Suche nach Herkunft eines altgriechischen Spruchs

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Der altgriechische Spruch ist ein Grabepigramm auf die in der Schlacht bei den Thermopylen (40 v. Chr.) im Kampf gegen das Heer des persischen Großkönigs Xerxes gefallenen Spartiaten. Das Epigramm ist ein Distichon, also ein Verspaar/Zweizeiler, das metrisch betrachtet/dem Versmaß nach aus einem Hexameter und einem Pentameter besteht.

Das Epigramm ist bei Herodot 7, 228, 2 überliefert und sehr bekannt.

In Transkription (Übertagung in eine andere Schrift) lautete es:

O xein angellein Lakedaimoniois, hoti tede
keimetha tois keinon rhemasi peithomenoi.

Herodot 7, 229, 1 - 3

θαφθεῖσι δέ σφι α�?τοῦ τα�?τῃ τῇ πε�? ἔπεσον, καὶ τοῖσι π�?ότε�?ον τελευτήσασι ἢ ὑπὸ Λεωνίδεω ἀποπεμφθέντας οἴχεσθαι, �?πιγέγ�?απται γ�?άμματα λέγοντα τάδε.

μυ�?ιάσιν ποτὲ τῇδε τ�?ιηκοσίαις �?μάχοντο
�?κ Πελοποννάσου χιλιάδες τέτο�?ες.

ταῦτα μὲν δὴ τοῖσι πᾶσι �?πιγέγ�?απται, τοῖσι δὲ Σπα�?τιήτῃσι ἰδίῃ.

ὦ ξεῖν᾽, ἀγγέλλειν Λακεδαιμονίοις ὅτι τῇδε
κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι.

Herodot, Historien : griechisch-deutsch. Herausgegeben von Josef Feix. Band 2: Bücher VI – IX. 6., verbesserte Auflage. München ; Zürich : Artemis-Verlag , 2001 (Sammlung Tusculum), S. 1041:

„Die Toten wurden an Ort und Stelle begraben, wo sie gefallen waren. Zu ihrer Ehre und zur Ehre derer, die vorher den Tod fanden, ehe Leonidas die andern weggeschickt hatte, ist folgende Inschrift eingemeißelt:

„Hier zur Stelle bekämpften dreihundert zehntausende einstmals
Aus der Peloponnes Männer der Tausende vier."

Diese Inschrift ist der Gesamtheit der Toten gewidmet. Für die Spartaner aber persönlich steht folgende Inschrift:

„Fremdling, melde daheim Lakedaimons Bürgern: Zur Stelle
Liegen wir, ihrem Befehl, den Sie uns gaben, getreu."“

Marcus Tullius Cicero, Tusculanae disputationes 1, 101 (bei einer philosophischen Erörterung der These, der Tod sei kein Übel in Beispielen von Todesverachtung) enthält eine lateinische Fassung des Epigramms:

Dic, hospes, Spartae nos te hic vidisse iacentis,
Dum sanctis patriae legibus obsequimur.

Im Textzusammenhang:

Sed quid duces et principes nominem, cum legiones scribat Cato saepe alacris in eum locum profectas, unde redituras se non arbitrarentur? Pari animo Lacedaemonii in Thermopylis occiderunt, in quos Simonides: 'Dic, hospes, Spartae nos te hic vidisse iacentis, Dum sanctis patriae legibus obsequimur.' Quid ille dux Leonidas dicit? 'pergite animo forti, Lacedaemonii, hodie apud inferos fortasse cenabimus.' Fuit haec gens fortis, dum Lycurgi leges vigebant. E quibus unus, cum Perses hostis in conloquio dixisset glorians: 'solem prae iaculorum multitudine et sagittarum non videbitis', 'in umbra igitur' inquit 'pugnabimus.'

M. Tullius Cicero, Ausgewählte Werke. Band 1: Philosophische Schriften. Herausgegeben und übersetzt von Rainer Nickel und Olof Gigon. Lizenzausgabe. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008, S. 308 – 309: „(101) Solcher Männer hat unser Staat eine unzählige Menge gehabt. Aber was soll ich Heerführer und Staatsmänner nennen, da doch Cato schreibt, die Legionen seien oft fröhlich an Orte marschiert, von denen sie, wie sie wußen, nicht wiederkehren würden? Mit derselben Gesinnung sind die Spartaner in den Thermopylen gefallen, auf die Simonides dichtete: »Wanderer, kommst du nach Sparta, so sage, du habest uns hier liegen gesehen, da wir dem heiligen Gesetz des Vaterlandes gehorchten«. Und was sagte jener Heerführer Leonidas: »Greifet an mit tapferem Geist, Spartaner, heute werden wir vielleicht bei den Unterirdischen speisen.«.Das war ein tapferes Volk, solange die Gesetze des Lykurgos in Kraft standen. Einer von ihnen bemerkte, als ein persischer Feind beim Gespräch hochmütig sagte, sie würden vor der Menge der Pfeile die Sonne nicht sehen. »Also werden wir im Schatten kämpfen.«“

Eine bekannte Übersetzung des Epigramms stammt von Friedrich Schiller und steht in der 1795 verfaßten Ballade »Der Spaziergang«, Vers 97 - 98:

„Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten,du habest
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.“

Oh, das ist mir jetzt glatt peinlich.

Ich habe noch einmal selbst recherchiert und die Lösung gefunden. Und das nach 10 Jahren, in denen mich der Spruch nun verfolgt.

http://www.translatum.gr/forum/index.php?topic=775.0

Danke dennoch und vielleicht hilft es ja noch irgendwem.

LG,

JanMen1805