Sollte ich meine Lautsprecher auf die Seite legen?

2 Antworten

Hallo,

erst einmal mein Beileid zu den Lautsprechern. Aber zur Frage: Die Lautsprecher hinzulegen ist suboptimal. Grade wenn man diese Nahfeldmonitore, wie der Name suggeriert, aus der Nähe abhört ergibt sich halt ein unterschiedlich weites Stereo-Bild zwischen Hoch und Tieftöner. Wenn man sich, wie die meisten Menschen, ab und zu etwas bewegt hat man auch eher mit unterschiedlichen Klangeindrücken zu tun. Die Höhe ist ja in sitzender Hörposition meistens konstanter.

Mal als Idee: Wäre die Diskrepanz zwischen Hochtöner- und Ohrenhöhe ggf. durch auf den Kopf stellen der Lautsprecher ausgeglichen? Wenn die Lautsprecher nicht an deinen Kopf getrackert sind und du da etwas Luft zwischen hast geht es meistens auch nicht um den Zentimeter. Zumal die KRKs auch nicht sonderlich schmal abstrahlen.

Vorallem würde sich nachfolgend die Frage stellen, ob man den Hochtöner außen oder innen platziert. Was das angeht wurden wohl auch schon Glaubenskriege geführt und das könnte man sich geschickt ersparen wenn man die Lautsprecher so aufstellt, dass die Membranen einfach übereinander sind.

Nein, das ist unproblematisch, man kann Boxen auch liegend betreiben.

Zu einer ähnlichen Frage habe ich neulich eine ausführliche Antwort gegeben:

Zunächst einmal entspricht die ideale Ausrichtung zweier Boxen in der Stereophonie einem T, dessen Querstrich dieselbe Länge hat wie der senkrechte Strich. Die Boxen werden an den Enden des Querstrichs plaziert, der Hörer am unteren Ende des senkrechten Strichs: Der Abstand des Hörers soll also zum Mittelpunkt zwischen den Boxen (nicht zu den Boxen selbst!) denselben Abstand haben, wie die Boxen untereinander.

Wenn nun der Abstand aus nicht zu ändernden Gründen eher geringer ist, würde ich die Hochtöner nach außen legen. Wenn der Abstand eher größer ist, dann andersherum - denn die Box ortet man durch den Hochtöner.

Ansonsten: Lieber den Abstand zu klein als zu groß wählen. Ist er zu klein, reduziert sich wohl der Raumklang. Ist er jedoch zu groß, hört man nur die einzelnen Boxen, und es kann keine realistische Raumwirkung entstehen.


KarlKlammer  30.07.2018, 15:11

Das gängige beschriebene Ideal sieht aber nicht so aus. Da wird von einem gleichseitigen Dreieck ausgegangen - Das sogenannte Stereodreieck. https://de.wikipedia.org/wiki/Stereodreieck

Nach beschriebener Methode ergäbe sich eine geringere Stereobasis, da die Höhe im gleichseitigen Dreieck nur ca. 0,87 der Kantenlänge entspricht.

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Arlecchino  30.07.2018, 15:37
@KarlKlammer

Das weiß ich wohl. Das "Stereodreieck" und der gelinkte Wikipedia-Artikel waren mir bekannt.

Es ist dort u. a. zu lesen:

Allerdings lässt sich letztlich weder das gleichseitige Aufstellungsdreieck, noch seine konkrete Seitenlänge als eine sinnvolle „verbindliche Norm“ rechtfertigen, denn in diese Überlegungen sind weder die konkreten Gegebenheiten des Abhörraums (Größe und Reflexivität), noch die Enge des Abschallkegels der verwendeten Lautsprecher in gleicher Weise standardisiert einbezogen (selbst wenn sogenannte „Referenzlautsprecher“ verwendet werden), ganz zu schweigen von den Unwägbarkeiten der diversen Alltagssituationen, in denen die Aufnahmen konsumiert werden.

Deshalb halte ich mich an die Jahrzehnte alte Empfehlung, wie ich sie in meiner Antwort wiedergegeben habe. Wie gesagt: Lieber eine etwas geringere Lautsprecher-Basis als keine Stereo-Wirkung, da der Abstand zu groß ist und die Lautsprecher einzeln gehört werden.

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KarlKlammer  30.07.2018, 15:46
@Arlecchino

Erlaubt ist was gefällt. Mein Gedanke war nur, da es sich um "professionelle" Monitore handelt und als Thema u.a. "Produzent" angegeben wurde, dass man die Abhörsituation so einrichtet, dass man eine Vergleichsgröße hat.

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