Ist es moralisch verwerflich einen Menschen zu foltern, um an Informationen ranzukommen?

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In jeder Hinsicht abzulehnen.

Hey, da erinnere ich mich doch an einen bestimmten Fall in der BRD vor paar Jahren. Es war ein Fall von Kindesentführung. Der Täter wurde gefunden, das Kind aber noch nicht. Einer der Ermittler hat dann UNTER ANDROHUNG der Folter den Versteckort aus dem Täter herauspressen können. So konnte die Polizei das Kind zwar finden, der Beamte hat aber seinen Job verloren. Was tatsächlich zu dieser Entscheidung geführt hat - das weiß man nicht. Intuitiv empfinden wahrscheinlich die meisten von uns diese Entscheidung für ziemlich ungerecht. Vermutlich wollte man aber keinen Präzendenzfall schaffen, auf den sich die späteren Folterknechte berufen würden, um sich saddistisch an Menschen im Namen des Staates zu vergehen.


Foltern kommt doch in eigtl in fast allen Ländern vor. In Deutschland drohten sie vor einigen Jahren nen Geiselnehmer m Folter, der daraufhin auch gleich auspackte. Die Ami´s fliegen dann halt nach Guantanamo oder sonstwohin und der Marionette Obama wird´s erst garnicht erzählt, wie und was sie dort gemacht haben. Die vom CiA werden auch garantiert weiterfoltern oder neue Experimente ausprobieren. Das Milgram-Experiment hat auch gezeigt das die Veranlagung zu foltern in jedem Menschen steckt, so dass man sich über´s foltern nicht zu wundern braucht. Unter bestimmten Vorraussetzungen finde ich es heutzutage leider "in Ordnung," doch kommt es auch auf die Foltermethode an.^^


PS Wenn Dir jemand Dein Kind entführen u nicht damit rausrücken würde, wo oder ob das Kind noch lebt, welche letzte Möglichkeit würdest Du dann wählen?



Tobias87  06.01.2011, 12:43

Zum 1. Argument (über der Linie): Daraus, dass es Folter gibt, darauf zu schließen, dass es Folter geben soll, ist ein klassischer Sein-Sollen-Fehlschluss. Wer den nicht auf alles und jedes anwendet, muss außerdem begründen, warum er ihn auf X anwendet, nicht aber auf Y, und wer das tut, gesteht ein, dass es Gründe gibt, aus denen bisweilen etwas, das ist, nicht auch sein soll.

Zum 2. Argument: Personalisierungen lassen sich so leicht umdrehen: Wenn jemand dich fälschlicherweise verdächtigt, sein Kind entführt zu haben, und dich foltern will, damit du den Ort verrätst, wärst du damit einverstanden?

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Aronphoenix  06.01.2011, 23:27
@kummi666

Du wärst einverstanden wenn man dich foltert?

Wärst du auch einverstanden wenn man dein Kind foltert?

Und du solltest mal auf das erste Argument eingehen, das ist viel interesannter.

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AkiraL 
Beitragsersteller
 06.01.2011, 12:05

Ich weiß es! Die Polizei rufen und ihn verhören lassen, während mein Kind in einem Koffer allmählich erstickt.

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Aronphoenix  06.01.2011, 12:03

Was würde dein Kind denken wenn es erfährt das du in seinem Namen die Menschenrechte verletzt hast?

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kummi666  06.01.2011, 23:12
@Aronphoenix

Ich hoffe u gehe auch davon aus, dass es mich verstehen würde. ^^

(Gewalt produziert halt Gegengewalt. Das ist so und wird auch so bleiben!)

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kummi666  06.01.2011, 23:12
@Aronphoenix

Ich hoffe u gehe auch davon aus, dass es mich verstehen würde. ^^

(Gewalt produziert halt Gegengewalt. Das ist so und wird auch so bleiben!)

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Aronphoenix  06.01.2011, 23:26
@kummi666

Also ich für meinen Teil halte sehr viel von Menschenrechten und Rechtsstaatlichen Prinziepien. Ich glaube das man die unter keinen Umständen aufgeben darf, denn dann verliert man in einem Moment alles und ist nicht beser als der der man foltert. Ich wäre in so einem Fall von meinen Eltern enttäuscht.

Demokratie ist zu wichtig um sie an einen Täter zu opfern.

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-- In den meisten Gesellschaften ist Folter ein Tabuthema, widerspricht sie doch kulturellen Werten und universellen völkerrechtlichen Normen. Trotzdem foltern Menschen unter bestimmten Umständen.

-- Die weitgehende Straflosigkeit für Täter verhindert die Eindämmung von Folter. Die Täter sind häufig Staatsangestellte. Sie werden vor strafrechtlichen Konsequenzen ihres Handelns geschützt, weil sie im Auftrag des Staates gehandelt haben. Diese Straflosigkeit wird mit Amnestie-Verfahren durchgesetzt, oder indem die höchste Kommandoebene von den Strafverfahren ausgenommen wird. Häufig wird auch eine eigene Polizei- und Militärgerichtsbarkeit eingesetzt, die den Tätern gegenüber freundlich gesonnen ist.

http://www.amnesty.de/umleitung/2005/deu05/070?lang=de%26mimetype%3dtext%2fhtml

-- Ich finde die Folter ist unmenschlich und ist mit Humanismus nicht vereinbar!!!!


deewee  06.01.2011, 13:04

zu elenore - Ihre Ausführungen sind leider trefflich. Jedoch ist Folter geradezu menschlich, aber sollte sich mit Menschen nicht vereinbaren lassen.

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elenore  06.01.2011, 14:15
@deewee

Ja, es heisst doch: "Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten!"

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deewee  06.01.2011, 14:59
@elenore

zu elenore - Ich glaube Sie meinen "Wer Wind sät, wird Sturm ernten." In den oben genannten Fällen wäre Folter auf einem Rachemotiv gründend "Entführung" oder Höherbewertung eines Eigenwelttraumes "Bedrohung durch Nuklearwaffe". Das ist menschlich nachzuvollziehen, bliebe aber Willkür, da es an einem allgemeingültigem Maßstabe mangelte. Die Empfindungen sind allzu verständlich. Bei dem Versuche eine distanzierte Position einzunehmen, den Sachverhalt zu betrachten, gilt es jegliche Wertgebung auszuschliesen. Gesetzt, das Modell der Evolution beschreibt die Welt trefflich, ist keine übergeordnete Werteskala zu erkennen. Dann spricht nichts gegen Folter, aber auch nichts dafür. Wie dann entscheiden? In der Theorie, und in der bewegen wir uns im Augenblicke, können wir uns den Luxus erlauben und fordern, auf Gewaltanwendung zu verzichten. Dazu bemühen wir keine Ethik oder Moral, sondern erkennen mangelnde Notwendigkeit. Sollten wir uns im eintretendem Falle (Entführung, Nuklearwaffe) für die Folter entscheiden, mag das nützlich sein, entbehrte aber nicht des Momentes der Willkür.

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deewee  07.01.2011, 07:45
@AkiraL

Nein. Das Handeln sollte von Vernunft, Einsicht und Weltverständnis bestimmt sein.

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Nein, das darf man nicht. Weder moralisch noch rechtlich ist sowas zu akzeptieren.