Sollte man die Schulpflicht in Deutschland abschaffen?

10 Antworten

Dieses kurze Video ist zwar etwas überspitzt, aber im Prinzip stellt es die Sache mit der Schulpflicht genauso dar, wie auch ich es sehe:

https://www.youtube.com/watch?v=TJJAkVPkrPs

Also ich selbst bin Grundschullehrerin, weil ich schon immer mit Kindern arbeiten wollte. Hätte ich allerdings damals schon gewusst, was ich heute weiß, hätte ich mich definitiv eher für Erlebnispädagogik o.Ä. entschieden.

Ich bin nämlich absolut dafür, die Schulpflicht ENDLICH abzuschaffen, denn was mit den Kindern an den Schulen passiert: Sie werden zu dressierten, willenlosen Schafen, die der Herde hinterherrennen und vor Autoritäten kuschen. Sie MÜSSEN sich totes Wissen aneignen und es bei einer Klassenarbeit wieder "erbrechen". Genau von diesem "Bücher"-Wissen, weiß ich aus meiner eigenen Schulzeit so gut wie gar nichts mehr...

Von Natur aus WOLLEN Kinder lernen. Die ersten Jahre ihres Lebens saugen sie ALLES nur so in sich auf. Es ist phänomenal wieviel Kinder ohne Druck und Zwang auf spielerische Weise zu "be-greifen" (im wahrsten Sinne des Wortes) in der Lage sind. Und dann kommen sie mit leuchtenden Augen in die Schule und die ersten beiden Schuljahre läuft auch meist alles noch ganz gut, denn die Kinder freuen sich, endlich "richtig" lesen, schreiben und rechnen lernen zu "dürfen". Ab dem dritten Schuljahr geht es mit der Lernlust in aller Regel aber immer weiter bergab. Die Kinder merken, dass sie nicht frei sind, in dem, was und wie sie lernen wollen, sondern von vorne bis hinten gegängelt werden. Kinder würden viel lieber spielen, toben, Dinge leibhaftig sehen und anfassen, riechen und schmecken und nicht bloß ein Foto in einem kalten Buch anstarren müssen oder noch schlimmer, sich die neuen Erkenntnisse aus spröden Sachtexten aneignen. Das ist das, was ich mit "totem"/"wiedergekauten"/"nicht-selbst-erlebtem" Wissen meine.

Jedes Kind hat seine ganz persönlichen Stärken, seine ganz persönlichen Neigungen, seine ganz persönlichen Talente. Doch an öffentlichen Schulen können, dürfen und sollen Kinder diese nicht entfalten. Alles geht starr nach einem völlig unnatürlichen 45min-Rhytmus und sobald sie sich auf ein Fach mal richtig eingelassen haben, klingelt die Schulglocke bzw. der Gong und sie müssen auf ein anderes Fach umswitchen. Künstlicher und unnatürlicher kann ein "normaler" Lernfluss gar nicht zurechtgebogen werden. Von meiner eigenen Schulzeit sind hauptsächlich Projekte o.Ä. hängengeblieben, wo ich mich tagelang mit einer einzigen Sache beschäftigen durfte und diese nicht nur "tot" aus Büchern, sondern "wahrhaftig" erfahren habe. DAS und NUR DAS ist NATÜRLICHES Lernen, was Kinder ganz von selbst tun würden, wenn sie der Staat nicht unter Zwang alle "gleichschalten" würde, so dass sie zu "guten", "gehorsamen", "nichts-hinterfragenden" Staatsbürgern werden, die sich später wundern, warum sie als brave, folgsame Arbeitnehmer depressiv sind und mehr und mehr von Burnout und anderen modernen Leiden betroffen sind. 

Ich hoffe sehr, dass dieser Wahnsinn bald ein Ende hat und die Menschheit so langsam aufwacht und erkennt, was hier in Wirklichkeit gespielt wird. Unsere Kinder sollen endlich wieder Kinder sein und die kostbaren Jahre ihrer Kindheit genießen dürfen.

