Steuerberater?
Hi, wenn man als Steuerberater Partner einer größeren Kanzlei werden möchte, muss man ja ungefähr 100 bis 200 tausend Euro auf den Tisch legen. Da dies die meisten ja nicht Mal so eben haben, wird ja wahrscheinlich ein Kredit nötig sein.
Jetzt zu meiner Frage, das Risiko was man als Steuer eingeht, der sich in eine größere Kanzlei einkauft ist ja eigentlich relativ gering oder?
Klar man hat den Kredit und so, aber je besser die Kanzlei läuft, desto mehr muss man ja zahlen wenn man Partner werden möchte. Aber desto mehr verdient man ja auch.
Also wie schätzt ihr das Unternehmerische Risiko ein?
1 Antwort
Bis du die Berufung zum Steuerberater bekommst, musst du nach einem wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Studium mit einer Regelstudienzeit von mindestens 4 Jahren = 8 Semestern = Master/Diplom/Staatsexamen noch mindestens zwei Jahre praktische Berufserfahrung in der Steuerberatung gesammelt haben, um überhaupt zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden (andere Wege mit niedrigeren Qualis erfordern sogar noch mehr Jahre Berufserfahrung).
Du würdest also bis zu dem Moment, wo du wirklich Steuerberater bist und zum Partner werden könntest, bereits zwei Jahre arbeiten. Zu einem Gehalt, was bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich über dem Durchschnitts- und Mediangehalt in Deutschland liegen dürfte.
Wenn du in dieser Zeit deinen Lebensstandard nicht sofort auf Maximum hochschraubst, kannst du also in diesen zwei Jahren bereits einen guten Teil dieser Einlage zurücklegen. Und da du dann auch schon Gehaltsnachweise über ein entsprechend gutes Gehalt nachweisen kannst, sollte es für den Rest auch kein Problem sein, einen Kredit bei der Bank zu bekommen.
Allerdings ist es doch eher eine seltene Ausnahme, dass jemand diesen Weg in dieser Rekordzeit zurücklegt, allein schon, weil die Steuerberaterprüfung echt hart ist - 50% Durchfallquote, trotz dieses hochqualifizierten und berufserfahrenen Teilnehmerfelds! Und es ist die absolute Ausnahme, dass jemand direkt nach erfolgreicher Prüfung auch sofort Partner wird. Somit ist das einzubringende Geld echt die kleinste Hürde auf diesem Weg...
Die Bank interessiert es eben primär, ob sie ihr Geld plus Zinsen wie geplant zurückbekommen wird. Wenn das Einkommen und die Kreditsumme in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen, wo das mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall sein wird und wenn dieses Einkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit genau so oder höher weiter fließen wird, dann ist das für die Bank okay. Ob das dann, wenn du an dem Punkt im Leben angekommen bist, alles so passt, wirst du dann sehen, da gibt's jetzt noch keine abschließende Prognose.
Also sind sie auch der Meinung, dass man als Steuerberater keine Probleme haben sollte, einen Kredit für eine Partnerschaft zu bekommen? Auch wenn man kein Eigentum besitzt? Also keine Wohnung, Haus etc?
Die eigentliche Frage war ja, ob das Risiko eher gering ist, einen Kredit für so etwas aufzunehmen. Klar es gibt immer Risiko bei sowas aber wie hoch das Risiko ist war ja gefragt.
Lg