Stimmt es das Piercing früher Sklaven kennzeichneten?

5 Antworten

Es gab ganz unterschiedliche Methoden, sehr grausame zudem, die Sklaven als Eigentum der Landbesitzer zu kennzeichnen, auch Brandmarken waren nicht unüblich. Ein ganz dunkles Kapitel der Geschichte.


GavinG 
Beitragsersteller
 03.01.2020, 11:17

Also war das Piercing auch ein Kennzeichen?

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Hi.

Also meiner Infos nach haben Piercing bei Naturvölken außerhalb Europas durchaus Brauch, in der westlichen Kultur nicht. Vll war es in Rom oder Byzanz mal kurzzeitig in höfischen Kreise Mode, aber Mode ist ja so unerträglich hässlich, dass man sie alle Halbjahre ändern muss (Oscar Wilde). Die Ausnahme waren Seeleute (Goldohrring, mit dem man ner angespülten Leiche n christliches Begräbnis zahlen kann) und Zimmerleute (mit nem Nagel n Ohrloch stechen auf der Walz). Also nur die Ohrläppchen.

Unseren derzeitigen Blechpickelhype haben die Hippies begründet, die das von ihren Ausflügen in andere Kulturen mitgebracht haben.

Ich habe bei gepiercten Leute immer den Eindruck, dass sie ihre Indivitualität ausdrücken wollen. Was mit nem Modeprodukt von der Stange natürlich nicht klappen kann. Aber ich bin da nicht objektiv, ich persönlich finde Piercinge abstoßend.

Das mit den Sklaven höre ich zum ersten Mal. Vielleicht war das mal bei einem bestimmten Naturvolk Brauch, aber das halte ich für irrelevant.

Ringe im Ohr und auch in der Nase der israelitischen Frau galten dagegen gemäß der Bibel als Schmuck (Hes. 16,12) und besonders der Nasenring als Symbol der Unterwerfung der Frau unter die Autorität des Mannes bzw. eines anderen (1. Mose 24,47). Dieses Bild gebraucht die Bibel dann auch an anderer Stelle als Symbol für das Gericht, in diesem Fall über das Heer Assyriens. „Weil du denn gegen mich tobst und dein Übermut vor meine Ohren gekommen ist, so will ich dir meinen Ring in deine Nase legen...“ (2. Kön. 19,28; Jes. 37,29).

Zur Zeit des Alten Testaments wurde einem Sklaven, der bei seinem Herrn bleiben wollte, als Kennzeichen seiner freiwilligen Unterwerfung ein Pfriem durch sein Ohr gestoßen, "und er sei ein Sklave für immer" (2. Mose 21,6 und 5. Mose 15,17).

https://www.alexanderseibel.de/taetowieren_und_piercen_eine_harmlose_jugendmode.htm


ollesgemuese  03.01.2020, 12:10

Und das galt aber eben nur in dieser Region, die natürlich nicht für sämtliche Kulturen der Erde gilt/galt. Und ob außer bei den Hebräern alleine in ihrem Umfeld nicht schon andere Traditionen galten, sagt dieser Text eben nichts dazu aus.

Kurzum, eine verbindliche Ansicht zu Piercings gab es nie.

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Das ist es auch heute.

Sklaven der Modeindustrie.


Habe ich noch nie von gehört.

Tätowierungen waren bei der Kennzeichnung von Sklaven üblich.