Soll man "danke" sagen oder "vergelt´s Gott"?
Unser Pastor hat behauptet, als Christ müsse man "christlich" danke sagen. Aber wenn ich für jemanden was tue, jemandem was schenke, jemandem helfe, dann tue ich das doch eher selbstlos, aus Freude, etc
Wenn man "vergelt´s Gott" sagt, heißt das ja, dass man dem anderen wünscht, dass Gott ihn dafür belohnen möge. Der Gedanke, für jede Kleinigkeit gleich Lohn von Gott zu wollen, ist doch irgendwie komisch, wenn nicht egoistisch. Ich habe bisher immer ein ungutes Gefühl dabei gehabt, wenn ich dem anderen was Gutes wollte, und der gibt mir dafür gleich Lohn von Gott.
15 Antworten
Das ist ja wohl nur (noch) eine Floskel, man sagt das so hin...
Wenn man danke sagt, bedeutet das ja, dass man demjenigen dankbar ist (und das sollte als Belohnung für etwas Gutes erst mal reichen).
Jetzt von Gott zu erwarten, dass er die gute Tat belohnt, finde ich auch übertrieben. Aber es kann ja auch nur bedeuten: "Ich wünsche Dir, dass Gott dich belohnt weil ich es nicht kann".
Ich bin überzeugter Christ, aber mit dem "Vergelt's Gott" tu ich mich auch schwer....
Es ist halt eher eine Floskel, die regional benutzt wird. Genauso wie Grüß Gott. Ich glaube nicht, das viele, die diese Worte benutzen, dir wirklich Gottes Dank oder dir wünscht Gott zu grüßen....
Dem anderen christlich danken, ja, da hat dein Pastor recht, finde ich gut, aber das geschieht nicht durch solche Floskeln, sondern durch einen Dank, der vom Herzen kommt.
Ein ehrliches, von Herzen kommendes Danke ist viel christlicher als ein oberflächliches Vergelt's Gott.
Och... so verkehrt ist das gar nicht. Das Christliche verschwindet halt zusehends aus dem Alltag. Wünscht man noch einen „gesegneten Sonntag“?Nein. Wird noch zu Tisch gebetet? Meist nein.
In einer Zeit, in der es aber zunehmend selbstverständlich ist „assamu aleikum“ zu hören (wird zu Dir nicht gesagt werden) ist es aber ratsam, nachzudenken, ob Dein Pastor nicht richtig liegt.
Siehe die anderen Antworten hier.
Wir haben hier einecwachsende Minderheit, die selbstverständlich in jedem zweiten Satz „inschallah“ sagt. Gibt Dir das nicht zu denken?
„Das Christliche“ ist momentan aus der Mode. Dafür „das Menschliche“. Ich behaupte: so verluert unsere Gesellschaft Zusammenhalt, denn sie wird unmenschlicher.
Wir haben auch eine Minderheit, die in jedem zweiten Satz "Alter", "Digga" und "[Hier Assispruch einfüg]" sagt. Gibt dir das zu denken?
Nur weil das christliche aus der Mode kommt, werden die Menschen nicht "unmenschlicher". Wo bei man bei "menschlich" achten muss, was man genau meint. Geht man nach Thomas Hobbes ist es ziemlich gut, wenn wir das Menschliche ablegen, was uns aus unserem Urzustand verfolgt.
Der Pastor spinnt.
Danke ist genau das richtige Wort unserer Sprache um sich zu bedanken, "Götter" sind da nicht involviert. Statt "vergelte es "Gott" könntest Du genauso gut "Möge Donald Duck Dich belohnen" oder "vergelte es der Spiderman" sagen. Denn die Beiden gibt es genau so wenig wie irgend einen "Gott".
Aus Hessen stammend, war mir der Terminus "Vergelt's Gott" früher gar nicht bekannt.
In Wien wird's eigentlich auch nur noch im kirchlichen Umfeld verwendet; in ländlichen österreichischen Gegenden auch schon mal in weltlichem Kontext.
Ich find's dann sinnvoll, wenn man wirklich keine Gegenleistung geben kann. Wenn man zB einen im Sterben liegenden Menschen betreut, wird er sich nach menschlichem Ermessen nicht mehr revanchieren können.
Während bei gegenseitiger Hilfe - mal helfe ich einem Freund beim Umzug, dafür hilft der mir vielleicht bei der Steuererklärung - wär's für mich ein bißchen zu "hoch".
Also soll in Deutschland wieder mehr Wert auf das christliche gelegt werden?