Steckdose zwischen Schutzleiter und Neutralleiter 115V gemessen?
Beim Steckdosen wechseln habe ich zwischen den Kontakten durchgemessen:
L-N: 230V
L-PE: ca. 115V
N-PE: ca 115V
Dann mal den Wasserkocher mit Metallgehäuse angeschlossen und die Messspitzen am Wassekocher am Kontakt des Neutraleiters anggelegt und auch dort 115V. Allerdings bekomme ich keinen Schlag, fühle lediglich ein komisches elektrisierendes Kribbeln am Gehäuse. Wodurch wird das verursacht?
6 Antworten
Das ist ein altbekannter Hut!
der Schutzleiter des Kabels, an dem deine Steckdose hängt, ist am anderen Ende nicht mit der Erdung verbunden.
Was du hier gemessen hast, ist Blindspannung.
BITTE! kümmer dich drum, dass das repariert wird.
lg, Anna
Nein, es ist kein PE, weil nicht angeschlossen resp. unterbrochen.
Und seit wann wird ein PE - außer im Fehlerfall - belastet?
Du arbeitest ohne Schutzleiter mit Geräten, die zwingend einen Schutzleiteranschluss benötigen.
Finger weg und stilllegen - bis zur Reparatur....
Ich habe gelesen, dass diese induzierte Blindspannung die wohl auf dem PE vorhanden ist, unter Last direkt zusammenbrechen soll, deshalb die Frage.
- da wird nichts induziert
- ein offener Leiter ist kein PE
- wenn die fragliche Leitung nicht angeschlossen ist, wird in diese kapazitiv eine Spannung eingekoppelt, hier offenbar das Mittenpotenzial zwischen N und L
- Die Kabelkapazität liegt in der Größenordnung von 200pF/m (wenn ich es richtig nachgeschlagen habe)
- die Gefahr ist nicht die eingekoppelte Spannung, sondern die Potenzialverschiebung im Fehlerfall durch die nicht vorhandene Schutzerdung eines berührbaren Teils
- die Kapazität innerhalb des Wasserkochers von der Heizwicklung zum Gehäuse ist eventuell größer als die der offenen PE-Leitung
Genau deswegen würde ich ja gerne wissen, mit was er gemessen hat. er schrieb von Messen unter Last... wäre mal intressiert, was er damit genau meint.
lg, Anna
Ok und weshalb bekomme ich bei der eingekoppelten Spannung, welche immerhin 115V beträgt, keinen Stromschlag? Ich hoffe die Fragen stören nicht, stehe nur am Anfang meiner Ausbildung und möchte genau wissen, was das ist warum.
Rechne mal den Strom bei 10m angenommener Leitungslänge aus, der da kapazitiv fließen könnte, wenn du die Leitung über deinen Körper "kurzschließt" - meinetwegen worst case bei nicht angeschaltetem N mit 10x 200pF = 2nF an 230V.
Ich erhalte 0,15 mA . da muss man noch nix "spüren" - vielleicht ein ganz leichtes "vibrieren" in der Fingerspitze. Außerdem hast du ja noch den N angeschlossen....
Das reicht, um einen Glimmlampen-Spannungsprüfer ansprechen zu lassen, auch für ein sehr hochohmiges Messgerät (Xc hat hier 1,6 MOhm im Beispiel).
Wo es gefährlich ist, hatte ich bereits erwähnt. Das Netz - zumal, wenn es fehlerhaft ist - ist kein Experimental-Labor.
ich habe ja auch nie das gegenteil behauptet. Wir sind uns denke ich in unseren Antworten einig. bleibt noch die frage, mit was der fragesteller die messung getätigt hat und was er mit messung unter Last meinte. d.h. hat er in der messschleife eine Last? oder war sie an der steckdsoe angeschlossen?
Wann wird denn der PE belastet?
Bei intakten Geräten ist der nutzlos. Erst in Fehlerfalle, wenn also P direkt oder auch über "Schleichwege" an ein Gehäuse kommt, das man berühren könnte, wird die Spannung am Gehäuse gegen Erde abgeleitet.
In Räumen, die ohnehin keine Wasserleitungsrohre, Heizungsrohre , Holzfußboden ... ,also keine Verbindung zu Erde haben, ist der Schutzleiter zwar Vorschrift aber auch nicht Lebenserhaltend, weil das Leben nicht gefährdet ist.
Womit hast du gemessen? Ein sehr hochohmiges Messgerät (es braucht keinen Strom) leitet auch nichts gegen Erde oder N an.
Die Spannung, die du messen kannst, wird, weil der PE parallel im Kabel liegt, kapazitiv eingekoppelt. Die wenigen pF reichen um Spannung anzuzeigen, zu mehr aber nicht.
Dein PE hängt einfach in der Luft.
In der Form ist er nutzlos. Suche dem Verlauf ab Sicherungskasten.
Nanu? Reden wir von derselben Frage von @Muecke64 ?
Seit wann gibt es, wo ein Wasserkocher Verwendung findet, keinen Wasseranschluss? Regenwasser?
Seit wann sind Räume ungeheizt in Deutschland?
Ich habe vom Fehlerfall gesprochen, bei dem HIER alle geerdeten Geräte am selben Kreis im Gehäuse auf Potenzial angehoben würden.
