Sollte man eurer Meinung nach das Blasphemiegesetz abgeschaffen?
Ich bearbeite die Rechtschreibfehler in der Frage.
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
5 Antworten
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Grüß Dich Blueorange25
Ich bin freireligiös (nicht freikirchlich, das ist etwas ganz anderes). Die Toleranz anderen Religionen gegenüber halte ich für selbstverständlich. Jeder kann glauben was er will, wenn er nur das Grundgesetz und andere Gesetze der Bundesrepublik Deutschland respektiert und akzeptiert. Keine Glaubensart jedoch hat einen Anspruch auf absolute Wahrheit und kein Staat das Recht, Menschen zu verfolgen, die einen Glauben kritisieren. Die Meinungsfreiheit und damit die Kritik ist ein hohes Gut und es muss erlaubt sein und ist grundgesetzlich geschützt. Das die Inhalte eines Glaubens durchaus die geistig-seelische Freiheit des Menschen behindern bis unmöglich machen, das lässt sich vielfach auf der Welt beobachten und beweisen. Viele sind wegen "Blasphemie" sogar hingerichtet worden. Zudem kann sowieso eine Religion gar nicht beleidigt oder gar diskreditiert werden. Das können nur Menschen sein.
Blasphemie Artikelsammlung
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=hpd+Blasphemiegesetz#ip=1
Herzlichen Gruß
Rüdiger
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Das dürfte ja wohl reine Auffassungssache sein. Für den einen ist Kritik schon Blasphemie und für den anderen eben nicht. Wenn jemand hingerichtet (nicht hier in Europa) oder eingesperrt oder gar gefoltert wird, weil er angeblich blasphemisch war aber nur Kritik geübt wurde, dann ist das scharf zu verurteilen.
https://hpd.de/artikel/daenemark-schafft-blasphemie-gesetz-ab-14486
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In Deutschland wird damit nicht Kritik an Religion verboten, sondern ihre Verunglimpfung, sofern sie geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Das Legalisieren öffentlicher Beschimpfungen sollte man unterlassen. Egal in welcher Form.
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In Deutschland wird damit nicht Kritik an Religion verboten, sondern ihre Verunglimpfung, sofern sie geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Das ist der Punkt. Bin als Atheist auch für die Beibehaltung.
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Und hier ist auch schon das Problem: Wenn wir uns ansehen, wie Muslime auf Kritik an ihrer Religion reagieren, ist jedes negative Wort, jede negative Konotation über den Islam ein garant für eine "störung des öffentlichen Friedens".
Die Köpfung eines französischen Lehrers z.B ging darauf zurück, dass eine Muslima behauptet hat, der Lehrer hätte etwas negatives über den Islam gesagt. Das Massaker an Charlie Hebdo war die Reaktion auf einige Cartoons. Sogar hier auf GF haben mir schon einige Muslime gesagt, dass jedes nicht-positive Wort und Äußerung für sie bereits Hetze sei. Wir haben hier also ein fundamentales Problem.
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Strafgesetzbuch (StGB)
§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen
(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten eines Inhalts (§ 11 Absatz 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.
Also wer es schafft, wegen sowas ins Gefängnis zu kommen muss schon was sehr schlimmes gemacht haben.
"Der Paragraph wird jedoch nur selten angewandt - selbst die Aktivistin, die in der Weihnachtsmesse 2013 auf den Altar des Kölner Doms sprang, den nackten Oberkörper mit dem Spruch "I am God" bepinselt, wurde lediglich wegen Störung der Religionsausübung belangt."
https://www.dw.com/de/wo-blasphemie-als-straftat-gilt/a-54542719
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Gruselig: Überbleibsel aus dem Mittelalter und besonders beliebt in Ländern, in denen noch Mittelalter herrscht - allerdings auch hier, wo doch alle so bunt und tolerant sind…
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Es zeigt aber auch nicht gerade von Fortschritt, in der Öffentlichkeit andere wüst zu beschimpfen.
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Doch - nennt sich Meinungsfreiheit. Es werden ja nicht andere, sondern ein fiktives Wesen beschimpft. Wer sich in seinen „religiösen Gefühlen“ verletzt fühlt, sollte vielleicht einfach weghören…
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Wenn man also jemandes Familie in öffentlichem Raum beschimpft, sollte derjenige dann auch einfach weghören?
Das Ganze ist sehr wohl vergleichbar.
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Wie ich gerade erläutert habe: beim Blasphemie-Paragraphen geht es nicht um Personen, die beleidigt werden können, sondern um ein fiktives Wesen, das nicht beleidigt werden kann, da fiktiv.
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Für religiöse Menschen ist es aber sehr wohl real und Verunglimpfungen ehrverletzend.
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Das ist dann wohl eher das Problem der „religiösen Menschen“ und nicht Aufgabe eines Staates. Es ist ja bezeichnend, dass es solche Gesetze in Frankreich nicht gibt: hier ist nach der französischen Revolution ganz klar zwischen Religion und Staat getrennt worden.
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Entsprechend deiner Argumentation sollte dann aber jede öffentliche Ehrverletzung erlaubt sein.
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Ist es ja in Frankreich auch nicht: Beleidigung ist auch dort strafbar, aber nur die von real existierenden Personen und nicht die von fiktiven Wesen. Dasselbe gilt ebenfalls für die USA…
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Allerdings ist Deine Karte ziemlich irreführend! Wann ist in Deutschland denn schon mal eine Freiheitsstrafe wegen Blasphemie ergangen? Im Gegensatz zu vielen muslimischen Staaten. Oder während in den USA Lehrer entlassen werden, die die Evolution lehren!
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Blueorange25/1721032115094_nmmslarge__0_207_768_768_b8e3370670614450590b973f5925e515.jpg?v=1721032115000)
Ich glaube der Blasphemieparagraph wird in Deutschland kaum angewendet.
Das Blasphemiegesetz in Deutschland untersagt nur die grobe Verunglimpfung von Religionen im öffentlichen Raum. Kritik selbst wird nicht verboten.