahezu komplett vergessen. In 2000 Jahren ist Lauterbach dann der Jesus, der durch auflegen einer Brennessel den Tod unwirksam gemacht hat. Armseeligerweise sieht er sich ja mit seinem Gebabbel heute schon als der Heiland der modernen Welt und verdrängt den angerichteten Schaden seiner Irrwege. Und wir knien vor der Brennessel als heilige Pflanze und beten ihre Giftkanülen an und wollen es nicht wahrhaben - schon heute... was kommt dann in 2000 Jahren erst...

Nur mal als abstraktes Beispiel, wie sich Geschichten eben im Laufe der Zeit verändern.

Die Geschichte, respektive ihre Berichterstattung wird am Ende immer von Obrigkeiten (und ggf. Siegern der Kriege) gesteuert und ihre Wiedergabe dann auch entsprechend gelenkt. Das war damals nicht anders. Und dann gab es dort eben noch die "Resistance", also die, die ihre eigenen Geschichten irgendwie durch die Zeit gerettet haben. Genau das waren in einem primär jüdischen Volk die Christen, die sich mit Mut, Kreativität und sicherlich auch einer gepflegten Portion Trotz gegen die Obrigkeit zumindest in ihren Geschichten behauptet haben und heute eine Grundlage als eine der Weltreligionen geschaffen haben - trotz religiös begründeter Verfolgung in ihrer Zeit und dem Märtyrer-Tod ihres prägenden Propheten an dem Hinrichtungsgerät, was sie heute als Symbol ihrer Religion sehen. Hat ja - bei allem Respekt vor den Glaubenssätzen aller Menschen - auch eine gewisse (Selbst-)Ironie, das.
Mal ganz historisch - sicherlich verkürzt - dargestellt und den spirituellen Kontext bewusst ausgeblendet.

Dennoch ist das Christentum als Grundlage vieler moralischer Eckpfeiler unserer (westlichen) Zivilisation ja nicht weniger glaubwürdig, wenn es Nächstenliebe fordert und Töten, Neid, Hass und Gier verurteilt.
Man muss aber die Glaubenswerke im Geist ihrer Zeit und mit dem Verständnis ihrer "Lebens- und Entwicklungsgeschichte durch die Sprachen und Zeit" und auch der Lebenswirklichkeit der jeweiligen Erzähler in ihrer Zeit betrachten, damit ein Schuh draus wird und darf nicht "dem Popen an den Lippen hängen und blind alles nachplappern und glauben, was der erzählt" sondern muss auf die Suche nach der eigenen Wahrheit in der Religion gehen und darüber reflektieren und darf seine Vorträge und auch die Texte der Bibel hierbei als Denkanstöße zum eigenen Weiterdenken nehmen, aber eben daraus gerade KEIN "betreutes Denken" werden lassen, sonst babbelt man am Ende unreflektiert und mantramäßig nach und widerlegt seine eigenen Aussagen 2 Sätze später selbst oder verliert seine Überzeugungen, wenn man sich dann selbst mal dabei ertappt.
Und dann wird man vielleicht sogar fündig. Religion ist eine Suche, keine absolute Wahrheit, der Weg und die Suche ist das Ziel, nicht die Erkenntnis, denn wenn die erfolgt dann kannst du nicht mehr berichten.

Ich hoffe, das hilft dir ein wenig.


naaman  31.07.2024, 07:19
Du musst die Bibel und auch andere religiöse Leitwerke eher als metaphorische Grundlage einer Philosophie und Lebensweise lesen und darfst nicht am buchstabengetreuen Wortlaut hängen bleiben.

Sagt wer? Ein Atheist.

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Ich (M15) bin mir sehr unsicher, ich glaube mein ganzes leben an gott

'Ein Glaube an Gott' zu haben, reicht allein nicht aus. Man muss auch von Gott überzeugt sein, und da liegt das Problem.

Aber selbst wenn man von Gott überzeugt ist, werden Fragen auftauchen. Für gläubige Menschen ist Gottes Wort, die Bibel, der Leitfaden. Die Bibel beantwortet so ziemlich alle Fragen, die ein gläubiger Menschen haben könnte.

Sie in der Bibel zu finden ist allerdings schon schwieriger. Nehmen wir mal den Tod.

In der Bibel heißt es an einer Stelle:

. . . und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, . . . (Römer 5:12)

Das kann man deshalb glauben, weil die Beweise, dass der Mensch stirbt, da sind.

an einer anderen Stelle in der Bibel heißt es:

. . ., und den Tod wird es nicht mehr geben. . . .(Offenbarung 21:4)

Das wiederum glaubt keiner, selbst Christen nicht. Obwohl beide Aussagen aus der Bibel sind.

Ja, in der Bibel gibt es leider etliche Widersprüche. Es gibt logische, biologische, physikalische, mathematische, also auch wissenschaftliche Fehler in der Bibel.

Dennoch ist nicht alles falsch in der Bibel. Jedoch muss man bedenken, dass das Buch von Menschen verfasst wurde. Die Bibel enthält aber auch noch partiell Gottes Wort, aber eben nicht komplett. Die gesamte Bibel stammt also nicht von Gott. Gott macht keine Fehler.

Christliche Theologie der höchsten Eminenz stimmen zu, dass die Bibel mehrfach manipuliert wurde. So ein Buch kann also nicht als religiöse Grundlage dienen und kein heiliges Buch sein, wenngleich sie auch noch etliche Weisheiten enthält.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Es gibt keinen Widerspruch zwischen Bibel und Wissenschaft. Das wird immer behauptet, stimmt aber nicht. Es geht in Wahrheit darum, die Bibel schlecht zu machen. Wer so einen Widerspruch behauptet, hat weder die Bibel noch die Wissenschaft wirklich verstanden. Die Bibel will keine wissenschaftlichen Aussagen, enthält auch keine. Schon deswegen kann es keinen Widerspruch geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.