Stimmt es, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen?

5 Antworten

Bis zu einem gewisen grad denke ich das schon, ja.

Natürlich nicht so, dass es Eltern erlaubt, ihre Aufsichtspflicht zu vernachlässigen, sobald andere Menschen in Sichtweite sind und auch nicht so, dass andere ungefragt ihre Ratschläge aufdrücken dürfen.

Aber ein Kind zu erziehen und zu sozialisieren funktioniert gar nicht alleine - jedenfalls nicht, wenn man sich dabei nicht selbst aufgeben will. Es braucht eine Kita, es braucht Schulen, es braucht die Peer Group (Gleichaltirge), es braucht Eltern von Kindsfreunden, Nachbarn, Großeltern. Alleine um die ganzen Schließtage der Kita abzudecken, brauche ich mindestens eine zweite Person und das reicht oft nicht, weil man ja die Urlaubstage doch nicht so ganz aufeinander abgestimmt bekommt.

Das ist ein Spruch.... nicht mehr und nicht weniger.

Manche Leute nutzen diesen Spruch um zu rechtfertigen wieso sie sich einmischen in die Belange anderer Leute.

Andere Leute nutzen diesen Spruch um tausenderlei "Gefälligkeiten" durch andere Leute (Nachbarn, Bekannte, Verwandte) abzusahnen.

In beiden Fällen dient dieser Spruch als Manipulationshilfe.

Kinder brauchen natürlich Sozialkontakte auserhalb der Familie. In diesem Kontext stimmt das.

Wer das aber als Ausrede nutzt um sich in die Erziehung einzumischen oder um Verantwortung abzugeben liegt m.E. falsch.

Im übrigen bin ich als so ein richtiges Dorfkind (um 300 Einwohner) aufgewachsen und so schön es auf der einen Seite ist alle zu kennen hat es auch deutliche Nachteile das ständig Augen auf dich gerichtet sind und Leute auch gerne mal "petzen"

Ich weiß, dass an einer Erziehung mehr beteiligt sind, als nur die Eltern, Verwandte, Freunde und Lehrer.

Die ganze Umwelt erzieht mit, im negativen, wie im positiven Sinne: Kinder orientieren sich und lernen auch durch Beobachtung und Nachahmung, durch positve und negative Erfahrungen, durch Zurechweisungen und Unterstützungen fremder Menschen, durch ein Löächeln oder einer Rüge, durch Reaktionen und Interaktionen, durch Experimente und Gefühle.

Das ist halt ein Sprichwort. Aber Sprichworte haben ja meist einen Wahren kern.

Ich denke, damit ist gemeint, dass Kinder auch ein soziales Umfeld benötigen, wo sie mit unterschiedlichsten anderen Menschen interagieren. Das erweitert den Horizont und fördert die Sozialkompetenz.