Zu dem, was auf diesem Planeten tatsächlich am Start ist, kann ich Euch folgende Seiten sehr ans Herz legen:

http://zeit-zum-aufwachen.blogspot.de/

http://bewusst.tv/

http://www.die-welt-ist-im-wandel.de/


anonym200886  25.02.2023, 17:29

endlich einer der es verstanden hat. der grund warum alle immer das gleiche sagen ist basically weil der staat es will! Schule tut heute noch genau das, wofür sie mal gegründet wurde: Menschen zu erziehen, die möglichst widerspruchslos der Obrigkeit folgen. Wir sollen die veröffentliche Meinung akzeptieren und glückliche Konsumenten werden. Das sagt heute natürlich niemand mehr. Aber man tut schon bei den Jüngsten alles dafür, dass dies eintritt. Zum Beispiel: in dem bei einer gestellten Rechenaufgabe nicht nur das richtige Ergebnis zählt. Nein, die Aufgabe wird erst dann mit einer guten Note belohnt, wenn auch der vom Lehrer vorgegebene Weg gewählt wird. und ich bin der meinung dass das zumindenst die derzeitige reguerung sehr ausnutzt! die lehrer machen den lehrplan nämlich nicht selber! warum ist es denn so, dass kleine Kinder noch voller Begeisterung Neues lernen und unglaublich wissbegierig und voller Energie und Freude sind, aber sobald sie ein paar Jahre die Schule besucht haben irgendwie abgestumpft, leer und eher freudlos wirken?

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eL001  30.05.2016, 14:19

Endlich mal eine Person die es verstanden hat, was man hier sonst für Kommentare liest ist echt zum Heulen! WACHT ENDLICH AUF!!!

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Die Schulpflicht widerspricht Artikel 26 (3) der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Versammlungsfreiheit und meiner Ansicht nach auch Artikel 1 des Grundgesetzes. Ich halte die Schulpflicht für entwürdigend, da sie Kindern Bildungsunwilligkeit und Eltern Erziehungsunfähigkeit unterstellt. Ganz davon abgesehen, dass der Staat streng genommen auch gar kein Recht hat, Menschen zu erziehen, da dieses ausschließlich dem Elternrecht unterliegt. Der Staat hat nur eine Rolle beim Zugang von Bildung, weshalb eine Bildungspflicht mit dem Gesetz vereinbar wäre.

Auch wird mit der Schulpflicht vorgegeben, wie das Erlangen von Bildung zu sein hat, obwohl es einfach viele Schüler gibt, die lieber und effizienter zuhause oder anderswo lernen. Des Weiteren werden in der Schule bestimmte Temperamente gefördert, andere Hingegen gehämmt, weshalb die Schulpflicht auch Chancenungleichheit verursacht.

Oft wird für die Schulpflicht argumentiert, dass sich ohne diese Parallelgesellschaften, in denen die Menschen indoktriniert werden, bilden würden. Dabei wird vergessen, dass die Instution Schule nach Meinung vieler Eltern, Schüler und Bildungsforschern selbst eine solche Parallelgesellschaft ist (realitätsferne Lehrpläne à la Fachidiotie, weltfremde Lehrmethoden à la setz dich hin, mach' deine Aufgaben, stell' keine kritischen Fragen, andauernd Prüfungen, stupides Auswendiglernen von unnützen Trivialfakten, Lernen in Fächern, zwischen denen keinerlei Zusammenhang besteht etc.).

Auch wird für die Schulpflicht argumentiert, dass diese sogenannte "bildungsferne" Menschen (dieses Wort ist ganz nebenbei eine Frechheit, da kein Mensch sich von sich aus weigern würde, sich zu bilden, es sei denn ihm wird diese Erfahrung (z. B. in der Schule) versaut) auffangen würden, wobei doch insbesondere solche Menschen in unserem elitären, sozial abhängigen Schulsystem die Versager sind.

Ich finde es auch amüsant, dass ein nichtstattfindender Schulbesuch eine Kindeswohlgefährdung darstellt, obwohl bei vielen Schülern wohl das Gegenteil der Fall wäre. Zumindest ich habe mich in der Schule oft nicht wohl gefühlt und wurde nicht selten (auch von Lehrern) unwürdig behandelt.

In vielen bedeutenden Industrieländern wie England, Irrland, den Vereinigten Staaten, Österreich, Frankreich, Italien, der Schweiz und vielen mehr gibt es keine Schulpflicht. Sind die Menschen dort alle Barbaren? Nein, oft ist die Bildung in besagten Ländern sogar besser als in Deutschland, eben weil die Schule dort keine Monopolstellung hat und mit der Zeit gehen muss, um weiterhin als Form der Bildung attraktiv zu bleiben.

Abschließend kann ich zur Schulpflicht nur sagen, dass diese einst mal gerechtfertigt sein mag, um junge Menschen vor Kinderarbeit zu schützen, meiner Meinung nach jedoch nichts mehr im 21. Jh zu suchen hat.

ja!

