Strom in Garten in KGA legen?

2 Antworten

Der Kasten ist tatsächlich voll, denn es ist keine weitere Kabeleiführung mehr frei.

Ansonsten scheint der Kasten aber von einem echten 'free style Elektriker' verdrahtet worden zu sein. Zweiadrige Leitung als Einspeisung statt Dreiaderig und dann Schutzleiter und Null über eine gemeinsame Leitung. Das ist nur bei deutlich dickeren Kabeln zulässig. Merkwürdig ist auch, dass die schwarzen Leitungen eindrähtig und starr sind, die mir dem grüngelben Klebeband umwickelten aber mehrdrähig! Das sieht danach aus, dass da völlig unzureichendes Kabel verlegt wurde.

Mach blos' den Kasten wieder zu, fass den nie wieder an und bau' dir eine Solaranlage aufs Dach

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Gartendude65 
Beitragsersteller
 12.06.2022, 10:22

Danke für die Antwort. Das dachte ich mir bereits, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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Schurschi1510  11.06.2022, 07:08

Das sind Erdkabel mit einem konzentrischem PEN-Leiter. Der Schutzleiter liegt als Geflecht um den Außenleiter, um diesen vor mechanischer Beschädigung besser zu schützen. Zusätzlich schützt es dritte, sollten diese bei Grabungsarbeiten das Kabel beschädigen. Es liegt dadurch zwangsweise ein interner Kurzschluss vor und der Bagger steht nicht zwangsweise unter Strom.

Diese Kabel haben durchaus ihre Daseinsberechtigung

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HansWurst45  11.06.2022, 09:46
@Schurschi1510

Ja, du hast recht, ich erinnere mich.

aber der Kasten ist trotzdem voll, oder siehst du noch eine freie Einführung?

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Schurschi1510  11.06.2022, 19:45
@HansWurst45

Nein da ist keine Einführung frei und der Kasten ist an sich ohne LS-Schalter für jeden Pächter scheiße. Wenn einer nen Kurzschluss hat, ist alles dunkel.

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Solche Verteiler sind nach heutigen Vorschriften gar nicht mehr zulässig. Bei einer Erweiterung muss der Verteiler ersetzt werden.

Einen großen Mangel welchen ich erkenne ist, dass keine Adernendhülsen für die flexiblen Adern verwendet wurden. Das ist so überhaupt nicht zulässig. Das es keine Sicherung für die Leitungen zu den angeschlossenen Gärten gibt ist ebenfalls problematisch.

Kurz und knapp, wenn du da mit angeschlossen werden möchtest wird ein neuer Unterverteiler benötigt und es muss auch eine Sicherung für jeden Anschluss rein. Ob der Verpächter bei dem Umbau mitmacht ist fraglich. Vor allem müssen dafür alle anderen Pächter zustimmen, da der Strom abgestellt werden muss.

Ob die 10.000€ hin kommen habe ich keine Ahnung. Ich kenne mich umfassend mit den gesetzlichen Bestimmungen aus, aber nicht mit der Kostenkalkulation.


Gartendude65 
Beitragsersteller
 12.06.2022, 10:19

Danke für die Antwort. Das dachte ich mir bereits, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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HansWurst45  10.06.2022, 22:08

Das der Verteiler ohne Abgangssicherungen gebaut wurde ist normal und (grenzwertig) korrekt. Entsprechend der VDE darf das Schutzelement gegen Kurzschluß und/oder Überstrom (=Sicherung) 'im Zuge der Leitung' verschoben werden, wenn dazwischen kein Steckerverbindung und kein Abzweig eingebaut ist und die Leitung gegen mechanischen Beschädigung geschützt ist. Wenn ein zugelassenes Kabel zur Verlegung im Erdreich verwendet wird und die Kabeltrasse mit eingegrabenen Trassenmarkierern versehen ist, dann ist das gegeben.

Allerdings bezweifele ich das da der korrekte Kabeltyp verwendet wurde

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Schurschi1510  11.06.2022, 07:12
@HansWurst45

Da habe ich keine Zweifel dran. Der Kabeltyp ist durchaus zulässig. Mit solchen 2-Adrigen Leitungen habe ich zwar noch nie gearbeitet, aber der konzentrische Leiter ist völlig normal.

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HansWurst45  11.06.2022, 09:45
@Schurschi1510

Ja stimmt, bis Mitte deer siebziger war die klassische Nullung ja noch erlaubt. Damit waren Erdkabel mit 1+1 Leiter auch bei kleinen Querschnitten in Ordnung.

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