Stimmt ihr zu, wir brauchen mehr traditionelle Architektur, statt Einheitsbrei?

6 Antworten

Ich denke, wir haben weitaus wichtigere und extremere Probleme.

Ob die Dächer jetzt im Flachdach- oder im Satteldach-stil erbaut sind, ist im Endeffekt völlig egal. Wichtig ist der daraus resultierende Wohnraum, den wir unbedingt brauchen.

Das wäre genau so eine rückwärts gewandte Architektur wie die Politik der AfD rückwärtsgewandt ist. Wem nur noch das Kopieren der Vergangenheit einfällt, der hat kapituliert. Ein Renaissance Baumeister wäre nie auf die Idee gekommen, das Mittelalter zu kopieren. Das macht man nur, wenn einem nichts mehr einfällt.

Es gibt viele gelungene Beispiele, wie sich moderne Architektur in alte Bausubstanz einfügt. Das Zauberwort heißt: Wahrung der Maßstäblichkeit, dann klappt es auch mit der Integration.

Ich hab selten beklopptere Aussagen in so konzentrierter Version gehört. Architektur hat sich immer dem Zeitgeschmack angepsst und wurde durch Platz und ökonomische Zwänge beschränkt. So what? Will der ein Deutschland was aus lauter Kölner Domen und Schlössern Neuschwanstein besteht? Wozu?

Hä? Will er ernsthaft, dass wir überall Städte wie im Mittelalter rekonstruieren? Oder geht es darum, dass neue Architektur öfter auch einen künstlerischen Anspruch haben soll?

Im Übrigen stimmt es ja einfach nicht, dass nach dem Krieg keine tolle Architektur mehr entstanden wäre. Wir fahren nach Barcelona um die Sagrada Familia anzuschauen, nach Hamburg wegen der Elbphilharmonie, sogar nach Brasilia und Chandighar wegen der Bauwerke von Oscar Niemeyer und Le Corbusier.

Ja, es sollte mehr Wert auf gute Architektur gelegt werden!

Hauptsache unsere Häuser sind gut isoliert und haben Solar auf dem Dach.

Wie sie dann letztendlich aussehen, kann doch jede/r nach eigenem Schönheitsideal und Geldbeutel entscheiden.

Gruß

Eragon