Studium und Angstzustände?
Hallo, vor 2.5 Wochen haben die ersten Vorlesungen angefangen und irgendwie habe ich Angstzustände. In die Einführungswoche konnte ich nicht gehen, da ich krank war, aber habe danach trotzdem einige Leute kennengelernt, mit denen ich mich recht gut verstehe.
Nun ist es so, dass ich mich jeden Tag komisch fühle, wenn ich an die Hochschule denke.. ich bin kurz vorm Heulen, habe langweilige Fächer und habe Angst, dass es wieder nichts für mich ist (ich habe davor 3 Semester studiert).
Was mich außerdem sehr zu schaffen macht, ist, dass ich sehr viele Präsentationen halten muss und ich - obwohl eine Präsentation in 3 Wochen ist - schon jetzt nervös und kurz vorm Nervenzusammenbruch bin, da ich sie vor 40 Leuten halten muss..
Ich weiß echt nicht weiter, ich würde am Liebsten abbrechen und gar nichts tun, aber das kann ich mir ja kaum leisten (nicht nochmal). Und ich weiß, dass ich rumjammere und -heule und was weiß ich was, aber ich bin in einem emotionalem Tief..
Wie komme ich aus diesem Loch raus? Ich bin dankbar für jede Antwort.
2 Antworten
Also. Ich habe während meiner Promotion sehr viele Studenten betreut U. In Praktika gehabt.MINT Studiengang, Abbrechenquote über 50%. Und damit sind wir bei Punkt 1: Du kannst abbrechen und es ist sogar ziemlich normal.
Die Abbrechen/innen standen dann immer genau so da wie du. Großes Loch, alles zu Ende und das Gefühl versagt zu haben. Und alle haben danach auf FH oder Ausbildung weiter gemacht. Und plötzlich war der Druck weg und in der Ausbildung gab es sogar noch Geld. Danach kommt kein "schwarzes Loch" sondern es geht weiter.
Drittens: ich kann dir sagen, dass wir in Deutschland derzeit zu viele Akademiker haben und man mit einer Ausbildung viel gefragter ist. Sehe ich im Berufsleben ständig.
Das bedeutet nicht, dass du das Studium schmeissen sollst. Das kannst nur du für dich entschieden. Ich will nur sagen: du kannst das Studium machen, du kannst etwas anderes tun, beides ist OK und in beiden Fällen geht es weiter.
:) wie alt bist du jetzt?
Bleib cool. Du hast 3Semester "verloren", andere machen in der Zeit Sabbatical oder früher Wehrdienst/ Zivi.
Hey, ich kenne so viele Leute die am Ende beim Staatsexamen durchgefallen sind.
Nur ...ich bin 37 und du vermutlich 21. Deshalb kommen dir die 3 Semester jetzt so schlimm vor.
Natürlich kommt der Druck von dir selbst, aber das kann man nicht einfach abstellen. Du kannst es probieren. Ich wünsche dir viel Erfolg!
Und denk dran: Du musst das nicht tun. Das nimmt auch den Druck im Studium.
Was machst du denn, wenn ich fragen darf?
Ich bin jetzt 21, also 100 Punkte an Dich :)
Oh nein, wie alt ist man denn so am Ende des Staatsexamens? Muss echt schlimm sein, dann wieder was anderes machen zu müssen..
Und denk dran: Du musst das nicht tun. Das nimmt auch den Druck im Studium.
Da hast Du auch wieder vollkommen recht :) Dennoch kommt dann der Druck der Gesellschaft/Familie hinzu, denn sie haben ja auch gewisse Erwartungen und wollen, dass ich eine gute Zukunft habe (ich natürlich auch)
Ich studiere Bauingenieurwesen.
Glaube mir: eine gute Zukunft hat man auch mit Ausbildung. Und kannst dann immer noch weitermachen (Techniker Meister Studium) Musst ja nicht gerade beim Mecces an der friteuse stehen.
Ich habe mehrere Kollegen, die Realschule -> Ausbildung -> Beruf+Abendschule->Studium->Promotion gemacht haben. Geht alles noch im Nachhinein.
Ausbildung hat ja fast dasselbe Muster, 8h Arbeit/Schule, Referate usw.
Wie findet man denn seinen Traumberuf bzw. den Lebenssinn, um glücklich zu sein (beides gleichstellend, da Leben überwiegend aus arbeiten/einem Beruf besteht)?
Nö, Lebenssinn ist nicht die Arbeit. Du schläfst auch 8 Stunden, trotzdem ist der Lebenssinn nicht schlafen.
Glücklich wirst du für h ganz andere Sachen, Liebe und Freundschaft und damit und Hobbys und so Zeug.
Beruf kann Lebensinhalt sein, muss aber nicht.
Was macht dir Spaß, worin warst du in der Schule gut?
Aber Arbeit besteht ja aus 8h des Tages, an der man aktiv dabei ist. Sollte man dann nicht seine Berufung finden? Sich 8h durch den Tag quälen hört sich ja auch nicht schön an, klar Liebe und Freundschaft machen auch extrem viel aus.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mir so richtig Spaß macht. Ich war zwar in Naturwissenschaften gut, aber mein letztes Studium war Chemie und es war so gar nicht meins. Biologie und Physik sind wahrscheinlich genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer.
Wenn du emotional und psychisch noch nicht gefestigt bist ein studium zu absolvieren dann bringt es nix auf biegen und brechen es zu versuchen.
das studium wird weder leichter noch "gewöhnt" man sich an irgendwas.
Angstzustände müssen behandelt werden. und eventuell wird eine studienpause nötig sein. natürlich ist dieser schritt enorm schwer und hart sich diese pause einzugestehen und zu nehmen.
aber es ist sowieso unvermeidbar nur kannst du jetzt zeitnah gesund werden. wenn du weiter machst obwohl du nicht ready bist kannst du richtig verschleißen.
behandle also die angstzustände
und lerne dich erstmal richtig kennen. ich höre da eine gewisse ungewissheit raus was du wirklich willst. und zwar im inneren und nicht beinflusst durch äußeres. das geht sehr vielen heutigen studenten so.
Ich kann doch aber nicht nochmal ein Studium abbrechen.. ich weiß auch gar nicht, ob Angstzustände das richtige Wort dafür ist..
Ich habe - bevor dieses Semester angefangen hatte - 6 Monate keine Uni gehabt und mir gings gut und jetzt bin ich irgendwie immer nervös wenn ich an die Präsentationen denke. Die sind das eigentliche Problem denke ich.
Wie kann ich "Angstzustände" oder diese Panik vorm Präsentieren besiegen? Und wie soll ich mich richtig kennenlernen? Es stimmt was du sagt, ich weiß nicht, ob dieses Studium das Richtige für mich ist.. aber irgendwann muss ich ja mal was machen, um zu schauen, ob's mir gefällt, oder nicht?
Wenn ich nochmal abbreche, steh ich aber wieder auf Null. Ich sehe schon, wie meine ersten Schulfreunde ihren Bachelor haben und ich hocke im Bett und habe Zukunftsängste und Leistungsdruck.. in der 3. Woche.. ich habe sogar von einer Universität auf eine Hochschule gewechselt, aber der Druck wächst mir grad über die Ohren. Eine Freundin meinte auch schon, dass ich mir den Druck selber mache und ich zu viel nachdenke. Vielleicht ist da was dran, aber abstellen kann ich das irgendwie nicht.
Wie soll ich denn das finden, was mir wirklich gefallen wird? Ich stehe dann wieder bei Null, wobei ich mich auch grad frage, ob ich immer noch auf Null stehe, nur mit einem Studium.