Stimmt es, dass man früher schwarz weiß geträumt hat und heute farbig?

6 Antworten

Ich kann mich nicht erinnern, jemals schwarz/weiß oder in Graustufen geträumt zu haben. Das für sich allein heißt nicht viel.

In den Erinnerungen an meine Träume (Zugriff auf die Träume selbst habe ich ja nicht) sind alle Sinneseindrücke vorhanden, an die ich mich auch im Wachzustand erinnern würde und umgekehrt.

Das gilt z. B. auch für Gerüche.

Es gibt für mich keine Möglichkeit, im Nachhinein festzustellen, ob nichterinnerte Sinneseindrücke während des Traums vorhanden waren oder nicht.

-----

Aber du fragst ja ausdrücklich nach einem Zusammenhang mit dem Fernseher. Meine Eltern hatten jahrzehntelang keinen Fernseher, und ich habe trotzdem visuell geträumt, und auch in Farbe.

Wo wir schon dabei sind: die eigentliche Frage ist ja, ob die Menschen vor Erfindung der Farbmalerei schon in Farbe geträumt haben, also z. B. zur Zeit der Höhlenmalerei. Und ob sie vor der Erfindung der Skulptur nur zweidimensional geträumt haben und vor Erfindung des Reliefs sogar zweidimensional-flach. (Ich erinnere mich daran an eine Traumszene aus dem Zeichentrickfilm "Prinz von Ägypten", wo der Protagonist durch typisch ägyptische Wandmalereien vor den Palastwachen flieht.)

Und dazu fällt mir ein - von Kekulé wird berichtet, er sei in einer Traumvision von sich bewegenden schlangenähnlichen Gebilden auf die Ringstruktur des Benzols gekommen - und das Jahrzehnte vor Veröffentlichung der Kinematographie, also der bewegten Bilder.

Hey,

ich meine in dem Buch "Träume" von Stefan Klein davon gelesen zu haben. Es gibt wohl mehrere Studien dazu. Das Schlussfazit war glaube ich, dass es eine Tendenz gab schwarz-weiß zu träumen, wenn man vor dem Schlafengehen oder generell oft Fernsehen geschaut hat.

Es kommt halt darauf an, was man den Tag über für Eindrücke sammelt. Wenn du den ganzen Tag schwarz-weiß fernsehen schaust, wirst du sicher irgendwann auch den ein oder anderen schwarz-weiß Traum dabei haben.

Das echte Leben hat jedoch viel mehr Einfluss auf die Träume als das, was man im Fernsehen sieht. Daher ist dieser Zusammenhang eigentlich irrelevant und nicht wirklich interessant.

Liebe Grüße


MarkusGenervt  09.04.2018, 14:44

Das wäre ein ganz, ganz übler Alptraum!

Ich kann mich noch gut an den Schwarz-Weiß-Fernseher erinnern und in meiner ersten eigenen Wohnung gab es auch nur den uralten SW-Fernseher von meinen Eltern.

Aber in der Tat habe ich sogar die Farben interpretativ wahrgenommen und konnte mich in der Erinnerung auch nur an Farb-Szenen erinnern, was mir dann in einem anderen Kontext erst im Nachhinein auffiel.

Das Gehirn funktioniert nämlich so, dass fehlende Informationen aus bekannten Mustern einfach hinzugefügt werden. Daher sind Schwarz-Weiß-Träume – selbst bei dauerhaftem SW-TV-Konsum – eher unrealistisch. Es sei denn, man lässt Kleinkinder vor dem SW-TV aufwachsen, aber ohne Farbwahrnehmung der realen Umgebung. Das könnte das Gehirn dann adaptieren. Aber das ist dann schon eher Kindesmisshandlung! ;)

1

Stimmt nicht. Ich habe mein Leben lang auch in Farbe geträumt, schon bevor es in Deutschland Farbfernseher gab. Als dann die Farbfernseher neu eingeführt wurden, träumte ich in Farbe, daß wir zuhause nun auch einen hätten.

Nein, aber die Wissenschaft hat einen Zusammenhang gefunden zwischen schönen und schlimmen Träumen. Schöne Träume sind meist bunt. Schreckliche schwarz weiß


MarkusGenervt  09.04.2018, 02:50

Noch so ein verschwurbelter Yellowpress-Gläubiger …

Ich habe noch nie in meinem Leben in schwarz-weiß geträumt und ich wenn ich Dir von meinen Alpträumen nur berichte, würden Deine Haare schlohweiß und Du könntest einen Monat nicht mehr schlafen! 😂😂😂

1
PWolff  09.04.2018, 10:46
@MarkusGenervt

Schreib's auf. Du wärst nicht der erste Schriftsteller, der damit berühmt wird.

1
MarkusGenervt  10.04.2018, 01:40
@PWolff

Danke! Das war ein sehr interessanter Artikel.

Es ist schon ein verlockender Gedanke, zumal ich schon vor langer Zeit feststellen musste, dass alle Geschichten nur Variationen von ganz, ganz wenigen Meisterwerken sind. Es wurde alles bereits erzählt und auch in millionenfachen Mikro-Variationen.

Ganz besonders schlimm fiel es mir damals bei DiCario's Hamlet-Version auf. Was soll das? So spricht doch keine Sau in New York und wenn, dann wird er erschossen! x'D

Aaaach … Möchtegern-Künstler … ( ⌣́,⌣̀)

Ich hatte schon vor sehr langer Zeit mal die Idee gehabt, wirklich neue Geschichten zu erzählen, aber bin dann daran gescheitert, dass sie nicht verstanden werden können – so wie es auch in dem Artikel erwähnt wurde – und an meine Träume hatte ich dabei auch nie gedacht. Manchmal ist man einfach schneeblind. xD

Danke jedenfalls für den geistigen Anstoß! 🙇

0

Ja, das mag stimmen. Es ist aber nicht überliefert, wie und was die Leute träumten,

als es noch keine Fernseher gab. Möglicherweise haben sie in die Ferne gesehen

und dann geträumt, wie geil es wäre, wenn endlich jemand den Fernseher erfinden

würde.