Speiseöl brennt nicht, aber Erdöl hingegen schon?

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Natürlich funktioniert das. Was meinst du wie viele Leute in den 70er und 80er von Salatöl, Rapsöl über alten Frittenöl bis hin zum alten Motoröl alles mögliche in den Diesel Tank gekippt haben oder sogar ein extra Tank dafür eingebaut haben welcher erhitzt wurde um die Plörre für den Motor flüssiger bzw. "trinkbarer" zu machen.

Nur ist es nicht Sinn der Sache Lebensmittel zu verbrennen, dafür eignen sich auf Erdöl basierte Produkte besser


Die beiden in deiner Überschrift gemachten Behauptungen decken sich nicht mit meinem Kenntnisstand.

Rohöl kannst du nicht anzünden. Aber Pflanzenöl hingegen brennt sehr wohl!

https://youtu.be/IujhdKCbr8g

youtu.be/IujhdKCbr8g

Um aus Erdöl Produkte zu erhalten, die gut brennen, muss man das Rohöl zunächst reinigen und destillieren. Petroleum, Heizöl/Diesel und Benzin brennen besser als die meisten Pflanzenöle.

Für den mit Erdnussöl* betriebenen Verbrennungsmotor, den Rudolf Diesel bei der Welltausstellung 1900 in Paris präsentierte, erhielt er als Auszeichnung einen großen Preis.

*) siehe Seite 5

Entgegen deiner Behauptung hat Rudolf Diesel auch Motoren gebaut, die mit Pflanzenöl funktionieren!

Auch die Ottomotoren, die in den Autos von Carl Benz und Henry Ford eingebaut wurden, waren anfangs für Bioethanol gemacht!

Lampen, Öfen und Verbrennungsmotoren funktionierten also von Anfang an auch schon mit nachwachsenden Energieträgern!

Dass man heutzutage fossile Energieträger (wie beispielsweise Erdöl) bevorzugt, liegt nach meinem Verständnis am günstigeren Preis.


PWolff  10.05.2018, 20:04

Auch daran, dass man aus Erdöl leichter die Bestandteile herausholen (destillieren) und auch herstellen (cracken) kann, die ein gewünschtes Siede- und Verbrennungsverhalten haben als aus Pflanzenölen.

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Ob ein Öl brennt oder nicht hängt nicht von seiner Herkunft ab. Um ein Öl zum brennen zu bekommen muss man es gut mit Luft vermischen und gegebenenfalls vorheizen. Es gibt leicht flüchtige Ölbestandteile wie Heptan die schon bei einer leichten Erwärmung verdunsten. Dieser Dunstvermischt sich mit der Luft und kann leicht entzündet werden. Etwas schwere Ölbestandteile kann man in einem Docht der Flamme zuführen in der Hitze verdampfen sie, vermischen sich mit Luft und Brennen. So funktionieren klassische Petroleumlampen, Öllampen die mit Speiseöl betrieben werden und auch Kerzen. Man kann das Öl aber auch fein Zerstäuben und Aufheizen. Beim Dieselmotor und auch beim Ottomotor erledigt man das Aufheizen durch die Kompression der Luft im Zylinder. Beim Dieselmotor wird die Luft so stark verdichtet das die Temperatur ausreicht um das Dieselöl spontan zu zünden, das funktioniert auch mit Pflanzenöl.

grund dafür sind die Van-der-Waals-Kräfte die im molekül und zwischen diesen wirken

die produkte wie benzin oder diesel sind vergleichsweise sehr kurze kohlenstoffketten von 4 - ca 15 (oder so)

die ketten der speiseöle (-fette) sind dagegen vieeeeeeeel länger und auch verzweigter! und die vdw-kräfte halten stärker zusammen und daher ist die aktivierungsenegie für eine verbrennung (oxidation) viel viel größer

vergleich einen strang aus magneten mit einen dicken batzen aus diesen. wenn du beide halbieren möchtest kannst du dir schon den unterschied an anstrengung vorstellen den du dafür aufbringen musst

Der Vergleich hinkt. Kein Öl brennt! Es brennen immer nur die Dämpfe, die sich mit der Luft verbinden, so dass der notwendige Sauerstoff vorhanden ist.

Insoweit ist die Flüchtigkeit vielleicht ein Kriterium. Die Erdölderivate, die wir zum Verbrennen benutzen, werden auf diese Aufgabe optimiert.