Spiegel oder Kamera?
Sieht man für andere eher aus wie im Spiegel oder der Kamera?
Hab letztens erst Passfotos machen lassen, bei einem Fotografen, die sehen total schrecklich aus. Mein Gesicht ist sehr flächig und schief und meine Nase lang und meine Augen so klein. Wenn ich mich selber aber im Spiegel sehe, egal ob zu Hause, im Schwimmbad oder in der Öffentlichkeit, dann finde ich sehe ich nicht aus. Ich finde es sogar viel schöner.
5 Antworten
Wenn ich mich selber aber im Spiegel sehe
Das ist schon der Hauptfehler, denn man sieht sich selber im Spiegel anders an als über ein Foto.
Dazu aus https://www.swr.de/wissen/mere-exposure-effekt-100.html
Wieso finden wir unser Spiegelbild so gut?
In der Regel finden wir unser Spiegelbild ziemlich gut. Das lässt sich mit dem sogenannten Mere-Exposure-Effekt erklären: Wenn wir mit einem bestimmten Reiz – also zum Beispiel unserem Spiegelbild – öfter konfrontiert sind, dann finden wir diesen Reiz mit der Zeit immer besser. Je öfter wir etwas sehen, desto besser gefällt es uns und unser Spiegelbild sehen wir ja meistens mehrmals täglich.
Warum gefallen wir uns auf Fotos nicht so sehr?
Auf Fotos sehen wir uns meistens gefühlt verkehrt herum. Aber eigentlich sehen wir uns da so, wie wir tatsächlich aussehen, also wie uns auch andere sehen. Im Spiegel sehen wir uns spiegelverkehrt. Wenn wir uns auf Fotos sehen, ist das ungewohnt, deshalb finden wir das erstmal weniger gut.
und weiter:
Außerdem sind Fotos nur eine ganz kurze und unbewegliche Momentaufnahme. Da stechen uns ungeliebte Details viel eher ins Auge, weil wir uns darauf viel mehr konzentrieren können. Im Spiegel sehen wir uns ja immer ein bisschen in Bewegung – quasi in 3D. Da können wir uns – bewusst oder unbewusst – auch eher so hindrehen, wie wir es gut finden. Ein Foto ist und bleibt dagegen so, wie es ist. Manchmal ist die Perspektive nicht optimal gewählt und teilweise hat uns auch die Kameralinse etwas verzerrt.
Zudem fehlt auf einem Foto die Körpersprache, die auch wichtig ist.
Hängt daran, dass du wahrscheinlich zu nah am Spiegel stehst und dich immer nur auf Selfies siehst, wo du die Kamera ebenso nah am Gesicht hast. Du hast daher eine leicht verschobene Selbstwahrnehmung.
Fotografen wollen eben gerade diesen Selfie-Look nicht, und nehmen daher Brennweiten, bei denen sie 2-3 Meter von dir wegstehn. Weil das im Allgemeinen vorteilhafter wirkt als ein Look mit einem langgezogenen Alien-Kopf.
Während die letzten 2 Bilder hier so aussehn, wie wenn du ein Handyfoto machst, bekommst du halt beim Fotografen eher sowas wie das letzte Bild aus der oberen Reihe oder das erste in der zweiten Reihe.
Das ist auch der Fotografenstandard für Portraitfotos. Wenn du das nicht möchtest, musst du beim nächsten Mal beim Fotografen sagen: Ich hätte gerne Fotos, die aussehn wie Handyfotos. Bitte benutzen Sie ein 24mm Weitwinkel.

Wenn du zu nah dran stehst, nicht. Zudem ist ein Spiegel wie der Name schon sagt gespiegelt. Du bist also falsch rum. Das ist für viele aus der Generation Selfie auch ein Faktor, warum sie sich auf einem normalen Foto als falsch empfinden.
Spiegle mal die Fotos vom Fotografen. Wenn du sie jetzt besser findest, dann weisst du dass das Problem in deinem Kopf ist.
Ja, 24mm- Weitwinkel ist tödlich. Die Standard- Brennweite für Portraits ist 85mm.
Kamera, weil die nicht spiegelverkehrt fotografiert.
Dann versteht der Fotograf sein Handwerk nicht, er wählte einen zu kleinen Aufnahmeabstand und/oder eine zu kleine Objektivbrennweite.
Ich denke eher dass genau das Gegenteil der Fall ist, wenn das Gesicht zu flächig aussieht.
Dann hat der wohl mit falschem Abstand und / oder schlecht ausgeleuchtet fotografiert.
Aber dann sehe ich mich im Spiegel ja nie “wirklich”