Stufenführerschein A2 sinnvoll/Vorteile?
Guten Tag,
ein Kumpel und ich schreiben im deutsch Unterricht momentan einen Artikel über den Stufenführerschein speziell A2. Wir beide haben den A1 Führerschein schon seit 1 1/2 Jahren. Unsere Idee/Frage war, wieso gibt es überhaupt noch eine Stufe dazwischen? Immerhin muss man ja sagen, dass fast jedes A2 Motorrad heutzutage schon knapp 200km/h fährt, bzw. eine Suzuki SV 650 sogar 230km/h. Wo ist da noch der Unterschied, ob 230 oder 300, ist doch einfach nur Geldschneiderei, wenn man nach A1 noch A2 macht um mit 18 schon schneller zu fahren, anstatt gleich A machen zu können. Dazu muss ich sagen A1 finde ich sinnvoll und sollte für jeden verpflichtend 1 Jahr sein, bevor man A machen darf, egal welches alter.
2 Antworten
Über Sinn und Unsinn lässt sich bei dem Stufenführerschein trefflich Streiten. Zum einen gibt es den ja um im Zuge der EU-Vereinheitlichung überall gleiche Bedingungen und Voraussetzungen zu schaffen bzw. zu ermöglichen. Und zum anderen soll es ja den Zugang erleichtern.
Ich persönlich hätte es besser gefunden die Leistungsbegrenzung auch an die Endgeschwindigkeit zu koppeln. Und mit jeder Stufe erhöht sich die dann analog zur Ausgangsleistung. Das wäre aus meiner Sicht wesentlich Sinnvoller gewesen. Außerdem hätte man einen Fahrsicherheitskurs ab einem bestimmten Punkt der Fahrschulausbildung verpflichtend machen müssen.
Ich denke es geht bei der Regelung weniger um die Endgeschwindigkeit, obwohl es durchaus einen gewaltigen Unterschied macht ob Du 200 oder 300 fährst und erheblich mehr fahrerisches Können, Körperkraft und Erfahrung voraus setzt. Wenn Ihr erstmal 200 gefahren seid werdet Ihr mit zustimmen, dass das mit den 130 auf dem A1 Bike auch nicht mehr viel gemeinsam hatte.
Es geht vielmehr um die Beschleunigung und die dafür erforderliche, persönliche Reife sowie das Verantwortungsbewusstsein. Mit zunehmendem Alter und zunehmender Erfahrung entwickelt man ein völlig anderes Gefahrenbewusstsein.
Ein 18-jähriger (natürlich nicht alle !), der gerade mal seit ein paar Monaten Motorrad fährt und langsam anfängt, sich etwas sicherer zu fühlen, gibt an der Ampel gern mal Vollgas um den dicken Macker zu markieren.
Mit ein wenig mehr Erfahrung und zunehmendem Alter (ja, auch das Lebensalter spielt dabei eine Rolle) wird ihm aber zunehmend bewusster, dass die Autofahrer die Beschleunigung eines Motorrades fast alle völlig falsch einschätzen und sich daher falsch verhalten. Was den Motorradfahrer das Leben kosten kann. In der Regel hat jemand nach ein paar Jahren auch schon den ein oder anderen beinahe-Unfall erlebt - was ebenfalls als Erfahrung zu werten ist und zur Entwicklung des Gefahrenbewusstseins (hoffentlich) beitragen sollte.
Daher hat m.E. der Stufenführerschein durchaus seine Berechtigung. Er sollte m.E. sogar auf ein generelles Mindestalter von 25 (also auch bei Vorbesitzer von A2) für Klasse A erweitert werden und / oder es sollte eine weitere Stufe für Motorräder >100 PS geben. Die Max. Leistung von Motorrädern ist seit Einführung der 48 PS für Klasse A2 einfach tendenziell so extrem gestiegen, dass diese Regel m.E. nicht mehr ausreicht.