Die meisten kinder lernen in wirklichkeit nicht mehr weil sie nicht mehr 13 jahre lang irgendwelchen nutzlosen müll zu lernen wollen und nicht weil sie einfach faul sind oder sowas. Dreizehn jahre lang jede woche kunstunterricht für was? Dreizehn jahre lang jede woche deutsch gedichte interpretieren für was? In keinem beruf braucht man mehr so etwas! Die schule macht noch genau das wozu sie ursprünglich geschaffen wurde: leute zu angepassten pflichterfüllern zu machen. Wenn ich mich in den schulen so umgucke dann frage ich mich wo überhaubt noch irgendwelche motivation her kommen soll wenn jeder kleinste spaß bestraft wird. Wenn lehrer wegen jeder kleinigkeit an der decke hängen und so tun als hätte man was unfassbar furchtbar schlimmes ja schon fast etwas kriminelles getan obwohl man nur einen papierflieger geworfen hat oder man eine hausaufgabe vergessen hat. Alleine aus diesem grund sollte homeschooling endlich legalisiert werden. So könnten kinder so lernen wie es ihnen am einfachsten fällt. In der schule muss jeder das gleiche im gleichen tempo und auf dem gleichem weg machen. Wenn homeschooling, und zwar richtiges homeschooling und nicht die als homeschooling getarnten schulmeetings auf bigbluebutton, legal werden würde dann währe dieses proplem aus der welt! Kein kind müsste mehr leiden. Die einen sind nun mal ruhig und brauchen nicht unbedingt soziale kontakte, die anderen lebhaft und müssen ständig in bewegung sein, die anderen verstehen dinge direkt und die anderen brauchen nun mal länger. Warum wird das in der schule nicht akzeptiert und/oder toleriert? Warum gibt man den kindern nicht zeit sich zu entwickeln? So viel zeit wie sie brauchen und nicht jedem die selbe egal ob es zu wenig oder zu viel zeit ist?

die kreativsten und intelligentesten schüler werden in diesem schulsystem zu arnungslosen, nichtshinterfragenden robotern erzogen und da helfen auch handys mit internet nicht wenn wir es nicht als hilfsmittel nutzen können! wieso muss ich wissen, wie man das volumen der sonne ausrechnet, währent ich mich frage, wie ich mich gegenüber anderen durschsetze? es tut weh, zu zu sehen wie es die Schule schafft, die spannendsten Themen auf das Auswendiglernen von ein paar unnützen Trivialfakten, mit denen man höchstens noch in Quizshows punkten kann, zu reduzieren. was vor 5000 Jahren irgendwo in Ägypten passiert ist, bringt, besonders in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet, niemandem irgendwas. Jedes Kind wird mit der Lust am Lernen und Entdecken geboren. Diese für das 21. Jahrhundert unglaublich wichtige Eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die Schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem es als Objekt behandelt wird, und das ist absurd! Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. dass die schule nichts mit lernen zu tun hat versteht niemand. wie denn auch wenn einem ständig das gegenteil eingeredet wird? was man in der schule tut ist pauken und büffeln, nicht lernen! Wir müssen uns endlich von der absurden Vorstellung verabschieden, dass diese Unterrichtvollzugsanstalten, die wir vollkommen irreführend Schulen nennen, Wissen vermitteln müssten. du musst dich für den lehrer verstellen. was ich mit verstellen meinte ist z.b dashier: aufgabe: was ist deine meinung zu dem bild. Die ehrlichste Antwort zu dieser Aufgabe wäre vermutlich, »Ich habe keine Meinung zu diesem Bild.« Wenn alle Kinder und Jugendlichen in der Schule immer das sagen würden, was sie denken, dann hätten die Lehrer längst mit ihrem anmaßenden Verhalten aufgehört, von den Schülern etwas zu verlangen, was die nicht tun wollen. in der schule gibt der lehrende dem lernendem aufgaben aber es sollte genau andersrum sein: der lehrnende gibt den lehrendem eine aufgabe, z.b in form einer frage die mit dem interessen des lernendem zu tun hat. so funktioniert das lernen! auch muss man sich mit themen ausseinander setzen die einem garnicht interessieren und so hat man nur wegen einem fach später keine chancen mehr. dass man in Deutschland auch noch entmündigt und dazu genötigt wird, dieses Schulsystem zu durchlaufen und am Ende dann noch so getan wird, als hätte der Staat den Menschen etwas Gutes getan, ist wirklich das allerletzte! deutschland ist der bezeichnung "freier staat" meiner meinung nach nicht würdig! und wenn das Schulsystem doch so gut ist, warum braucht man dann einen gesetzlichen schulzwang? Warum würden nur so 20% der kids in die Schule gehen wenn es keinen schulzwang gäbe? warum wird ein kind als krank abgestempelt und mit aller kraft versucht es um zu "programmieren" (z.b durch psychotherapeuten) wenn es versucht sich gegen die schule zu wehren weil er der meinung ist er braucht sie nicht? Merkst du was?

