Sollte man Wilhelm Tell in der 8. Klasse lesen?
Hat vielleicht jemand Argumente ob man Wilhelm Tell in der 8. Klasse lesen soll. Pro und Contra geht beides.
4 Antworten
Spannend wird das Stück vor allen Dingen, wenn man es modernisiert. Denn diese Schweizer um Wilhelm Tell damals, die wollten einfach noch ihre eigene Kultur und ihren eigenen Besitz verteidigen. Das ist heute überhaupt nicht mehr modern: heute würde man es freudig begrüßen, wenn als neue Kultur eingeführt wird, dass man eben auch einen Hut grüßt. Das kann man alles sehr gut im Unterricht diskutieren. Ob dann das Stück noch lange im Deutschunterricht gelesen wird, ist eine andere Frage. Auf jeden Fall kann man an dem Drama gut zeigen, wie jede Zeit so ein Stück auf andere Art und Weise liest und versteht.
Der Tell ist sicher ein gelungenes und mitreissendes Drama. Schiller hat eine kräftige Sprache und man findet da eine ganze Reihe von Sprichwörtern, die man aus dem Alltag kennt. Als Heldengeschichte entspricht sie der Denkweise der Jugendlichen zwischen 8 und 16. Ich finde, man kann das Stück durchaus lesen, zumal man Schiller kennen sollte.
Als Kontrast dazu sehe ich Max Frischs 'Wilhelm Tell für die Schule'. Das ist lustiger und wohl auch realistischer, kommt aber dem Heldendenken der Jugendlichen wohl nicht so entgegen. Aber wenn man demonstrieren will, wie man die gleiche Geschichte völlig unterschiedlich erzählen kann, ist das sicher eine amüsante Variante.
Das steht nicht im Lehrplan du kannst deiner lehrerrin deinem Lehrer das sagen
Mir fällt kein Argument dagegen ein:
Es ist ein normales Theaterstück mit einer interessanten Geschichte dahinter (nämlich der Schweizer Nationalmythos und, wenn man will, kann man die framzösische Revolution und die Schreckensherrschaft Robbespierres rauslesen) und verdeutlicht das Recht auf Widerstand, weswegen es seit dem Niedergang des Dritten Reiches in der Schule unterrichtet wird