Sollte es verboten sein Hormone unter 18 zu nehmen?

Nein (lgbtq) 46%
Nein (hetero) 36%
Ja (hetero) 16%
Ja (lgbtq) 2%

50 Stimmen

11 Antworten

Nein es sollte nicht verboten werden, da es die Entscheidung von einem selbst ist und vor der Pubertät nimmt man sowieso erstmal Hormonblocker da ist auch noch alles Rückgängig zu machen, sollte man es dann doch absetzen.

Bis man Hormone bekommt muss man erstmal lange Therapie machen und benötigt verschiedene Gutachten, außerdem wird man sehr gut darüber aufgeklärt. Wenn man auch ein eigenes Interesse daran hat, wird man sich auch selbst genug mit dem Thema auseinander setzen.

Es ist zwar eine Entscheidung, welche nicht Rückgängig zu machen ist, aber das ist selbst jemandem mit 12/13 sehr wohl bewusst. Hormone bekommt man meistens wahrscheinlich sowieso erst ab 13/14, ist ja bei jedem unterschiedlich je nachdem wann er oder sie angefangen hat diesen Weg zu gehen.

Ich bin selbst Trans(ftm) Hormonblocke habe ich mit 13/14 bekommen und Hormone dann mit 15, mit 12/13 habe ich allerdings auch erst mit Therapie angefangen. Es ging mir auch mit der Periode immer schrecklich, welche durch Hormonblocker und danach durch Hormone nicht mehr kam, was echt befreiend war. Ohne Hormone hätte ich sie weiterhin bekommen bis zu der Op in der ich das entfernen lasse und das hötte ich nicht ausgehalten. 1. mal Periode mit 11 dann hätte ich die noch 7 Jahre ertragen müssen und das hätte mich wohmöglich umgebracht, da ich alles getan hätte um sie nicht mehr zu bekommen.

Außerdem verändert sich ja auch viel am Aussehen und alle um einen kommen in ihre Pubertät und man selbst würde dann weiterhin so aussehen wie man biologisch auf die Welt gekommen ist und das wäre eben auch für viele wahrscheinlich sehr belastend.

Ich finde es gibt genügend Voraussetzungen für Hormone, da wäre ein Verbot unter 18 nur dumm und unnötig. Man würde so vermutlich einfach nur Menschen leiden lassen und auf dem Weg bis hin zu Hormonen, Namensänderung und auch Operationen leidet man schon genug, da es echt alles sehr lange dauert und anstrengend ist.

Ich persönlich bin nicht hetero, aber zu lgbtq zähle ich mich dazu, weil man auch nicht automatisch zu der Community gehört was ich auch nicht möchte, wesswegen ich auch oben nichts auswähle.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein (lgbtq)

Wovon sprichst du genau? Ich denke da als erstes an die Verhütungspille und auch wenn ich die selber nie genommen habe, finde ich es richtig und wichtig das auch für Minderjährige anzubieten.

Darauf gibt keine Pauschalantwort, da jeder Fall individuell zu betrachten ist. Warum sollte es einem Teenager verboten werden, seine hormonbedingte Akne loszuwerden?

Bevor eine Hormontherapie bei Transsexualitaet gestartet wird, ist erst einmal eine laengere psychologische Therapie erforderlich. Es gibt Kinder, die schon seit fruehster Jugend/Kindesalter merken, dass was mit ihnen nicht stimmt. Das ist zu unterscheiden von pubertaeren Phasen, wo man sich ausprobiert. Daher die psychologischn Therapien vor einer Hormonbehandlung.

Hormone sind eine medizinische Behandlung und dafür gibt es generell kein Alterslimit.

Jede Behandlung kann man bereuen und das in jedem Alter.

Hier eine Studie, die 2022 veröffentlicht wurde. 98%, die im Jugendalter eine gender affirmative Behandlung begonnen haben, machen im Erwachsenenalter weiter:

704 (98%) people who had started gender-affirming medical treatment in adolescence continued to use gender-affirming hormones at follow-up.

https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(22)00254-1/fulltext

Bei dieser Studie von 2023 über geschlechtsangleichende Operationen lag die Regret-Rate bei 0.3%:

Among 1989 individuals who underwent GAS, six (0.3%) either requested reversal surgery or transitioned back to their sex assigned at birth

https://journals.lww.com/plasreconsurg/Fulltext/2023/07000/Regret_after_Gender_Affirming_Surgery__A.41.aspx

Oder von 2019: 0.47%:

Of the 3398 patients who had appointments during this period, 16 (0.47%) expressed transition-related regret or detransitioned. Of these 16, one patient expressed regret but was not considering detransitioning, two had expressed regret and were considering detransitioning, three had detransitioned, and ten had detransitioned temporarily.
The reasons stated by patients for their regret or detransition included: social factors, reporting physical complications, and changing their mind about their gender identity and identifying as their gender assigned at birth. The 16 patients consisted of 11 trans women, two trans men, two cis men, and one person assigned male at birth who said their gender identity was “trans”.
Study findings are consistent with previous research showing low rates of detransition. Detransition was most often prompted by social difficulties rather than changes in gender identity or physical complications and was most often temporary. Only three patients made a long-term detransition.

https://epath.eu/wp-content/uploads/2019/04/Boof-of-abstracts-EPATH2019.pdf#page=139

Nein (hetero)

Ich bin kein Fan von Verboten und halte viel von Mündigkeit.