Soziale Angst - was tun?

4 Antworten

Eine Verhaltenstherapie wird in der Regel 1-2 Jahre dauern, dann wirst du das Stundenkontingent in etwa aufgebraucht haben. In dem Sinne befindest du dich immer noch am Anfang deiner VT.

Gerade am Anfang braucht man Zeit, weil man sich erstmal aneinander gewöhnen muss und es auch Zeit braucht, bis man alles benennen kann und die ersten Schritte gehen kann. Gib dir und deinen Psychotherapeuten Zeit!

Und wenn das nicht ausreichend ist... gibt es immer noch die Möglichkeit einer teilstationären oder stationären Therapie. Auch das ist immer eine Idee, wenn die ambulanten Hilfen nicht ausreichend sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schulsozialarbeiterin

Ich würde an deiner Stelle nicht den Anspruch an dich haben, mit Mädchen reden zu können (falls du auf Mädchen stehst), weil du in der Pubertät und soziale Ängste hast.
Ich empfehle dir, mit Menschen erst einmal durch Hobbys, etc in Kontakt zu kommen, da man hierbei sich hierbei dank der Tätigkeit von den eignen Gedanken ablenken kann.

Wenn es gar nicht mehr geht, empfehle ich dir in eine Tagesklinik zu gehen, ich selbst war mitunter deswegen da und anschließend hat sich vieles positiv verändert!

Du bist nicht (!) alleine, sehr viele Jungendliche haben, auch durch die Isolation durch Covid, eine Form von sozialer Phobie entwickelt. Es dauert, bis man diese überwunden hat, aber du scheinst bereits daran zu arbeiten, weswegen ich dir sagen kann, in einigen Jahren wird es vorbei/besser sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du bist erst seit einem halben Jahr in der Verhaltenstherapie. So eine Therapie zaubert deine Probleme nicht weg. Du musst geduldig mit dir und der Therapie sein!

Meine Psychotherapeutin sagt, dass das Ziel meiner Therapie nicht die Auflösung der Ängste ist, sondern die Verminderung. Angst hat irgendwo ihre Daseinsberechtigung – nur der krankhafte Ausmaß, der ist nicht mehr förderlich.

Hast du schon mal eine Angstpyramide bzw. -hierachie erarbeitet?
Begebe dich dann als erstes in die Situationen, die dir am wenigsten Angst bereiten und tue dies möglichst immer wieder. Man sagt immer, je mehr man sich der Situation aussetzt, desto geringer sollte die Angst werden.

Wenn es dir sehr große Angst machst unter Leuten zu gehen, solltest du dich daran nicht zuerst wagen oder nicht alleine.

Hast du vll. viele dysfunktionale Gedanken? Dann schaue dir diese "kognitiven Verzerrungen" mit deinem Therapeuten an. Das sind fehlerhafte Gedankensätze (bzw. beim Wahrnehmen, Erinnern und Urteilen).

Vll. reicht die ambulante Therapie für dich nicht aus und eine Klinik wäre hilfreich. Klinik kann sehr angsteinflößend klingen, aber ich habe von stationären Aufenthalten früher sehr profitiert – auch wenn ich immer noch sehr ängstlich bin, bin ich nicht mehr so extrem ängstlich wie früher.
Jedoch habe ich zusätzlich eine Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung.

So eine Therapie dauert recht lange. Hab noch etwas Geduld mit dir. Wenn’s nicht hilft, kann man auch was mit Psychopharmaka machen - hat aber auch einige negative Effekte. Kann aber mal kurz helfen, um die Angst zu nehmen , um dann auf dem unbeschwerten Gefühl aufzubauen.
Also es gibt Möglichkeiten und du musst keine Angst haben, dass es niemals besser wird.


Lifeisgood2020 
Beitragsersteller
 21.05.2022, 12:02

Ich habe gelesen, dass eine Therapie eigentlich nach maximal 20 Wochen vorbei sein sollte. Vor allem ist meine Angst nicht so groß, nur eben in bestimmten Situationen und da wird sie auch nocht besser.

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Nataarius  21.05.2022, 12:05
@Lifeisgood2020

Nein das stimmt nicht, es gibt Menschen, die haben jahrelang eine Therapie , um bestimmte Dinge zu verarbeiten. Ein Zeitraum wird oft einfach von den Krankenkassen angeben und dann ganz oft verlängert.
Also hab einfach ein bisschen Geduld & wenn es wirklich gar nicht mehr besser wird, bespreche das mit deinem Psychologen.

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