Sollte folter erlaubt sein?

5 Antworten

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Folter ist ein Grenzfall. Sie ist grundsätzlich problematisch, weil sie keine Garantie dafür bietet, die durch die Folter verfolgten Zwecke, auch garantiert zu erfüllen.

Gefolterte gestehen, was sie nicht getan haben, damit die Folter endet, Willensstarke, die die Wahrheit nicht preisgeben wollen, überstehen sie.

Es gibt sowohl differente psychologische Ansätze, die nach ihrer Anwendung Erfolge zeitigten, als auch durch Anwendung der Folter unwiderleglich eine Erfolgsquote, doch diese ist, wie schon erwähnt, nicht garantiert.

Ferner gibt es Foltermethoden, die mehr auf die Psyche wirken, als dass sie das Leben eines Menschen gefährden, wie insbesondere Waterboarding oder andere, harmlosere Methoden. Mit diesen läuft man wenig Gefahr, den Gefolterten irreversiblen Schaden zuzufügen, doch selbst hier kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, wie Herzinfarkten, Tod durch Ersticken, etc.

Das bedeutet, Folter ist das schlechteste aller Mittel zur Gewinnung der Wahrheit, und sollte darum eigentlich vermieden werden. Leider gibt es meines Wissens keine andere Methode, die zuverlässig, und zugleich harmlos ist.

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Ich habe das Buch "The Torture Papers: The Road to Abu Ghraib" von Dratel und Greenberg gelesen. Das ist ein Schinken, der lauter Dokumente des US Militärs, und der Korrespondenz der US Ministerien enthält, mit dem Gegenstand der von George wh. Bush und seinen Ministern angeleierten Foltermethoden.

Ich kann diese Lektüre nur empfehlen, weil aus ihr die Problematik einigermaßen deutlich hervorgeht, und sie ist besser geeignet als andere Sekundärliteratur, weil sie die administrativen Schriftstücke im Original enthält.

Ich bin nach vergleichender Recherche zu früheren, auch mittelalterlichen Foltermethoden, zu dem Ergebnis gelangt, dass man den USA Unrecht tut, wenn man die im War On Terror angewandten Foltertechniken als unmenschlich verurteilt.

Black Sites, die Extraordinary Rendition, Guantanamo, und die kollektive Inhaftierung der Verdächtigen, führten zu der Bestrafung unzähliger Unschuldiger, doch die USA taten dies, weil es einen höheren Zweck zu erfüllen galt, die Sicherheit vor Terrorismus in den USA, und in Europa.

Dieser Zweck wurde erfüllt, und ich bin den USA nach wie vor dankbar dafür. Wir wissen nicht, was alles noch geschehen wäre, hätten die USA nicht diese Initiative ergriffen.

frage dich, ob du, zb. als POW gefoltert werden wollen würdest. Gerade heutzutage in der Ukraine bestes Beispiel. Du kämpfst für eine der Seiten und wirst gefangen genommen... Wie möchtest du behandelt werden? Es gibt einen Grund warum jeder von den Wagner Gruppe jederzeit zwei Granaten bei sich hat. Und wann sie die zünden, kannst du dir wohl denken.

Als erstes: Was definiert Foltern? Ist es der Freiheitsentzug? Manche bejahen dies und diese Art der Folter ist für mich in Ordnung, WENN die Person bewiesener Maßen eine Straftat begangen hat. Ist dies nicht belegt, ist dies für mich Folter.

Jede Art der körperlichen oder psychischen Folter ist für mich abzulehnen, weil man die Menschenwürde der Person aberkennt. Zudem was passiert, wenn das Opfer unschuldig ist und derjenige geschlagen wurde. Ungeschehen macht Reue dies nicht. Bestes Beispiel: Todesstrafe in der USA. Schon ab und an passiert, dass derjenige der am Ende gestorben ist durch die Giftspritze nix damit zu tun hatte.

Am einfachsten liest du dir durch was einer der bekanntesten Strafrechtler Deutschlands zum Thema zu sagen hat.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/ferdinand-von-schirach-feinde-gegen-die-zeit-in-der-ard-folterkunde-einmal-anders-a-04d86cc9-486d-44e6-b383-2db04fc149b7

Hinweis: Man kann das ganze als rein moralische Frage betrachten und die (berechtigt) die Absolutheit von Art. 1 GG anführen. Aber auch aus strafrechtlicher Sicht macht Folter nur Probleme und löst kein einziges. Das hat witzigerweise nichts mit dem bekannten "unter Folter gesteht man alles" zu tun.

Nein. Da der Folterer selbst eine Strafe begeht. Ein Teufelskreis. Das ist wie bei der Todesstrafe