Sollte man auf sich stolz sein, wenn man immer wieder mal selbstlos Gutes tut oder sollte man nur auf seine Taten stolz sein - ist da meine Person wichtig?

Immer Beides, weil 57%
Auf deine Taten, weil deine Person erstmal egal sein (zweitrangig 43%
Erstmal erstrangig immer auf dich selbst 0%

14 Stimmen

11 Antworten

Auf deine Taten, weil deine Person erstmal egal sein (zweitrangig

Ich versuche grundsätzlich das zu trennen.

Es geht um die Tat an sich und DASS sie passiert ist. Bei manchen Menschen habe ich das Gefühl, sie tun nur Gutes um danach damit hausieren zu gehen.

Da mir die Meinung meiner Mitmenschen relativ wurscht ist, hänge ich gute Taten nicht an die große Glocke.


Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 19:44

Wieso sind dir alle Menschen egal bzw. deine gute oder schlechte Taten?

paulchen31  19.07.2020, 19:51
@Patrikreiser

Weil es nicht wichtig ist! Für mich ist wichtig, das richtige zu tun. Das geht ganz ohne nachdenken, man sieht da braucht jemand Hilfe - man hilft. Fertig!

Das muss niemand wissen, dadurch wird es nicht besser oder schlechter. Ich fühle auch keinen Stolz oder sowas...es ist eine Selbstverständlichkeit.

Ich muss dazu sagen, dass ich ein sehr gläubiger Mensch bin... das macht es einfacher (in meinen Augen).

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 19:57
@paulchen31

Wenn ich zum Beispiel etwas gemacht und umgesetzt habe, was eigentlich zufolge meiner Lebensumstände und Situation unmöglich ist ohne Schaden aus der Sache zu kommen aber es trotzdem gemacht habe. Vielleicht wegen des Mitleids oder auch gesunden Menschenverstands. Ist da der Stolz auf die Tat nicht angebrachter als damit öffentlich zu renommieren?

paulchen31  19.07.2020, 20:01
@Patrikreiser

Das sind Taten, die ja ausschließlich DICH betreffen. Das ist was anderes :) allerdings finde ich auch da Stolz nicht ganz angebracht...mein Hauptgefühl ist und wäre Dankbarkeit.

Dennoch "darfst" du natürlich auch stolz auf dich sein. Stolz ist nicht so schrecklich wie es klingt...wenn man nicht gleich abhebt und Hochmütig wird.

Ich z.b. habe vor 7 Jahren meinen Vater verloren, dessen Meinung war mir sehr wichtig. Heute lebe ich so, dass er stolz auf mich wäre :)

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 20:05
@paulchen31

Mein Beileid. Wieso gefällt dir aber das Wort stolz an sich nicht? Wäre es schlechte Erfahrungen in deiner Vergangenheit? Was hältst du von dem Wort Ehre?

paulchen31  19.07.2020, 20:18
@Patrikreiser

Stolz klingt hochmütig. Wie gesagt, ich ziehe die Dankbarkeit vor. Ich musste auch durch viele schwere Zeiten und bin immer wieder auf den Füßen gelandet. Ich bin unendlich dankbar dafür und natürlich auch ein bisschen stolz XD aber die Dankbarkeit überwiegt, denn ich finde, es gehört immer mehr dazu als nur Tatkraft. Auch äußere Umstände fließen ein damit am Ende etwas gut wird!

Puh...ich finde, es ist schwierig zu erklären.

paulchen31  19.07.2020, 20:30
@Patrikreiser

Ehre finde ich gut :) viel besser als Stolz. Ehre ist aufrecht und gut. Ehre beinhaltet für mich auch, dass man handelt weil es richtig ist und nicht weil man dafür Anerkennung bekommt. Das ist gut :)

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 20:35
@paulchen31

Aber das Wort Ehre wurde so von den Religionen und einige Menschen missbraucht das man das Wort nicht mehr hören kann, als an jemanden zu denken, der über Ehre spricht (meine Frau, meine Schwester ist Ehre) aber selbst sich an aufdringlich andere Frauen ranmacht. Was hältst du davon?

paulchen31  19.07.2020, 20:41
@Patrikreiser

Das ist ehrlos 😅 Worte werden missbraucht, klar. Dadurch werden sie aber nicht wertlos.

