Stromschlag durch eine Induktion?
Okay, also erstmal:
Ich bin 17 Jahre alt und besuche ein Gymnasium in der 11. Klasse. Ich finde es zwar rührend von euch, GuteFrage-Team, dass ihr euch um meine Zukunft sorgt, aber ich bin in einem Alter, in dem ich mir durchaus im Klaren bin, dass Hausaufgaben einfach abschreiben eigentlich ein Eigentor ist, daher mache ich sie auch selbständig, und das alle.
Zu meiner Frage: Ich schreibe morgen eine Physik-Klausur, unter anderem kommt das Thema Induktion dran. Im Buch gibt es eine Erkläraufgabe als Übung, die in meinem Kurs (übrigens 2-Stündig) leider keiner lösen kann. Daher wende ich mich jetzt voller Hoffnungen an diese Community, um möglicherweise doch noch eine Erleuchtung zu erlangen.
Warum bekommt man einen Stromschlag, wenn man eine Klingel mit 8V an beiden Kontakten mit seinen Händen berührt?
Ich kann mir denken, dass es was mit der Induktion zu tun hat, leider fehlt mir aber das nötige Verständnis um erklären zu können, wie das ganze abläuft.
Ich bedanke mich für jede hilfreiche Antwort im Vorraus.
5 Antworten
Eine Klingel funktioniert ja nach dem Prinzip des "zusammenbrechenden Magnetfeldes" - also der Klöppel wird angezogen durch ein Magnetfeld, und dadurch öffnet sich der Stromkreis in der Spule.
Wenn der Stromkreis nun unterbrochen ist, bricht das Magnetfeld zusammen - dadurch entsteht eine Spannungsspitze (wie du weisst).
Na - und diese Spannungsspitze versetzt dir einen Schlag. Die Spannung kann leicht einige 100 Volt werden (wenn auch der Strom nahe Null ist)
Heisst das das dieser stromschlag in der Regel auch nciht gefährlich ist?
Das ist auch das Prinzip in einer Zündspule - erst fliesst Gleichstrom durch die Spule, dann wird unterbrochen. Und dadurch entsteht eine hohe Spannungsspitze.
Die reicht dann aus, die Zündkerzen zum Überschlag zu bringen.
in 5 Minuten mehr gelernt als in 4,5h Physikunterricht;) Besten Dank
@397kg, die Zündspule hat aber noch eine Sekundärspule, die ein Haufen mehr Windungen hat, als die Primärspule, somit entsteht durch die Unterbrechung eine Spannung in der Sekundärspule, die sehr viel höher ist, als am Eingang vorhanden, deshalb heißt sie ja auch Zündspule.
... und genau deswegen, eben weil man Gleichstrom nicht (gut) schalten kann, ist man in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von Gleichstrom zu Wechselstrom übergegangen. An den Schaltern entstehen bei Gleichstrom extreme Lichtbögen, welche die Kontakte zusammen schweissen (können). (Und ein Lichtbogen entsteht durch hohe Spannungen)
Das ist auch das große Problem heute bei der Übertragung von Gleichstrom über große Entfernungen - mangels geeigneter Schalter setzt sich diese Technik noch nicht wirklich durch, und wenn, dann nur für Punkt zu Punkt-Verbindungen.
die aufgabe kam heute 1:1 in der klausur dran;) Ich habs jetzt mal so hingeschrieben, wie es 397kg erklärt hat, vielen vielen dank:)
Eine Zündkerze wird ja auch nur mit sehr wenig Volt von der Autobatterie versorgt muss aber mehrere 1000 Volt für einen Funken erzeugen, bei der Klingel ist dann wahrscheinlich ein Hochspannungstransformator drin (2Spulen in Reihe erste weniger als 2te) und ein Transformator funktioniert ja über Induktion, weiß nicht ob es richtig ist aber es wäre eig die einzig logische Erklärung...
Ne wieso, das mit der Zündkerze ist doch ein gutes Beispiel?:) Gut, die Sache mit dem Hochspannungstrafo klingt etwas unlogisch:D aber jetzt hab ich auf jeden Fall nen besseren Bezug zu der Antwort. Dir auch viele Dank
Jaa ich kann sehr gut Hypothesen zu Sachen aufstellen wo ich nich so gut bescheid weiß, aber ich denke wenn wir hier auf ner Ratgeberplattform sind kann ich auch meine Meinung dazu tröten :D jaa dachte ich mir auch und wenns so wäre würde Deutschland keine Klingeln erlauben wegen der Gesundheit xD
Die Spule in der Klingel dient dazu, den Anker anzuziehen, damit der Kontakt unterbrochen wird und selbige wieder stromlos wird und alles wieder auf den Ausgangspunkt kommt, dann geht es wieder von vorne los, schau mal unter Wagnerscher Hammer.
Ich weis schon wie eine Klingel funktioniert ;) aber trotzdem danke :D
Da die Klingel ein selbstunterbrechender Stromkreis ist, wird das Magnetfeld im Elektromagneten ständig aufgebaut und bricht dann wieder schlagartig zusammen. Beim Zusammenbrechen entsteht in der Spule gemäß der Lenz'schen Regel eine recht hohe (mehrere 100V) Spannung.
lg, couka
Jetzt sollten wir mal die Kommentare sortieren und die richtigen auflisten:
Scintillator schrieb: Die Spule in der Klingel dient dazu, den Anker anzuziehen, damit der Kontakt unterbrochen wird und selbige wieder stromlos wird und alles wieder auf den Ausgangspunkt kommt, dann geht es wieder von vorne los, schau mal unter Wagnerscher Hammer.
couka schrieb dazu:
Da die Klingel ein selbstunterbrechender Stromkreis ist, wird das Magnetfeld im Elektromagneten ständig aufgebaut und bricht dann wieder schlagartig zusammen. Beim Zusammenbrechen entsteht in der Spule gemäß der Lenz'schen Regel eine recht hohe (mehrere 100V) Spannung.
Und das zusammen ist die richtige Erklärung. Diese hohen induzierten Spannungen sind beim Anfassen sehr unangenehm.
Mit Induktion hat das eigentlich weniger was zu tun, abgesehen davon dass der Trafo nach diesem Prinzip arbeitet.
es geht eher im den Körperwiderstand. wenn beide Hände richtig nass sind. und du die Kabel fest umfasst, kannst du es schon mal spüren, wie der strom fließt, aber das ist in der regel ungefährlich, weil auf grund der sehr geringen spannung dennoch nicht viel strom fließen kann...
lg, Anna
Das mit der Spannungspitze wusste ich nicht... aber so ergibt das Sinn. Mein Physiklehrer ist leider eine ziemliche Flasche, erzählt immer lieber was über sein Privatleben als über Physik und wenn er mal Physik macht, dann so, dass es keiner versteht. Daher vielen dank, ich denke, das wird mir morgen sicher helfen.