Stimme kommt aus der Telefonbuchse
Hallo beisammen. Also gleich zu Beginn, dass ist keine Verarschung und kein Scherz.
Ich habe vor etwa zwei Jahren mal in meiner alten Wohnung ein ganz leises Geräusch gehört. Wie ein Radio, dass man von weiter weg hört, aber nicht wirklich versteht. Also keine Musik, sondern eindeutig eine Stimme / Stimmen.
Ich bin also dem Geräusch nachgegangen und siehe da, es kam aus meiner Telefonbüchse!!! Ich war im übrigen vollkommen nüchtern ^^. Ich hab kein Wort von den Stimmen verstanden, und das kam vorher und nachher auch nicht wieder vor. Irgendwann hab ich das ganze vergessen.
Mittlerweile wohn ich in einer WG, und eben kommt mein Mitbewohner rein und sagt zu mir: "Du, da kommen Stimmen aus der Telefondose". Normal würde man denken: "ja klar, du kannst mich mal". Ich dachte aber, dass kenn ich doch. Ich geh also an die Dose nah ran und tatsächlich - Stimmen aus der Dose. Ganz leise, nur hörbar, wenn alle Radios usw. aus sind. Aber trotzdem deutlich. Die Wand ist übrigens im inneren der Wohnung. Sie kann also nicht von der Wohnung neben uns stammen.
Meine Frage jetzt: Gibt es dafür eine logische Erklärung? Irgendwas physikalisches oder so? ^^ Meine einzige Erklärung wäre, das es von der Wohnung über oder unter uns kommt. Aber so hört es sich nicht an. Hört sich "mechanisch" an. So wie wenn man am Telefon mit jemandem redet. Aber wieder ist nichts davon verständlich.
11 Antworten
So was gibt es. Wenn ein Amateurfunker nebenan wohnt können sehr starke Funksignale mit Amplitudenmodulation (Wie Mittelwellenradio) in Kabel eingefangen werden.
Um Amplitudenmodulierte Signale hörbar zu machen braucht man drei Dinge: Eine Senderselektion, eine Gleichrichtung und einen Schallwandler.
In einem Radio ist der Schallwandler ein Lautsprecher der noch einen Verstärker davor geschaltet hat. Ganz früher benutzte man auch Radios ohne Stromversorgung, da war der Schallwandler ein empfindlicher Kristallkopfhörer. Die Leistung die den Kopfhörer antrieb kam dann vom Sender selbst.
Die Gleichrichtung ist sehr einfach zu erklären. In jeder Telefondose sitzt eine Diode und ein Widerstand in Reihe. Normalerweise ist diese Diode im Sperrbetrieb da die Diode verkehrt herum an die Betriebsspannung der Telefonleitung angeschlossen ist. Also macht diese Schaltung rein gar nichts. Möchte der Telefonprovider die Leitung testen, wird der Strom umgepolt und die Diode leitet. Damit wird der Widerstand parallel zum telefon geschaltet. Der Provider kann nun Testsignale aufschalten und messen wie die sich verhalten. Und eine Diode ist ein Gleichrichter.
Die Gleichrichtung, der wichtigste Teil eines Radios ist also in der Dose gleich drin. Selektion braucht man nicht wenn es nur einen einzigen Sender gibt der stark genug ist.
Bleibt nur noch die Frage offen wo der Schallwandler ist, normalerweise sprechen Telefondosen nicht weil da eben kein Lautsprecher drin ist. Aber schon die Heizspirale eines Küchenherdes reicht um deutlich hörbar zu summen wenn ein guter Teil der Leistung eines Amateurfunkgerätes in den Herd gelangt und es irgendwie eine Gleichrichtung gibt.
Das allererste Telefon was von Philip Reis gebaut wurde hatte ein schlechtes Mikrofon und benutzte eine Stricknadel in einer Spule die summte und Sprachähnliche Geräusche von sich gab wenn einer in das Mikrofon sprach. So was ähnliches wird vermutlich da in der Dose stattfinden und wegen der eingebauten Diode kann das dann auch durch sehr starke Funksignale ausgelöst werden. Kein Wunder, dass man da gar nichts verstehen kann!
P.S.:
Erfunden wurde das Telefon zuerst von Philip Reis, der zeigte dass man Sprache elektrisch übertragen konnte. Nur konnte man nichts verstehen. Bell las davon und erfand den allerersten funktionierenden Lautsprecher so dass das System vom Reis genutzt werden konnte. Dazu verbesserte er noch das Mikrofon und das erste brauchbare Telefon war erfunden.
Spontan würde ich sag: Finger weg von der Dose! (Stromschlaggefahr! Insbesondere wenn man grad noch Metall in der Hand hat) Ich kenn das auch. Strom knistert und gibt Laute von sich, wenn da was faul ist. Bei einem alten Haus kann das gut möglich sein, dass da über die Jahrzehnte Feuchtigkeit reingezogen ist oder die Steckdose porös ist und erneuert werden sollte.
Telefon hat fast keine Leistung. Die bis zu 60V Gleichspannung sind auch nicht gefährlich. Fließt ein wenig Strom bricht die Spannung aufwenige Volt zusammen.
Das einzige "problem" ist die Klingelwechselspannung die aufmoduliert wird. Das sind noch mal 60V Wechselspannung, Da liegt also eine pulsierende Spannung von bis zu 140V an und es kann ein bedenklicher Körperstrom fließen! Für gesunde Menschen eigentlich nicht gefährlich, für Herzkranke ist alleine der intensive Schmerz schon Lebensbedrohlich.
Bei der Elektro- und Telefoninstallation werden heute oft s.g. Leerrohre (Wellrohre) eingesetzt. In diese können Kabel z.B. auch nachträglich eingezogen werden. Wenn nun ein Wellrohr von eurer Tel.-Dose zu der des Nachbarn, gern auch über oder unter Euch läuft und diese nicht verschlossen sind so kann es unter Umständen zur Schallübertragung kommen.
Rundfunksender (außer UKW-Sender) senden amplitudenmoduliert. Um solche Signale zu demodulieren werden nichtlineare Bauelemente benötigt. Das sind z.B. Dioden. Es reichen aber auch schon oxidierte Oberflächen der Drähte. Wenn dann noch Teile mechanisch schwingen können, dann kann durchaus ein starker Rundfunksender "empfangen" also gehört werden.
Das alles hat mit Geistern, dem Teufel, einer Erkrankung , ....nichts zu tun. Das ist reine Physik.
Spoooky... ^^ Wenn du nen altes analoges Telefon hast dann nehm doch mal den Hörer ab wenn es so weit ist und Horch ob da auch noch stimmen sind. Wenn nicht kann es Vll sein dass du schlicht die stimmen deiner Nachbarn hörst weil die Kabelschächte hohl sind...? #ghostbusters
bei telefon keine sorge,da schwachstrom