Ehrenmord...auch so ein Ding. Ein Paradoxon..wie Religionskriege. Aber das haben Menschen gemacht...deshalb ist es weder von Bestand, noch ist es wirklich relevant.

Ehre fühlt man! Sie ist in einem! Man muss auch nicht drüber reden.

Ich finde, das Thema ist sehr komplex. Da gehört vieles dazu was dann deine Grundeinstellung beeinflussen könnte. Z.b. sind für mich alle Menschen gleich viel wert! Niemand ist was besseres nur weil er z.b. reich ist. Deshalb ist es mir auch relativ schnuppe, was andere über mich denken. Niemand steht über mir, niemand unter mir. Es steht mir nicht zu, zu urteilen, deshalb hat auch keiner das Recht über mich zu urteilen. Wer es trotzdem tut...sein Pech - nicht meins.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 20:56
@paulchen31

Ehre bedeutet für mich ein Mensch mit einem Gewissen der mit allen Mitteln versucht immer den ehrlichen Weg zu gehen. Versucht niemanden auch indirekt zu schaden oder auszuplündern.
Auch sich um andere Lebewesen zu kümmern oder zumindest in Ruhe lassen.
Genau du hast auch recht. Jemandes Taten sich vielleicht für die Gesellschaft oder Natur etwas wert aber angeborener Wert oder als Person mehr wert gibt es nicht auch wenn es damals Menschen geglaubt haben. Wenn einer so denkt kann nicht ganz gesund oder nur ungebildet sein. Mehr wert in seinen Gesamttaten und Lebensleistung ist sehr schwierig zu ermitteln. Und wenn man es macht dann möchte man den Menschen mit anderen vergleichen. Und ob Taten eine Lebensleistung sind weiß ich auch nicht.

paulchen31  19.07.2020, 21:04
@Patrikreiser

Genau das verstehe ich auch unter Ehre :)

Viele Menschen haben das in sich, dass sie denken manche wären mehr wert als andere. Das ist traurig. Je mehr Menschen das ablegen würden umso einfacher wäre das Zusammenleben.

Aber schau nicht auf andere, sondern versuche ein "ehrenvoller" Mensch zu sein, dann bist du auf dem richtigen Weg.

Wie kann man voneinander trennen?

Eigentlich garnicht, weil das eine aus dem anderen kommt. Deine Persönlichkeit bestimmt dein Handeln und dein Handeln formt auch deine Persönlichkeit ein Stück weit.

Warum sollte man da auch trennen wollen?


Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 12:37

Viele Menschen, die ausschließlich emotionsfrei handeln bzw. außerhalb ihrer selbst aber wie die das schaffen bleibt mir ein Rätsel, weil es ungemein schwierig ist. Solche Menschen meditieren auch grundsätzlich die zu der Erkenntnis kommen.

darkarth00  19.07.2020, 12:49
@Patrikreiser

Vollkommen emototionsfrei handelt niemand. Nicht einmal Psychopathen. Menschen haben lediglich eine unterschiedlich ausgpeprägte Selbstkontrolle. Man nennt es auch gern emotionale Kompetenz. Manchen wird es vom Elternhaus oder durch das gesellschaftliche Leben unterbewusst anerzogen. Man kann es sich aber auch bewusst antrainieren, die eigene Emotionalität situationsbedingt besser zu lenken und rationaler zu handeln. Wie schwierig das ist , ist letztlich ne Frage des Trainings, der Geduld und eigenen Reflektionsvermögens. Versteh aber den Zusammenhang mit deiner Ursprungsfrage nicht ganz.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 12:55
@darkarth00

