Sollte ich das Tagebuch eines Verstorbenen lesen?

11 Antworten

Eine ähnliche Frage stelle ich mir auch gerade, bzw. die Hauptfigur in einem Buch von mir. Sie bekommt die Tagebücher ihrer Mutter, über 50 Jahre auf Papier, und ringt mit sich, diese zu lesen.

Die Mutter hat Demenz und sich selber aufgegeben und möchte aber, dass ihr Leben nicht in Vergessenheit gerät.

Ich habe mich entschlossen, dass meine Protagonistin zusammen mit ihrer Tochter, also der Enkelin der Schreiberin, sich die Zeit nimmt, das Leben der Mutter "Wiederbeleben", so auch der momentane Arbeitstitel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kann man machen, aber einem muss klar sein, dass da vielleicht Dinge drin stehen, die man nachträglich vielleicht doch lieber nicht gewusst hätte

Ich würde wollen, dass meine Kinder mein Tagebuch lesen wenn sie selbst es wollen. Vorrausgesetzt sie können meine Handschrift lesen.

Aber am Ende musst du dich wohlfühlen bei den Gedanken. Evt stehen da auch Sachen drin die du nie erfahren solltest, aber das kann man vorab schlecht wissen.

Ich würde es nicht lesen.

Zum einen ist ein Tagebuch etwas sehr privates - und diese Privatsphäre würde ich akzeptieren. Auch über den Tod hinaus.

Zum anderen könnte es sein, dass man da Dinge liest oder erfährt, die man lieber gar nicht wissen möchte.

Schaue doch einmal hinein - vielleicht findest Du ein entsprechendes "Gebot" in Verbindung mit ihrem Tod. So hat es zumindest meine Mutter gehandhabt.