Stimmt ihr dem Wikipedia Artikel zur Unterscheidung von Meinung, Glaube und Wissen zu?
Unter einer Meinung oder Auffassung wird in der Erkenntnistheorie eine von Wissen und Glauben unterschiedene Form des Fürwahrhaltens verstanden.
Nach einer verbreiteten philosophischen Begriffsverwendung ist das Meinen ein Fürwahrhalten, dem sowohl subjektiv als auch objektiv eine hinreichende Begründung fehlt. Dadurch unterscheidet sich das Meinen vom Glauben und vom Wissen. Von Glauben spricht man, wenn jemand eine Aussage für wahr hält, ihre Wahrheit also subjektiv als gesichert erscheint, obwohl der Glaubende keine objektiv zureichende Begründung dafür angeben kann. Der Unterschied zum Wissen besteht darin, dass der Wissende nicht nur von der Wahrheit der Aussage überzeugt ist, sondern auch über eine objektiv zureichende Begründung dafür verfügt. Diese Abgrenzung der drei Begriffe ist allerdings in der Philosophie nicht allgemein anerkannt, insbesondere hinsichtlich der Unterscheidung von Meinung und Glauben. In englischen Texten wird diese Unterscheidung nicht vorgenommen; belief kann sowohl mit „Meinung“ als auch mit „Glaube“ übersetzt werden. Hinzu kommt, dass in der Alltagssprache oft nicht zwischen „Meinung“, „Glaube“ und „Überzeugung“ unterschieden wird. Weder alltagssprachlich noch fachsprachlich hat sich eine einheitliche Begriffsverwendung durchgesetzt.
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
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Ich habe hier darüber diskutiert: https://www.gutefrage.net/frage/seid-ihr-von-euren-meinungen-ueberzeugt#answer-502125173
1 Antwort
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Ich halte diesen Artikel für eine zutreffende Darstellung des allgemein üblichen sowie des überwiegenden erkenntnistheoritischen Sprachgebrauchs der Begriffe Meinung, Glauben und Wissen. Dies erst recht, wenn man den in der Frage nicht zitierten Rest des Artikels sowie die Wikipedia-Artikel über Glauben, Überzeugung und Wissen berücksichtigt. Die gute Übereinstimmung der Wikipedia zu diesen Begriffen zeigt sich auch beim Vergleich mit aktuellen Fachbüchern der Erkenntnistheorie, z. B. Thomas Grundmanns Lehrbuch Analytische Einführung in die Erkenntnistheorie (2. Auflage, 2017).
Du begründest deine Frage mit deiner früheren Frage:
Seid ihr von euren Meinungen überzeugt? Meinungen fangen doch eigentlich immer dort an, wo Wissen aufhört, man müsste also Zweifel haben.
Nein! Was man weiß, meint man natürlich erst recht. Wissen ist wahre gerechtfertigte Überzeugung. Und überzeugt ist man von etwas, wenn man es für wahr hält. Und was man für wahr hält, meint man.
Meinung, Glauben, Überzeugung und Wissen unterscheiden sich im Grad an persönlicher Gewissheit: Er nimmt in dieser Reihenfolge zu. Aber auch Meinen ist ein Fürwahrhalten. Fehlt ihm jedoch eine hinreichende Begründung, ist es bloßes Meinen, nicht mehr, also z. B. noch keine Überzeugung. Auch wenn das umgangssprachlich nicht immer sauber auseinander gehalten wird.