Stimmt die Erzählung aus dem Buch „Nicht ohne meine Tochter“ hundertprozentig? Was denkt ihr?
Hallo,
ich habe vorhin „Nicht ohne meine Tochter“ durchgelesen, wo Betty Mahmoody und ihre Tochter Mathab von dem persischen Ehemann im Iran festgehalten werden, und habe mich dann gefragt, ob die Erzählung hundertprozentig stimmt.
In einem Interview erzählte Dr. Bozorg Mahmoody, der ehemalige Mann von Betty, die Geschichte aus seiner Sicht. Seine Erzählung war wesentlich weniger brutal und er behauptete, Betty sei damals freiwillig zum Islam konvertiert. Betty hatte wiederherum berichtet, sie sei dazu gezwungen worden. Auch die Sache mit der häuslichen Gewalt wird von beiden Parteien ganz unterschiedlich erzählt.
Also was haltet ihr davon? Wer sagt die Wahrheit, oder liegt sie in der Mitte? Ich würde mich über eure Antworten freuen😊
Liebe Grüße
13 Antworten
Im Buch erzählt Betty die Geschichte natürlich subjektiv, d.h. aus ihrer Sicht.
Die eigentliche Erkenntnis für mich war, dass man den Einfluß der Kultur/Tradition nicht unterschätzen darf.
Der Mann war, solange er im Ausland war, an die westliche Kultur angepasst, hat sie aber nie verinnerlicht.
In seiner Heimat war er wieder ganz dem Druck der Familie, der Religion und der Tradition ausgesetzt und es war für ihn das Einfachste, sich diesem Druck zu beugen, zumal er dann auch die traditionelle Dominanz über seine Frau/Tochter bekam.
Es gibt genug andere Fälle, die ein Verhaltensmuster der Männer aus dem Mittleren Osten zeigen. Es ist dort absolut normal und nicht der Rede wert, wenn dort Frauen misshandelt und ihnen die Kinder entzogen werden. Deshalb sollte man nicht nur jedes Wort von Betty glauben, sondern sich auch noch die Dinge dazu denken, die weder im Film noch im Buch vor kamen.
Betty hatte wiederherum berichtet, sie sei dazu gezwungen worden. Auch die Sache mit der häuslichen Gewalt wird von beiden Parteien ganz unterschiedlich erzählt.
Betty ist vermutlich eine amerikanische Christin (gewesen). Sie hat das natürlich als Missbrauch, Nötigung und Gewalt wahrgenommen.
Ihr Mann ist iranischer Schiite. Für ihn ist das ein Gebot Gottes. Er hat nach seinem Weltanschauungssystem das einzig Richtige getan.
Sehr richtig - Müsste Pflichtlektüre für unsere islamverteidigenden bunten Gutmenschen sein!
Es ist nicht gut "Gutmenschen" und Kulturen in einen Topf zu werfen.
Es geht mMn um Menschenrechte (geschlechtsunabhängig) und wenn die von den Kulturen mit Füßen getreten werden, sollte man die das Gegenteil vertretenden Kulturen endgültig - abschaffen .
Die Tochter hat selbst ein Buch geschrieben. Gelesen hab ich es nicht, aber sie haßte ihren Vater und von daher heißt das Buch auch "Endlich frei", weil sie froh war, dass ihr Vater tot war. Angeblich hat er sie immer verfolgt und sie mußte sich so 30 Jahre vor ihm verstecken, teilweise unter einem anderen Namen. Bei jedem Terroranschlag, Flugzeugabsturz im Iran von dem sie hörte, hoffte sie dass ihr Vater unter den Opfern sei.
Ich habe das Buch auch gelesen, glaube ihr auch. Allerdings ist es auch weitestgehend aus amerikanischer Sicht geschrieben. Mich störte ihre Verachtung für die Sitten des Iran, die ja nichts mit den Misshandlungen zu tun hatten. Schmutzig, Essgewohnheiten, etc...
Das fand ich beim Lesen unsympathisch. Irritiert hat mich auch, wie sie ihre anderen Kinder aus der oder den anderen Ehen recht locker im Stich ließ.
Fazit: ich fand das Buch spannend, ich glaubte ihr auch, aber ich mochte sie trotzdem nicht.
Das ist auch für westliche Menschen unappetitlich - auf dem Boden essen und mit den Fingern, bzw. teilweise mit den Fingern - ewa das Brot in eine Sauce tunken usw. - . Das ist einfach unhygienisch.
Welche "Ehen" meinst du eigentlich?
Es ist nicht unhygienisch. Natürlich, wenn du deine Hände nachm Klogang nicht wäschst, schon.
Schreckliche Vorstellung....