Sollte ich meinen neuen Klavierlehrer von meiner Prüfungsangst erzählen?
Ich gehe ja ab September auf eine Berufsfachschule für Musik und werde da logischerweise einen neuen Klavierlehrer haben. Ich weiß nicht, wie offen ich dann zu ihm sein kann, weil ich ja doch eher eine problematische Schülerin bin, nur eben das Gegenteil von dem problematisch, das man erstmal erwarten würde.
Ich übe nämlich meine Sachen und lerne ziemlich schnell, bin aber immer unzufrieden mit mir und habe null Selbstvertrauen. Und ich würde jetzt ja sagen, dass ich versuche, das hinter mir zu lassen, aber das passiert nunmal nicht von heute auf morgen und ich würde mir selbst dadurch nur etwas vormachen, was ich nicht glaube, und mich dadurch verstellen und das möchte ich eigentlich nicht.
Aber ich möchte auch nicht, dass mein Klavierlehrer sofort einen schlechten Eindruck von mir hat, weil ich einfach nicht das sehe, was andere in mir sehen, und ich immer so gut wie nur menschenmöglich spielen möchte, was mir natürlich nicht gelingt, weshalb ich wegen sowas schnell frustriert bin.
Und dann gibt es auch noch das Problem mit meiner Prüfungsangst und meinem Lampenfieber. Ich habe zwar eine Eignungsprüfung an der Berufsfachschule für Musik machen müssen und dort auch vorspielen müssen, aber ich war da so ruhig wie noch nie und mein Klavierlehrer ist der Einzige, der nicht von den Klavierlehrern in der Jury saß. Er weiß also noch gar nichts über mich. Und leider tendiere ich schon in normalen Klavierstunden dazu, vor meinem eigenen Lehrer zu aufgeregt zu sein.
Ich weiß nicht, ob solche Informationen wichtig sind, damit er mir generell besser dabei helfen kann oder er es zumindest nicht schlimmer macht.
Sollte ich ihm also von meiner Prüfungsangst und dem Lampenfieber von Anfang an erzählen?
Und sollte ich ihn auch darauf vorbereiten, dass ich eben selten mit mir zufrieden bin und es mir an Selbstvertrauen mangelt?
Hätte auf beides gerne eine Antwort.
Es reichen auch kurze Antworten, aber mit Erklärung kann ich es natürlich besser nachvollziehen.
2 Antworten
Sollte ich ihm also von meiner Prüfungsangst und dem Lampenfieber von Anfang an erzählen?
Und sollte ich ihn auch darauf vorbereiten, dass ich eben selten mit mir zufrieden bin und es mir an Selbstvertrauen mangelt?
Wenn er ein mit allen Wassern gewaschener Profi ist, wird er das bereits nach der ersten Stunde gemerkt haben, das brauchst du eigentlich nicht groß anzukündigen. Du kannst ihm das natürlich direkt sagen. Dafür würde sprechen, dass dein Lehrer ja nicht gegen dich arbeitet, sondern dafür da ist, dir zu zeigen, wie du an dir zu arbeiten hast. (Dito: Sofern er einer der guten ist.)
Die Frage bleibt ja, ob dein Problem ein oberflächliches ist, du also allein anhand deiner Musikalität daran mit ihm arbeiten kannst, oder ob es ein tiefsitzendes psychisches Problem ist. In meinem "Musikschulzeugnis" damals standen ein paar Sachen, die ich im Laufe der Jahre losgeworden bin. Lampenfieber z.B. gehört dazu. Ich habe es zwar immer noch, weiß aber inzwischen damit umzugehen und nutze es sogar für mich. (Ich wäre besorgter, wenn ich auf einmal kein Lampenfieber mehr hätte.) Dann stand dort aber auch drin, dass ich oftmals an meiner Perfektion und Überkontrolle scheitere (bzw. die Lockerheit meines Bewegungsapparates dadurch gefährde). Das Problem besteht nach wie vor, ich arbeite daran und es wird allmählich besser. Inzwischen weiß ich jedoch auch, dass ich rein psychisch zum Kontrollwahn neige, da gibt es eine entsprechende Diagnose. Und solche tiefsitzenden Probleme zu überwinden ist natürlich weitaus schwerer, da reicht dann auch ein einfacher Klavierpädagoge oftmals nicht mehr aus.
Alles in allem: Beobachte dich immer ganz genau und leite alles Nötige in die Wege. :)
lg up
Es wäre sinnvoller einem Psychotherapeuten davon zu erzählen weil der besser weiß wie man damit umgeht. Da dein Klavierlehrer jedoch dich unterstützen kann, kannst du es machen, was würde denn dagegen sprechen.
Zur anderen Frage benutze bitte zeurst die Suchfunktion.
Therapeuten haben mir bisher leider recht wenig helfen können, da haben andere Leute schon mehr bei mir bewirkt 😅