wir müssen die welt darauf aufmerksam machen dass dieses schulsystem ein proplem der gesellschaft ist und uns alles was an geht da wir bzw aus erwachsenen sicht unsere kinder alle da hin müssen ob sie wollen oder nicht! und das darf meiner meinung nach in einem demokratischen staat nicht sein! aber die gesellschaft will das nicht einsehen und sucht die schuld an demotivation, schwänzen und co immer bei den eltern, den videospielen und bei den kindern selber! es wird zeit das wir der nackten wahrheit ins auge sehen und den proplemen nicht mehr blos wegrennen! die tatsachen werden nicht besser wenn man die augen verschließt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule macht menschen kaputt und zu ahnungslosen robotern

Ein Argument FÜR die Abschaffung der Schulpflicht in Deutschland: Durch die Abschaffung würde es viele Analphabeten geben, ohne weitere schulische sowie berufliche Ausbildung. Als nächstes müßte man noch die Arbeitsrechte, sowie die Gewerkschaften stark einschränken. Auf diese Weise wäre es möglich, Textilien und andere Güter durch Anlernkräfte sehr sehr billig herzustellen, um endlich gegenüber z.B. Indien, Bangladesh konkurrenzfähig zu sein! Gleichzeitig würden Unsummen für öffentliche Schulen gespart! 

wieso bist du für die Abschaffung der Schulpflicht? Hängt es damit zusammen, dass die Kinder manche Dinge in der Schule lernen müssen, welche sie in "Wirklichkeit" später überhaupt nicht brauchen? Meine Tochter ging auf eine Privatschule, macht jetzt aber ihr Abitur von Zuhause aus. Sie ist sehr erfolgreich, weil sie konsequent und in Ruhe ihre Aufgaben erledigt. Als sie noch unter 18 Jahre jung war, wollte eine Betriebsberufsschule meine Tochter zwingen, zur Berufsschule zu gehen, was ich jedoch mit Hilfe des Kreis-Schulamtes verhindern konnte. Eine Abitur von Zuhause aus, war somit auch ohne diesen Zwang möglich. Wenn die Kinder jedoch sehr jung sind, brauchen sie soziale Kontakte, wie soll das konkret aussehen?


maxeto0910838  29.04.2020, 01:01

Soziale Kontakte ist etwas, das überhaupt gar nicht für die Schulpflicht spricht. Erstens sind erzwungene Kontakte oft nicht das gleiche wie wenn man sich freiwillig mit anderen Menschen trifft. Zweitens sind soziale Kontakte und Auseinandersetzung in der Schule streng reglementiert, während Kinder beispielsweise beim Unschooling primär durch Teilhabe lernen.

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malcolmy  02.04.2016, 10:27

Sehr gute Frage! Sie brauchen soziale Kontakte, wie soll das konkret aussehen?

Seit wann braucht man eine Schule für soziale Kontakte, bzw. seit wann diese Schul/Lehrform?

Alle rütteln vom selben MUSS-Baum und sehn nicht den Widerstand der sich von klein auf bildet. Der Mensch reagiert sehr sensibel auf >MUSS< und dazu zähle ich die Schulpflicht.
Richtig, um zu wissen >MUSS< man sich Wissen aneignen, aber man >MUSS< nicht. Hier geht es um Metaebenen. Wusste ich auch vorher nicht.
Es gibt zurzeit nur ein wahrhaftiges muss und das ist sterben, für jedes andere muss KANN ich mich persönlich entscheiden!

Meine Kinder müssen gar nichts, denn sie wollen!

Hier ein Video das sich mit Realitäten beschäftigt und wie man in einer Realität gefangen sein kann, wenn man es im Leben nicht anders beigebracht bekommen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=M7aMmiMrYmU

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