So ist es. Emotionsfrei war nicht auf das gesamte Leben bezogen, sondern in bestimmten Bereichen, wichtige unruhige Situationen durch Kontrolle völlig Emotionfrei handeln, weil nicht heißt dass es ihnen vierundzwanzig Stunden gelingt. Und Person und Taten voneinander trennen wegen der Selbstlosigkeit, um das Ego auszuschließen. Das Aussehen ist für sie unwichtig.

darkarth00  19.07.2020, 12:57
@Patrikreiser

Die Kontrolle entsteht auch aus einer Emotion heraus. Es mag von außen emotionsfrei erscheinen und soll es in manchen Fällen ja auch, aber dem ist nicht so.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 13:02
@darkarth00

Ist es deiner Meinung irgendwie/irgendwo überhaupt möglich die Person von den Taten und rationale Handlungen auseinanderhalten?

darkarth00  19.07.2020, 13:10
@Patrikreiser

Rationale Handlungen sind solche, die einen konstruktiven Sinn ergeben und die man im Zweifel so erklären kann, dass andere sie verstehen. Irrationale Handlungen sind in ihrer Konsequenz meistens (bewusst oder unbewusst) destruktiv und folgen einer Logik die meist eher wenig Sinn ergibt. Doch hinter beidem stecken Emotionen und Persönlichkeitsmuster. Wie stark diese ausgeprägt sind und wie sehr sie sich in den Handlungen widerspiegeln ist dann nochmal ne andere Frage und kommt auf den Menschen und die Situation an.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 19:50
@darkarth00

Es gibt aber irrationale Handlungen die dann wiederum rational werden, wenn man es erklären kann. Z.b. das Motiv des Handels dahinter und weshalb man es tat. Kann eine irrationale Handlung auch emotions/-und wertfrei sein?

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 19:59
@darkarth00

Das ist auch realistisch aber du solltest auch differenzieren. Es gibt Menschen die in bestimmten Situationen durch jahrelanges Training ihre Emotionen komplett abschalten können. Auch wenn du es nicht glauben kannst sowas ist aber möglich. Solche Menschen können sich in jeder Sekunde kontrollieren und keiner auf der Welt kann sie aus der Fassung bringen.

darkarth00  19.07.2020, 20:54
@Patrikreiser

Ich glaube eher, du hast eine falsche Vorstellung davon was Emotionen sind. Menschen können Emotionen nicht komplett abschalten. Genau genommen können sie sie garnicht abschalten. Aber sie können sie natürlich sehr effizient unterdrücken und das schaut wie gesagt dann fü Außenstehende nach Abschaltung aus. Aber dieser Unterdrückungsmechanismus folgt selbst aus einer Emotion heraus, die auch ihren Ursprung hat. Jede Handlung und jeder Gedanke ist eine Folge einer bewussten oder unterbewussten Emotion. Auch instinktives Handeln geschieht aus Emotion heraus. Die Menschen die durch nichts aus der Fassung zu bringen sind, sind noch lange nicht emotionsfrei. Sie können einfach nur sehr effektiv mit ihren Emotionen umgehen. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 21:18
@darkarth00

Ist es nicht aber es gibt Menschen, kann es über mich beschreiben, dass ich in bestimmten Situationen durch kurzes Nachdenken meine Emotionen komplett einige Minuten/Stunden abschalten kann. Wieso kannst du es nicht glauben? Weißt du es (woher) oder glaubst du es nur?

darkarth00  19.07.2020, 21:35
@Patrikreiser

Ich kanns nicht glauben, weil ich es eben differenzierter sehe und aus erster Hand besser weiß, weil ich jahrelang in tiefenpsychologischer Behandlung war um meine eigene Emotionalität aufzubrechen und wiederum auch zu bändigen. Sowie auch die meiner Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zu verstehen. Und da hat man viel über solche Dinge gesprochen. Es ist aber auch kein Geheimnis. Jeder der sich ein wenig mit Psychologie beschäftigt, sollte das wissen. Ich verstehe absolut was du meinst. Bin nur der Meinung, du interpretierst es falsch, weil du eine falsche Vorstellung davon hast, was Emotionen sind. Und wie gesagt: Auch das "Abschalten" geschieht aus einer Emotion heraus, genauso wie das wieder "Anschalten". Die Emotionen selbst werden also logischerweise nicht abgeschaltet. Oft nichtmal unterdrückt sondern einfach vorübergehend effizient gemanaged. Und das ist nunmal ein wichtiger Unterschied, den man verstehen muss, wenn man Menschen verstehen will.

