Studieren als Autodidakt?
Hallo, ich bevorzuge es, überwiegend autodidaktisch mit Fachliteratur und Übungsbüchern zu lernen.
Wenn ich Architektur studieren möchte, oder Bauingenieurwesen, ggf. auch Literatur- oder Geschichtswissenschaft, nur als Beispiele, klappt das dann auch so?
Oder kann man die Prüfungen nur gut bestehen, wenn man auch an Vorlesungen teilnimmt, statt nur das Literaturverzeichnis des jew. Studienmoduls zu beackern?
Würde mich freuen über eure Erfahrungsberichte.
Mir liegt das einfach nicht, in einer Vorlesung berieselt zu werden, da blieb bei mir meist wenig hängen und es demotiviert mich. Wenn ich etwas selbst erarbeite, macht es mir schon eher Spaß.
So habe ich bspw. schon die Meisterprüfung, Ausbildereignungsprüfung, Fremdsprachenkurse autodidaktisch bewältigt.
Ob man sich mit meiner Haltung zum Studium überhaupt in ein Vollzeitstudium einschreiben sollte - was meint ihr?
Und wenn ich Glück habe und es gibt meinen Wunschstudiengang als Fernstudium, sollte ich dann sowas bevorzugen?
4 Antworten
Also es ist ja prinzipiell sowieso der Fall, dass Studenten in erster Linie mal eigenverantwortlich lernen und die Lehrveranstaltungen nur ein unterstützendes Angebot der Uni sind. Der Student ist so oder so selbst dafür verantwortlich, wie er sich in die Lage versetzt die Modulprüfungen zu bestehen. Solange eine Lehrveranstaltung also keine Pflichtveranstaltung ist, hast du als Student jederzeit die Freiheit, davon fernzubleiben und dir den Stoff eigenständig anzueignen.
Es wird nur in kaum einem Studiengang der Fall sein, dass es gar keine Pflichtveranstaltungen gibt.
Das kann wirklich explizit so sein, dass du die Modulprüfung nur mitschreiben darfst, wenn du übers Semester zu 80 % der Vorlesungen anwesend warst.
Oder es gibt zu einer Vorlesung schlichtweg kein Skript herunterzuladen, weil der Dozent seit 30 Jahren dieselben Overhead-Folien auflegt und mit dem Internet auf Kriegsfuß steht. Sprich, ohne Besuch der Vorlesungen hast du keine Ahnung, was du überhaupt lernen willst.
In anderen Modulen hat die Modulprüfung gefühlt überhaupt nichts damit zu tun, was in Vorlesung und Skript steht... Aber im Seminar, zu dem man sich extra anmelden muss und dann auch Anwesenheit erwartet wird, werden 1:1 die Übungsaufgaben der Modulprüfung besprochen und geübt.
Manchmal erwähnt der Dozent erst in der 3. Vorlesung, dass man ja während des Semesters eine Hausarbeit schreiben und per Referat vorstellen muss, um sich zur Modulprüfung zu qualifizieren.
Und je nach Studiengang sind ggf. Praktika (als Chemiker z.B. im Labor) in nicht unerheblichem Umfang zu absolvieren, welche definitiv nicht daheim gehen.
Also man kann einiges autodidaktisch machen, aber nicht alles. Die Verteilung hängt vom einzelnen Studiengang ab, und damit meine ich wirklich die genaue Hochschule mit den genauen Dozenten.
Sowas kommt stark auf den Professor an da Professoren das selber planen können.
Bei manchen reicht es einfach die Vorlesungsfolien durchzulesen, andere erzählen nur in der Vorlesung so Dinge die in der Prüfung dran kommen und die man sonst niemals wüsste.
Manchmal findet man auch alte Prüfungen(bei uns hatte die Fachschaft z.B. eine Datenbank), oder kann Meinungen von Studenten einholen die das Modul schon gemacht haben.
Auch gibt es durchaus Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht.
Und ja, Vollzeitstudium ist das trotzdem. Viele Studenten gehen nicht oder nur selten zu Vorlesungen, das ist normal. Im Studium macht die Zeit die man in freiwilligen Vorlesungen sitzt in der Regel vielleicht 1/4 der Zeit aus.
Wenn dir das zu einfach ist, kannst du in der Regel ja auch mehr Module pro Semester machen als vorgesehen sind und dann ein Semester(oder sogar zwei) vorher fertig sein.
Wobei die Leute eher mehr Semester machen als weniger, genau andersrum wie bei Ausbildungen wo ja oft gekürzt wird und selten verlängert wird. Das ist in der Regel schon deutlich anspruchsvoller als eine Ausbildung.
Ja, einer bei uns hat das nicht gemacht.
Kommt auf den Professor an.
Bei uns haben die meisten immer die erste Vorlesung besucht und dann Überlegt ob sie hingehen. Und wie gesagt mal bei höheren Semestern rumfragen
Ich halte mich nicht für begabter, es ist eher eine Lerntypsache. Ich denke auch, dass ich von der Gesamtdauer her eher länger als kürzer studieren werde.
Das befürchte ich auch, dass manche Professoren nur mündlich relevante Inhalte benennen, und das nicht einfach in Folien nachlesbar wird. Danke für's feedback.
Ja manche tun das.
Manche tun es viel, manche haben nur quasi eine Bonusfrage in der Prüfung für Leute die in den Vorlesungen waren, trivia mäßig, lol.
warum lässt du dich nicht trotzdem einfach berieseln udn lernst dann selbst zusätzlich?
(so läuft das Studium in der Praxis ohnehin zu einem großen Teil)
allerdings gibst natürlich auch LV mit Anwesenheitspflicht.
Danke für's feedback. Weil es wahrscheinlich weniger effektiv ist für mich, die Vorlesung zu besuchen. Lieber investiere ich diese Zeit ins eigenständige Studieren der Vorlesungsinhalte. Daher meine Überlegung / Frage.
Die wenigsten Studiengänge bestehen nur aus Vorlesungen und anschließenden Klausuren. Sobald es um Seminare und verbundene Prüfungsleistungen geht, hast du als purer Autodidakt praktisch keine Chance.
Gerade in Architektur, mit Projektarbeiten und Modellbau so gut wie sicher, dass das nicht funktionieren würde. Danke für die Bestätigung dieser Annahme bzw. das feedback.
Vorallem kann es auch passieren,eher bei älteren Professor*innen, dass sie ihre Folien nicht hochladen und du dann mit deinen Vorlesungsmitschriften für die Prüfung lernen musst.
Ist selten,aber kann durchaus passieren.