Spannungsteiler mit Z-Diode liefert falsche Spannung? Raspberry Pi GPIO 32V Input mit Zener Diode prüfen?

2 Antworten

Nimm bei deinem Widerstandsteiler einfach oben 10k und den unteren Widerstand lässt du weg (die Z-Diode begrenzt dir die Spannung ja auf 3V). Dann fließt bei 20-30V genügend Strom durch die Z-Diode (ein paar mA), damit du den gewünschten Spannungsabfall hast.


Franz495 
Beitragsersteller
 04.03.2023, 01:24

Vielen Dank für deine Antwort. Wenn man den Widerstand parallel zu der Diode weg lässt, fehlt dann nicht ein "Pull Down " Widerstand, also dass der GPIO Pin bei keine Eingangsspannung einen festen Wert, also 0V besitzt? Oder reicht hierfür die Diode aus? Ich verwende übrigens die Diode BZX55C3V0, falls das weiterhilft.

easylife2  04.03.2023, 10:13
@Franz495

Die Diode hat natürlich auch einen Leckstrom, aber zur "Sicherheit" kannst du natürlich noch einen Widerstand benutzen. Das hätte auch den Vorteil, dass der I/O die 32V nicht bereits schon ab ca 2.5V als "high" erkennt. Wenn du z.B. hier 10K/2K2 nimmst, würde dein I/O die 32V erst oberhalb etwa 14V als "high" ansehen.

Eine unscharfe Zone hast du natürlich immer, die Diode macht dir dein Eingangssignal nicht eindeutig high oder low. Wenn du das möchtest, müsstest du noch einen Schmitt-Trigger zwischen Widerstandsteiler und IO setzen. Und wenn es ganz präzise sein soll: Voltage Supervisor (hat intern eine Bandgap Diode und einen Komparator).

Es wird wohl an der Kennlinie der Zenerdiode liegen. Welche Zenerdiode benutzt du?

Speziell die Zenerdioden mit sehr geringer Z-Spannung haben keine steile Kennlinie. D.h. sie beginnen schon bei kleineren Spannungen (1,6...1,9V) etwas zu leiten.

Wenn du mit 100 KOhm auf die Z-Diode gehst, dann fließt

  • im 12V Fall ein Strom von grob I = (12V-3V)/100 KOhm = 0,09mA
  • im 40V Fall ein Strom von grob I = (40V-3V)/100 KOhm = 0,37mA

In der Kennlinie bedeutet es die Z-Diode (z.B. 1N4727A) leitet schon etwas.

  • Bei 0,09mA fällt vielleicht grob 1,8V ab.
  • Bei 0,37mA fällt vielleicht grob 2,2V ab.

Fazit:

Die Z-Dioden für kleine Spannungen beginnen schon vor erreichen der Z-Spannung etwas zu leiten, die Kennlinie ist nicht so steil, sie hat ab 1,6V schon einen Widerstand.

Beispiel für die 1N4727A ( 3,3V Zenerdiode)

https://www.reichelt.de/zenerdiode-3-3-v-1-3-w-do-204al-do41-zd-3-3-p23080.html

Kennlinie dazu

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A400/1N47XXA_SEMTECH2.PDF

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Transistor3055  04.03.2023, 01:21

Mein Vorschlag: "Rv + R1 + R2 als Reihenschaltung, mit 12V Zenerdiode"

Deine ursprüngliche Idee 100 kOhm + 10 kOhm war schon grob richtig.

Du musst nur eine Zenerdiode mit steiler Kennlinie nutzen, sie soll ja deine Messung nicht verfälschen, sondern nur dein Eingang schützen.

Also ich würde eine Zenerdiode für 12V einsetzen (1N4742A)

Deine maximale 32V Mess-Spannung geht:

über Rv = 51 kOhm (Uv wird 20V sein) I = 20V/51 kOhm = 0,392 mA

auf Spannungsteiler aus R1 + R2 (mit U1+U2 = 12V , mit Z-Dioden parallel)

R1 (U1 wird 8,8V sein) = 8,8V/0,392 mA = 22 KOhm

R2 (U2 wird 3,2V sein) = 3,2V/0,392 mA = 8,2 KOhm

Fazit:

Du hast dann Rv + R1 + R2 als Reihenschaltung von 3 Widerständen.

Über R1 + R2 ist die Z-Dioden und verhindert eine Spannung >12V über (R1+R2)

Ich habe bewusst Widerstandswerte aus der E24-Reihe berechnet/gerundet, damit die Beschaffung nicht so kompliziert ist (https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109071.htm).

PS:

Die Reihenschaltung aus R1 + R2 wird im Extremfall max. Uz 12V erhalten. Die Spannung am Messeingang wird dann max. sein:

max. U2 = Uz* R2/(R1+R2) = 12V * 8,2/(22+8,2) = 3,258V

Formeln ? https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0110191.htm

Viel Erfolg!

Franz495 
Beitragsersteller
 04.03.2023, 01:20

Vielen Dank für deine Antwort. Ich verwende die Diode BZX55C3V0 und habe viele weitere BZX55C zu Hause. Soll ich einfach Z-Dioden mit einer höheren Spannung teste, so dass ich ca. 3V erhalte? Oder löst man dieses Problem normalerweise anders?

Transistor3055  04.03.2023, 01:46
@Franz495

Mein Beispiel (siehe Vorschlag) habe ich so gerechnet, dass es weiterhin ein angenehmen Faktor=10 zwischen tatsächlicher Spannung, und Spannung am GPIO ist.

Also bei 3,2V am GPIO ist es dann 3,2*10=32V am Messobjekt.

Ich hoffe das die Kennlinie von Z-Dioden mit größeren Z-Spannungen viel steiler ist. Also eine Kennlinie zu BZX55C12 habe ich leider noch nicht gefunden, jedoch eine BZX55C12 könnte ähnlich gut sein, wie die 1N4742A in meinem Vorschlag.

Wenn es immer noch zu viel am Ergebnis (bei hoher Spannung nahe 30V) verfälscht, so würde ich einfach den Spannungsteiler so berechnen, dass er niemals mehr als 1,5V (im Maximalwert) am GPIO hat, dann wird die Zenerdiode hoffentlich noch sehr hochohmig sein und die Messung nicht beeinflussen. Also Faktor=20! Also 1,5V * 20 = 30V , ...

Das Prinzip "Rv + R1 + R2 als Reihenschaltung, mit 12V Zenerdiode" würde ich trotzdem bevorzugen.

Viel Erfolg!