Patrikreiser 
Beitragsersteller
 19.07.2020, 22:14
@darkarth00

Ich verstehe dich aber du kannst dich nicht von deinem Innenleben auf andere projizieren. Jeder Mensch ist sein eigner Charakter und tickt komplett anders. Kann sich jederzeit verändern. Es ist ja keine Wissenschaft die man anhand zahlen widerlegen könnte. Es ist hier sehr komplex. So differenziert ist es deshalb nicht.

Aus erster Hand besser weiß, weil ich jahrelang in tiefenpsychologischer Behandlung war um meine eigene Emotionalität aufzubrechen und wiederum auch zu bändigen.

Ich bin immerhin in der eigenen Behandlung und kann genau das Gleiche behaupten. Ich beobachte meine Emotionen und rationales Denken seit vielen Jahren vierundzwanzig Stunden, sogar im Schlaf. Das ich meine Emotionen komplett unterdrücken kann, wenn ich es bewusst mache, sobald ich aber abgelenkt bin, habe ich keinen Einfluss mehr, was da wirklich geschieht.
Du glaubst nicht an das wertfreie/emotionsfreie, rationales Denken aber ich schon. Wird also schwierig.

Immer Beides, weil

Auch Agape, Gottliebe, Energie, die du beim Geben ins Universum gibst, ist egoistisch, denn sie muss gegenseitig sein.

Agape, die sich unterwirft, sich aufopfert, ist falsch!!! Man muss sich auch selbst lieben. Vor allem deshalb, weil es viele Egozentriker gibt, die begehren, ausnutzen, benutzen, um Vorteile zu bekommen. Da muss man sich selbst schützen, sich wehren, sich entziehen.

Wer gibt, hat auch verdient.

  • Stolz als Selbstliebe ist +.
  • Stolz, um sich über andere zu stellen, ist -.
  • Beides mal ist es Stolz an der Oberfläche, im Schein. Aber die Wahrheit/Gott ist dahinter: Weshalb ist der Stolz? Wie ist der Stolz? Wozu dient es demjenigen?

Kanimose  19.07.2020, 19:52

An 44blues.

Das ist Geist im Universum. Kein Unsinn.

Du irrst.

44blues  19.07.2020, 18:47

Was sit das für ein esoterischer Unsinn?

Immer Beides, weil

Ich finde, dass man auf beides stolz sein sollte. Nicht stolz im Bezug auf angeben, sondern dass man etwas Gutes für eine andere Person getan hat. Natürlich auch auf das, was man getan hat, aber nicht im Sinne von Angeberei. Wenn man auf sich und seine Taten im positiven Sinne stolz ist, zeigt mir das im Grunde genommen, dass ein Mensch sich darüber freuen kann, was er geleistet hat und dass er auch anderen Menschen gegenüber sozial eingestellt ist. Heutzutage kommt das leider viel zu kurz, da die meisten Menschen nur an sich selbst denken und egoistisch handeln.

Meine eigene Meinung dazu ist: man sollte gar nicht auf sich selbst stolz sein, es ist viel besser, wenn andere Personen stolz auf uns sind.


verreisterNutzer  19.07.2020, 19:24

Leider fühlen wir das ja nicht, es bringt dann ja keine Bestätigung(die wir brauchen), wenn dir jemand anderes sagt, dass er Stolz auf dich ist, du bist dann wahrscheinlich auch selber Stolz auf dich, die Person dir das gesagt hat.