Irgendwie seid ihr in der Redaktion sehr unterschiedlich. Mahnt man zur Vorsicht, wird es - wie hier - abgebügelt. Regt man sich über Farbvorgaben in Normen auf, die nicht sinnvoll sind, wird streng nach Vorschrift diese Ansicht moniert. Was denn nun?
Da ist selbst die Nullung als Schutz besser als ein unterbrochener PE. Von einem Fachmann erwarte ich eine andere Stellungnahme.
Ich verstehe die Welt manchmal auch nicht. einer unsrer Kunden hat eine Mängelanzeige bekommen, weil eine SCHUTZISOLIERTE leuchte, an einer Leitung ohne Schutzleiter angeschlossen war :-D
lg, Anna
Och, ich streite gern mit Gutachtern - mit Erfolg!
Klassiker sind zusätzlicher Berührungsschutz HINTER verschlossenen Schaltschrank-Türen - also Schrank in Schrank....
Schau dir mal den Unfug der Instabus-Vorschrift (KNX heute) an, das EIB-Kabel schirmseitig nicht zu erden - da haben gleich mehrere Personen die Grundlagen der Physik "vergessen".
Ich kann nur dazu auffordern, sich nicht aller Willkür zu ergeben - es sei denn, es ist der einfachere Weg.
Nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das darf nicht sein. Bitte mal einen Elektriker bestellen bevor es Tote gibt.
Was sein kann , dass der Schutzleiter am anderen Ende nicht angeschlossen ist.
Aber wodurch sollte dann die Spannung an diesem entstehen?
Ganz einfach: kapazitiv! Und da hochohmig (weil nicht angeschlossen oder unterbrochen), in diesem Fall das Mittenpotenzial.
Hört sich danach an, dass dein PE nicht aufgelegt ist und sich da ne Spannung reininduziert. Daher hast du zwischen L und PE auch nur 115V, da die Spannung, welche sich am PE befindet, die selbe "Phase" hat, wie die Spannung am L. (Hier kommt jetzt nur zufälligerweise 115V raus.)
Der N scheint in Ordnung zu sein, da du zwischen L und N die 230V hast.
Wenn du Glück hast, ist der PE nur nicht aufgeschraubt. Es besteht aber auch die Möglichkeit eines Leitungsbruchs.
Da der PE betroffen ist, solltest du die Steckdose sofort sperren und abschalten. Dann mit geeigneten Geräten überprüfen. Wenn nicht möglich, dann jemanden damit beauftragen.
Danke für den Hinweis, werde mal die Steckdose unter Last messen, dann müsste eigentlich die Blindspannung einbrechen oder? Und natürlich schauen, wo der PE unterbrochen ist.
Wäre die induzierte Spannung nicht eine Blindspannung? Also der Fehler liegt nicht an der Steckdose sondern tritt auch auf wenn ich die einzelnen Adern messe.
Ich habe soetwas mal mit dem N-Leiter gehabt. Da war dieser nicht aufgelegt.
Bei mir warns irgendwas um die 60V.
Wir hatten einfach eine Verlängerungsleutung an ner CEE Dose angeschlossen, welche nur ne 4 Fach Leitung hatte und nur für Motoren ausgelegt war.
Wie gesagt, dein PE ist nicht aufgelegt und hat somit kein festes Potential => du hast keine Erdung => Lebensgefahr. Jetzt heißt es, den Fehler zu finden.
Das ist schonmal ein Anhaltspunkt nach dem sich suchen lässt, danke für den Hinweis. Nur eine Frage hätte ich noch: Wenn der PE nicht aufgelegt ist also keine Erdnung vorhanden ist, müsste ich doch jedes mal einen Stromschlag bekommen, sobald ich ein geerdetets Gehäuse berühre oder? Bzw woher kommt die Spannung? Ein nicht aufgelegter PE ist lebensgefährlich keine Frage, allerdings erklärt das doch nicht die Spannung die auf diesem anliegt oder übersehe ich etwas?
Die Spannung induziert sich vom L auf den PE. Die zwei Litzen liegen ja auf der gesamten Strecke direkt nebeneinander.
Ob du eine gewischt bekommst oder nicht, ist auch von der Leistung abhängig und da die induzierte Spannung nur minimal vorhanden ist, schwächer als bei ner statischen Aufladung, baut sich diese sofort ab, sobald eine Verbindung zur Erdung hergestellt ist.
Achso, also würde diese induzierte Spannung auch einbrechen, sobald ich mit Last messen würde oder ist damit wieder etwas anderes gemeint?
womit hast du gemessen?
WIe hoch darf die Spannung zwischen Null- und Schutzleiter sein? (Strom, Kabel) - gutefrage
Multimeter, werde aber nächste Woche mein Duspol ausm Betrieb holen und nochmal unter Last messen
Würde mal ne Schleifenmessung N, PE machen oder machen lassen. Könnte auch eine Nulleiterunterbrechung oder PE Unterbrechung sein wenn du ne Spannung aufm Gehäuse hast.
Vermutlich vorerst nicht möglich, da kein VDE Messgerät zur Hand
Wenn ich den PE nun unter Last Messe, müssten doch trotzdem 0V angezeigt werden oder?