Soll ich wirklich Maschinenbau bzw. Luft- und Raumfahrttechnik studieren?
Moin! Ich werde 2015 mein Abitur machen. Da ist es natürlich schlau sich jetzt schon Gedanken zu machen was ich studieren will. Ich interessiere mich seit ich klein bin unglaublich stark für den Weltraum. Das Interesse schlug dann irgendwann in Raumfahrt speziell um. Da bietet es sich an Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Angst habe ich jetzt vor Mathe! In der Schule hatte ich in der Oberstufe 10 bzw 11 Punkte. Für diese Semester erwarte ich noch mehr; vielleicht sogar 13. Das ist ja nicht schlecht allerdings habe ich mir jetzt ein Buch "Grundkurs Mathe für Ingenieure" gekauft und ein Selft-Assessment von der RWTH Aachen durchegeführt. Ich habe Mathe dabei kaum verstanden und ich konnte die meisten Aufgaben nicht lösen. Zusätzlich habe ich (leider) vor fast 2 Jahren Physik abgewählt. Mein Traum ist dennoch (und ich kann mir im Moment nichts anderes vorstellen) später einmal in der Raumfahrtbranche zu arbeiten. Sollte ich nun das Studium anfangen oder lieber doch nicht?
5 Antworten
Anfangen!
Am erfolgreichsten ist man in dem Beruf, zu dem man sich berufen fühlt, weil nur den kann man mit viel Liebe ausführen. Und das ist wiederum die Voraussetzung für Erfolg sowie ein erfülltes Berufsleben.
Mathe musst du durch. Mehr als die Hälfte der Studenten schaft das meistens so mit Ach und Krach. Da kommts nur drauf an, irgendiwe zu bestehen. Für die anderen Fächer brauchst du das meiste eh nicht mehr, vor allem das ganze Theater mit den Beweisen.
Mein Thermodynamikprofessor pflegte zu sagen: "So, wir haben unsere Arbeit erledigt, die Gleichungen stehen. Die Mühe, die selber aufzulösen machen wir uns nicht, dazu nehmen wir uns einen Mathematiker. Die stehen an jeder Ecke rum und sind obendrein auch noch dankbar, wenn sie mal was sinnvolles zu tun kriegen."
Mathematiker haben die in der Statistischen Physik (Theorie der Thermodynamik) auftauchende Wilson'sche Renormierungsgruppen-Theorie untersucht (und nein, es handelt sich dabei nur um ein Halbgruppe, mathematisch^^). In der Physik Linearisieren wir die auftretenden Gleichungen (falls das Modell-System einen kontinuierlichen Paramter enthält, bzw., zeichnen die RG-Flows anhand von Grenzwertbetrachtungen...)
Verdammt, warum lerne ich dann den ganzen Mist in meinem Chemiestudium. Klar, es ist toll zu hören und auch interessant, aber wenns dann in der Klausur dran kommt, dann isses nichtmehr interessant ;-)
Naja, in vielen Fällen kommt es auch eher darauf an, die Gleichungen und Herleitungsschritte zu verstehen. Übungsblatttechnisch kann ich, nachdem ich die theoretischen Physik-Vorlesungen von Ba/Ma und die Mathe-Vorlesungen des Physik-Studiums hinter mir habe, dass man schlicht und ergreifend nicht jede Aufgabe lösen können muss. Ich habe z.T. auch Blättergehabt, wo ich nur mittels Wikipedia/Literatur eine Lösung erarbeiten konnte. Das kommt vor.
Damit stehst du aber nicht alleine da, das geht einigen so. Man versucht, die Aufgaben zu lösen, und fertig. Nach einigen Versuchen mag man natürlich nicht mehr so wirklich und lässt's dann sein ;)
Ein Professor für theo.Physik hatte mir mal gesagt, als ich ihm dies geklagt hatte, dass das nicht weiter schlimm sei... Er sei zu seiner zeit mit Kommilitonen auch in die Bibliothek gegangen und habe sich Lösungen zusammengesucht ;) In vielen Fällen ist die Aufgabenstellung aber eindeutig.
Bei Mathematik, wie man sie als Physiker (in geringerer Form auch Ingenieure) benötigt, handelt es sich um "praktische Mathematik" in dem Sinne, dass allzu formale Beweisewirklich nicht so nötig sind.
Dazu wurde ja bereits geschrieben.
VG, dongodongo.
Fang es an!!!
Mathe ist zwar mit ziemlich viel Arbeitsaufwand verbunden und du (und auch ganz viele andere) werden anfangs sehr wenig der Vorlesung verstehen, aber wenn es dein Traum ist, dann schaffst du das auch!!!!
Wenn das dein Traum ist, finde heraus, wo die speziellen Anforderungen liegen. Physik abzuwählen war vermutlich nicht deine schlaueste Idee.
Ich würde dir vorschlagen, dir entweder Studenten des Fachs zu suchen oder gleich mit dem Studienberater des betreffenden Instituts zu reden um zu schauen, wo du aufholen mußt. Du hast zwischen Abi und Studium einige Monate Luft, diese Zeit könntest du sinnvoll nutzen.
Wenn Du jetzt schon derartige Probleme hast mit Mathe und Physik, dann wäre ein Maschinenbau-Studium offensichtlich unangemessen. Dein Bezug zum Weltraum ist ganz offensichtlich nicht wissenschaftlicher, sondern träumerischer Art. Vielleicht wurdest Du von Science-Fiktion-Filmen esoterisch inspiriert. Derartige Film-Fantasien erklären mit ihren Sensationseffekten weniger über den Weltraum als Grimms Märchen über den deutschen Wald (Siehe z.B. "Hänsel und Gretel" oder "Rotkäppchen"). Aber Grimms Märchen sind wenigstens auf andere Weise lehrreich.
Ich wusste gar nicht, dass sich Mathematiker mit dem ausrechnen in der Thermodynamik befassen ?
Bei uns in der Chemie wird auch hergeleitet was das Zeug hält, ich weiß nicht, wie das bei den Ingenieuren ist, aber ist es da etwas nich so ?
Generell stimme ich dem ersten Absatz zu, mit der kleinen Ergänzung "Am erfolgreichsten ist man in dem Beruf [falls man ihn den bekommt] ....."
Die Raumfahrtbranche ist in Deutschland praktisch nicht existent. Die Meisten sind dann froh, wenn sie bei irgendeinem Autobauer unterkommen, wobei das natürlich nicht deine Wahl wäre.
LRT ist einfach viel zu speziell und es machen viel zu viele Personen. Der Arbeitsmarkt sieht für die nächsten Jahre nicht unbedingt besser aus, aber wer weiß das schon. Dennoch würde ich nicht drauf wetten, dass es signifiant besser wird und auf einmal alle in der LRT einen Job bekommen.
Klar, machen kannst du es, aber du solltest dir bewusst sein, dass du nicht unbedingt zum Ziel kommst, das ist alles. Wenn es dir das wert ist, dann tu es.