Wie viel verlangt mein Klavierlehrer von mir?
Ich gehe ja jetzt auf eine Berufsfachschule für Musik mit dem Hauptinstrument Klavier und hatte am Montag meine erste Klavierstunde, wo sich mein Klavierlehrer und ich erstmal kennengelernt haben, und am Dienstag die zweite, bei der wir die nächsten drei Stücke, an denen wir arbeiten werden, festgelegt haben und das, welches ich jetzt die Woche über lernen sollte, auch ein bisschen angefangen (aber nur die ersten beiden Zeilen mit der rechten Hand).
Jetzt ist es nur so, dass ich gar nicht einschätzen kann, wie viel mein Klavierlehrer denn am Montag jetzt von mir erwarten wird, also wie viel vom Stück ich bereits gelernt haben sollte (das die Qualität gut sein sollte, ist klar).
Ich habe einfach etwas Angst, dass ich zu wenig mache oder ihm das, was ich jetzt die letzten drei Tage geübt habe, gar nicht gefällt und ich alles falsch mache (spiele aktuell den ersten Satz einer Sonate von Beethoven und ich habe recht wenig Ahnung von dem klassischen Ausdruck).
Natürlich werde ich ihn dann am Montag fragen, was er denn von mir erwartet, aber gerade ist es echt anstrengend für mich, weil ich immer mein absolut Bestes geben und ein Stück so schnell wie möglich beenden möchte und ich mich dadurch unter Druck setze. Vor allem eben jetzt, wo ich noch nicht weiß, was er eigentlich für Erwartungen hat. Und ich weiß auch nicht, wie viele Stunden am Tag überhaupt Sinn macht, ich lerne die Stücke ja auch immer gleich auswendig, weil ich wirklich nicht mit Noten spielen kann.
Mir ist bewusst, dass man die Frage nicht genau beantworten kann, weil es ja darum geht, was er erwartet, was nur er aktuell wissen kann, vielleicht geht er ja auch mit gar keiner Erwartung ran, aber es wäre recht angenehm, wenn man ein Minimum vielleicht schätzen könnte. Bisher kann ich nämlich nur eine Seite auswendig mit wenigen Fehlern (laut mir) und die zweite Seite spiele ich so ein bisschen vom Blatt, bis ich sie eben kann, also einiges klappt eben und anderes nicht. Aber das hört sich nach so wenig an 😭
2 Antworten
Jeder Mensch lernt anders. Das war in der Schule schon so. Während manche ein Thema sofort drauf hatten, brauchten andere mehrere Stunden, oder sogar Nachhilfe zusätzlich. Das lerntempo ist einfach bei jedem unterschiedlich. Vielleicht hast du für dich selbst nicht die passende, effiziente Art zum lernen gefunden ect. Ein guter Lehrer wird dich selbst nach zig Stunden, oder Tagen nicht verurteilen, wenn du ein Lied noch nicht kannst. Er wird mit dir weiter lernen und dich wahrscheinlich mit der Zeit immer besser einschätzen können mit welchem Weg du den besten Fortschritt machst. Zeit haben wir alle genug, also lass es einfach auf dich zukommen, vernachlässige generell das Lernen nicht & dann wird es nur eine Frage der Zeit sein.
Ja, aber diesmal setzt sich die Note eben hauptsächlich aus dem Lernfortschritt und somit seiner Zufriedenheit fest und ich weiß, dass ich schlechter als die anderen bin, weshalb ich das Gefühl habe, mich mehr anstrengen zu müssen.
Der Lehrer ist dafür da, Dir etwas beizubringen ... und wenn Du zu jeder Probe mit einer perfekten Vorstellung kämst, wozu bräuchtest Du dann noch einen Lehrer?
Der Lehrer erwartet imho, dass Du regelmässig übst und möchte sehen, dass Du Fortschritte machst ... der Rest kommt mit der Zeit. Du setzt Dich da finde ich unnötig unter Druck ... 🤷♂️
Wie lange und wie oft man übt kann man nicht verallgemeinern. Mein Schlagzeuglehrer hat immer gesagt lieber ne halbe Stunde mit Qualität geübt als zwei Stunden rumgedaddelt, aber pro Tag ne Stunde wäre schon gut. Habe ich aber nie geschafft, ist bei mir allerdings auch nur Hobby ...
Gruss
Mit einer Stunde täglich würde ich niemals denselben Fortschritt machen wie jetzt... Und zwar wesentlich weniger.
Ich weiß, dass ich mich sehr unter Druck setze, aber ich kann es einfach nicht ausstellen. Davor habe ich mir eben nur Druck gemacht, solange ich nicht mit meinem Lernprozess zufrieden war, aber jetzt befürchte ich eben, dass er noch höhere Erwartungen an mich hat als ich an mich selbst, und mein alter Klavierlehrer hat mir immer gesagt, dass ich zu streng zu mir selbst wäre.
Mein neuer Klavierlehrer kann eben mich nicht einschätzen und ich ihn nicht. Aber wenn ich jetzt nur deshalb so viel übe und sich das spâter aber legt, er meine drei Stunden am Tag als meinen normalen Lernfortschritt hinnimmt, ist es vielleicht auch nicht so klug