Stirbt Seidenschnabel in einem Zeitstrang und sein Tod wird später verhindert?
Ich stelle hier eigentlich nicht meine Frage, sondern die meiner Mutter. Sie meint ein Tod könne nicht rückgängig gemacht werden, auch in der Zaubererwelt. Deshalb denkt sie, dass zu dem Zeitpunkt, an dem Harry und Hermione in die Vergangenheit reisen um, meiner Meinung (und soweit ich weiß der des Buches) nach, Seidenschnabels Tod zu verhindern, er noch lebe. Ich habe auch schon im Internet diese Meinung gesehen und bin ehrlich geschockt wie man das glauben kann, wenn man die Bücher gelesen hat. Zu dem Zeitpunkt, da Dumbledore sie in die Vergangenheit beordert ist Seidenschnabels Hinrichtung, ob er geflohen ist oder nicht, vollzogen. Wäre er jedoch geflohen, hätte Dumbledore das gewusst, da er mit Fudge zum Schloss hoch läuft und Hagrid bei der Hinrichtung beigestanden hat. Also warum hätte er sie dann noch zurück schicken sollen? Um Sirius mit Seidenschnabel zu befreien? Das könnten sie ja auch einfach indem sie zu Hagrids Hütte hinunter laufen, sich auf Seidenschnabels Rücken setzten und ihn dann befreiten. Also muss Seidenschnabel zum Zeitpunkt da sie in die Vergangenheit reisen, tot sein, oder nicht? Freue mich über jede begründete Antwort!
1 Antwort
Das System, nach dem Zeitreisen in Harry Potter funktionieren, ist so, dass es nur einen Zeitstrang gibt. Ja, vielleicht erleben manche Leute einzelne Abschnitte doppelt, aber es gibt nur den einen Zeitstrang, und der kann nicht verändert werden.
Denn nein, wir wissen nicht sicher, ob Dumbledore die Hinrichtung gesehen hat. Weil wir die Bücher aus Harrys Sicht lesen, nicht aus Dumbledores.
Dumbledore hat nicht dazu aufgefordert, Seidenschnabel zu retten um der Rettung willen. Er hat Seidenschnabel retten lassen, damit Sirius einen Fluchtweg hat. Und das hat er nicht ausdrücklich gesagt, weil A) Dumbledore keiner von den Guten ist, sondern ein Egoist der vor sich hin werkelt und B) So Harry und Hermine erst mal selber drauf kommen müssen und damit nicht in Versuchung kommen, zb ihr VergangenheitsIch abzufangen bevor sie in den Geheimgang gehen. Zudem ist Dumbledore wahrscheinlich auf die Idee gekommen, dass es Zeitreisen-Harry gewesen sein muss, der Vergangenheits-Harry und Sirius vor den Dementoren gerettet hat.
Das ist nämlich ein weiterer Punkt. Nein, Harry und Hermine können nicht Seidenschnabel befreien und sofort hoch zum Turm fliegen. Weil zu dem Zeitpunkt Sirius noch gar nicht in dem Turm ist. Zu dem Zeitpunkt ist Sirius auf dem Weg in die heulende Hütte mit Ron im Maul. Vor ihm Pettigrew, hinter ihm Harry und Hermine, Lupin und Snape.
Und Harry und Hermine der Zukunft können nicht da eingreifen, weil sonst Harry, Hermine und Ron der Vergangenheit nicht Sirius wahre Geschichte erfahren und ihm deshalb überhaupt nicht vertrauen.
Würde außerdem eh nichts bringen, die Vergangenheit ist schließlich schon passiert und kann sich nicht ändern.
Ich mein, wir müssen auch daran denken, das Rowling keine sonderlich gute Autorin ist und HP sehr viele Plotholes hat.
Und genau. Harry und Hermine reisen in die Vergangenheit, weil es bereits eine Zeitreise gab und sie jetzt die Aufgabe haben, genau das zu tun, das zu der Version der Gegenwart geführt hat, aus der sie den Zeitsprung machen. Sie machen die Zeitreise, weil es keine andere Möglichkeit gibt.
Es gibt Indizien, dass auch die komplette Zukunft zu jedem Zeitpunkt der Reihe bereits feststeht und entsprechend keiner einen echten freien Willen hat.
Wie kann es bereits eine Zeitreise gegeben haben? Das ist, was ich nicht verstehe.
Weil es nur einen Zeitstrang gibt, in dem diese Zeitreise passiert ist. Es gibt keine Wahl und keine rationale Entscheidung.
Der Aussage über freien Willen und, dass die Zukunft vorherbestimmt sei, muss ich widersprechen. Dumbledore erklärt Harry ja im fünften Teil, dass die Prophezeiungen nur eine Zukunftsoption sind, und hielt es für äußerst wichtig, dass Harry verstehe, dass diese Zukunftsoption nur aufgrund Voldemorts Entscheidung Harry zu töten und nicht Neville, wahr geworden ist. Er war also der Meinung, dass Voldemort durchaus einen freien Willen hatte, es war Zufall, dass er sich für Harry entschied
Das ist Dumbledores Meinung und niemand sagt, das Dumbledore die Wahrheit weiß oder sagt. Er verschweigt überhaupt sehr viel. Und weiß nicht alles.
Ich finde die Idee des Determinismus auch sehr interessant und sogar teilweise realistisch, ich kann sie nur irgendwie im Falle Harry Potter nicht so wirklich sehen. Ich glaube, dass J.K Rowling ihre eigene Meinung so bisschen durch Dumbledore im Buch wiedergegeben hat. Für sie war/ist, denke ich, was Dumbledore sagt „Gesetz“. Aber kann man natürlich nicht sicher wissen, da hast du recht. Kennst du die Serie Devs? Sehr empfehlenswert!
Danke für die Antwort. Ich meinte jedoch, bezogen auf den Zeitpunkt an dem Sirius im Turm gefangen ist, den Zeitpunkt an dem sie im Krankenflügel sind, nachdem all das mit Lupin, Sirius etc. passiert ist. Mein Problem liegt denke ich im, wie du in deinem ersten Satz geschrieben hast, „System“ der Zeitreise, welches J.K Rowling beschreibt, welches ich für unlogisch halte. Deinem zweiten Satz, den du auf Rowlings Verständinis beziehst kann ich daher auch nicht nachvollziehen. Wieso sollte es zu jedem Zeitpunkt nur einen Zeitstrang geben? Das würde bedeuten, dass Harry und Hermione in die Vergangenheit gereist wären um etwas zu erfüllen, das sie in einer vergangenen Vergangenheits-Zeitreise erledigt hätten. Aber wenn Seidenschnabel nicht gestorben ist, müssen sie ja nicht zurückreisen..