Sollten Bücher/Blöcke an Schulen durch Tablets und E-Books ersetzt werden?

4 Antworten

Auch wenn es für die Schüler sicher leichter wäre (bezogen auf das Gewicht), statt Bücher und Hefte ein Tablet zu nutzen, würde ich in der Grundschule bei den analogen Medien zu bleiben. Sprich, der Lehrer schreibt im Unterricht auf der Tafel und die Schüler schreiben alles in ihr Heft oder auf Blätter. Gelesen und gelernt wird parallel mit richtigen Büchern. Somit würden die Kinder besser lesen und (richtig) schreiben lernen.
Durch die Kombination Lesen-Schreiben wird auch sicher der Lerninhalt besser aufgenommen als wenn der ganze Stoff nur kurz auf dem Smartboard betrachtet und danach auf ein Tablet übertragen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Jein.

Bücher und Hefte sind unabhängig von Netzen und Strom. Außerdem ist das Schreiben mit der Hand wichtig für das Gehirn.

Und was machen Eltern, die ihren Sprößlingen die notwendige technische Ausstattung nicht finanzieren können. So können sie immer noch in die Bibliothek gehen, wenn Bücher benötigt werden.

Das mit der Umweltfreundlichkeit ist so eine Sache. Woher kommt der Strom (fossile und atomare Energie ist nun wirklich alles andere als umweltfreundlich)? Und Server erzeugen sehr viel Wärme. Hier in Frankfurt gibt es ganze Hochhäuser, in denen nur Server stehen. Im Moment wird versucht, die dort entstehende Wärme zum Heizen zu nutzen.

Schwieriges Thema. Das alles peilt prinzipiell ja auf die sowieso kommende Digitalisierung in der Schule und generell im Alltag an.

Natürlich gibt es hierbei positive Aspekte - wie das direkte Erhalten von Unterrichtsstoffs, verwende ja auch selbst seit der Oberstufe ein Tablet. Allerdings darf man dann nicht zu nachlässig werden - kenne hierbei genug Leute, die sich aufgrund ihres technischen Wundergeräts plötzlich nicht mehr konzentrieren konnten und auch generell eine geringere Mitarbeit haben.

Bei deinem Punkt "Der Lehrer könnte sein Geschriebenes ja dann an die Schüler schicken" frage ich mich natürlich: Warum sollte er dann überhaupt noch unterrichten? Denn seien wir mal ganz ehrlich, wenn der Lehrer immer alles mirschreiben würde, was spätestens ab der Oberstufe und spätestens in der Uni sowieso grundsätzlich nicht mehr der Fall ist, wer hätte dann noch Motivation selbst etwas mitzuschreiben?

Außerdem: Viele Schüler wären bei einem Tablet oder besonders am Laptop darauf angewiesen, mit der Tastatur zu schreiben. Und was hätte das zur Folge? Die Leute würden verlernen mit der Hand zu schreiben und da stellt man sich dann natürlich die Frage: Ist das Fortschritt oder evolutionstechnischer Rückgang? Ich persönlich präferiere natürlich auch die Tastatur, schreibe aber persönlich Geschichten oder Brain-Stormings viel lieber mit der Hand - sowohl am Tablet mit Stift oder auch am Papier mit echten Stiften.

Man muss auch noch bedenken, dass Schulbücher als Online-Ausgabe nicht wirklich billiger sind als echte Schulbücher - zumindest derzeit. Und weil man diese Online-Codes auch nur einmal eingeben kann, wäre es sogar noch teurer als vielleicht echte Bücher in der Schule zu sammeln und weiterzugeben.

Was die technischen Geräte an sich betrifft: Wer kommt denn eigentlich für die Kosten und Reperaturen der Geräte auf? Kenne das selbst aus meinem Umfeld, in dem gerne diese Lenovo-Laptops eingekauft wurden und natürlich nicht das ganze Schulleben bzw. nicht einmal das ganze Ober- oder Unterstufen-Leben aushalten. Produktiver wäre es hierbei wirklich auf teuere Geräte zu setzen, die auch eine längere Lebensspannweite besitzen - aber wie schon gesagt: Alles eine Frage des Geldes.

So auf jeden Fall meine Meinung zur Digitalisierung an Schulen.

MFG Shiroiki

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Abgesehen davon, dass es nicht gut für die Augen ist den ganzen Tag auf einen Bildschrim zu starren...

Ich bevorzuge Bücher und Blöcke gegenüber der Arbeit mit dem Tablet.
Und die Schüler sollten die Tafelbilder schon abzeichnen, anstatt sie sich schicken zu lassen, denn durch das eigene Niederschreiben kommt der Lernstoff auch nochmal auf anderem Wege in den Kopf, man muss sich Gedanken darüber machen usw. usw.

Wäre das ganze Umweltfreundlicher?

Einerseits würde weniger Papier gebraucht... andererseits aber eine große Masse an Elektrogeräten mit eher kurzer Haltbarkeit. Was jetzt Umweltfreundlicher oder Umweltschädlicher ist, ob Papier oder Strom und die Produktion und Entsorgung der Tablet-Leichen, das müssen die Experten hochrechnen.

Als letztes ein verbessertes Antwortsystem:
Mit Tablets könnte man doch ein verbessertes Antwortsystem einführen, indem jeder Schüler sollte er denken das er eine Frage beantworten kann, aber nicht dran genommen wird oder sich nicht traut zu melden, seine Antwort eingibt. Ist dann die richtige Antwort kundgegeben kann man selber bestimmen ob diese Richtig oder Falsch war. Der Lehrer kann dann stichprobenartig überprüfen ob nicht ein Schüler auch falsche Antworten als wahr angibt.

Und wo ist der Sinn der ganzen Sache? Auch wenn ich eine falsche Antwort gebe (oder eine Antwort, die ggf. nicht 100%ig richtig ist) beteilige ich mich am Unterricht und zeige eben durch das Melden Engagement. Genau darum geht es doch.

So ein Antwortsystem halte ich für unnötig und nebenbei auch ziemlich Zeitintensiv, denn im Endeffekt müsste ja jeder seine Arbeit ind as Ding schreiben, erst dann darf die Richtige Lösung genannt werden.

Wenn das eine einfache Jahreszahl ist, mag das ja noch gehen... aber wenn ich sowas wie den § 985 BGB durchprüfe, dann kann ich das mündlich wesentlich schneller und detaillierter als wenn ich alles niederschreiben müsste.

Abgesehen davon würde das GERADE den Schülern, die sich nicht trauen sich zu melden ja auch nicht in die Karten spielen. Ich persönlich fände es auf jeden Fall sehr sehr unangenehm zu wissen, dass der Lehrer ALLE meine Gedanken zu einem Thema und dementsprechend auch meine Antwort jederzeit durchlesen kann.