Soll ich meinen Traumberuf als Flugbegleiterin endgültig aufgeben?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sorry, wenn ich Dir das so direkt sagen muß: Aber der Job ist nichts für Dich.

Auf einen FB in der Kabine muß man sich hundertprozentig verlassen können. Du bist diejenige, die im Fall des Falles Hand anlegen muß - und dabei kannst Du in die unterschiedlichsten Situationen kommen. Dies wurde Dir hier bereits in mehreren Antworten auch so mitgeteilt. "

"Wenn ich jedoch körperlich(first Aid, Demo) gefragt war, war ich total nervös und hab alles falsch gemacht"

Es werden aber Leute gebraucht, die auch körperlich mal ran müssen! Du mußt mit anpacken, wenn es um Erste Hilfe geht, Evakuierungsmaßnahmen geht - und dabei bis zum Schluß die Nerven behalten, Deine Paxe unterstützen, beruhigen. Wie willst Du das machen, wenn Du schon in einer gestellten Situation mit Dir selbst nicht klar kommst? Heulend aus dem Flugzeug rennen?

Aber ich habe fast den Eindruck, Du willst es nicht wahrhaben und versuchst händeringend nach irgendwelchen Ausreden und Gründen zu suchen, um doch noch irgendwie einen Weg zu Deinem Ziel zu finden.

Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt, zielstrebig zu sein. Aber wenn man die Voraussetzungen nicht mitbringt, muß man auch mal ehrlich zu sich selbst sein. Du tust den Paxen keinen Gefallen - und Dir selbst schon gar nicht.

Mal abgesehen davon. Bist Du Dir sicher, das Dich das Leben in der Kabine soo glücklich macht? Viele FB, die den Job nur vorübergehend als Lückenfüller machen, sind froh, wenn sie nach einem Jahr wieder draussen sind. Soo toll ist der Job als FB dann auch wieder nicht.

Ein Pilot meinte im kurs dass viele zum psychologen gehen und viele Alkis darunter sind. Di es gut verheimlichen"

Ja genau - die gibt es natürlich. Die gibt es auch in jedem Job. Sollte aber nicht umbedingt ein Vorbild sein. Das sind genau die, die es auf Dauer nicht packen, die mit dem Streß, dem Umfeld, den Arbeitszeiten etc. nicht fertig werden. Jemand, der Alki ist, hat weder in der Kabine noch im Cockpit was zu suchen! Aber ich glaube, das versteht sich von selbst.

"ich sagte zum schluß, dass ich mir mit solchen kollegen nicht orstellen kann zu arbeiten"

Wenn Du Dir schon nicht vorstellen kannst, mit solchen Kollegen zusammen zu arbeiten, wie willst Du Deine Arbeit dann mit den unterschiedlichen Charaktertypen in der Kabine machen? Hier triffst Du wirklich ALLES an! Brüllende Kinder, nervige Eltern, besoffene Urlauber, nörgelnde Geschäftsreisende, Choleriker, Aggresivität, Hysterie und vieles mehr. Und jetzt stell Dir den Haufen Menschen in einem Notfall vor!

Als FB oder Pilot mußt Du mit Menschen gut zusammenarbeiten können, auch wenn sie Dir vielleicht privat "nicht zur Nase" stehen. Du hast jeden Tag andere Kollegen - genau wie im Cockpit. Da muß der Captain auch mit einem FO zusammen arbeiten, den er vielleicht nicht riechen kann. Aber die Zusamenarbeit MUSS passen! Du mußt mit jedem Charaktertyp von Mensch zurecht kommen - und das Beste daraus machen.

Das ist aber, nachdem was Du schilderst, nicht wirklich Deine Stärke. Versuche, Deine Probleme in Griff zu bekommen. Begebe Dich in fachärztiche Behandlung, setze Deine Therapie fort.

"ich hab halt meine Medis abgesetzt während des kurses und mein Verfolgungswahn ging wieder los"

Einfach mal die Medikamente weglassen, geht gar nicht und ist verantwortungslos. Du solltest wissen, daß das nicht gut geht! Verfolgungswahn? Ganz ehrlich - und das ist jetzt nicht gegen Dich persönlich. Aber ich als Pilot möchte keinen FB im Flugzeug haben, der unter Verfolgungswahn leidet. Und schon gar keinen, der ständig unter Medikamente steht, um eine Psychose in Griff zu bekommen. Damit würdest Du ohnehin schon durch das Raster der med. Untersuchung fallen. Wie Du das im Vorfeld geschafft hast, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Erfahrung

nightwish80  10.12.2013, 07:19

Gute Antwort Stimme voll und ganz zu! Manchmal muss man sich selbst eingestehen, dass man nicht für einen Beruf geignet ist...

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 10.12.2013, 13:37
@Leloo1984

danke, für deine Zeit, Rat, sowie fast die präzise Analyse. Vermutlich habt ihr recht und ich wäre Die Turbulenz an Bord schlechthin! Es bleibt ein ewiges Russisch Roulette Spiel einer zwiegespaltenen Persönlichkeit.

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Hallo,

den Job kannst Du vergessen!

"... hatte es nicht geklappt war bei zahlreichen Vorstellungsgesprächen in DE,Schweiz und Austria... " Airlines in drei Ländern haben Dir bescheinigt, dass Du als FB nicht geeignet bist. Was gab es da noch zu überlegen?

Aber eine Airline, die Dich nehmen würde, wäre nur ganz unten auf der Liste der zuverlässigen Gesellschaften angesiedelt (oder ziemlich weit oben bei den unzuverlässigen). Wie hast Du denn das Assessment geschafft?

Die EASA, die ja die Vorschriften für das Training und das Medical vorgibt, geht immer von einem gesunden Geist in einem gesunden Körper aus. Da heißt es dann bezüglich Bewerber: "... darf keine physischen oder psychischen Normabweichungen haben ..."

Du bist einfach keine gefestigte Persönlichkeit, die mit Kritik oder auch Neckereien (ich würde nicht von Mobbing sprechen wollen) nicht umgehen kann und das haben Deine Ex-Kolleginnen schnell herausgefunden. Und warum fühlst Du Dich persönlich angegriffen, wenn Deine Kollegin wegen des Im-Schlaf-Redens - was ja nerven kann - das Zimmer verlässt? Doch ein Sensibelchen.

Dazu die physische Belastung. Warum kannst Du keine Demo der Gurte, der Masken oder Schwimmwesten machen? Was ist mit Real Fire Fighting oder dem Umgang mit "unruly passagers", wenn Du körperliche Gewalt anwenden musst? Ist Dir unangenehm, bei einer Handlung beobachtet zu werden? Bekommst Du die Flugzeugtür nicht auf und alle starren Dich an? Magst Du keine Leute direkt ansprechen? Dann solltest Du mal in Dich gehen und Dich realistisch fragen, ob nicht ein Beruf ohne Kundenkontakt besser für Dich ist.


Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 22:29

Das ist ziemlich hart zu hören und macht mich irgendwie nachdenklich, 2x hat es ja geklappt. Da gab es kein Assesment, sondern Vorstellungsgespräche. Zu LH will ich bestimmt nicht, da weiß ich ja was auf mich zukommt, wahrscheinlich bist du von LH. Im zweiten Kurs fühlte ich mich ja auch wohl, vor allem mit den Kollegen mit denen ich stationiert werden sollte. Nur habe ich mich zu dem Zeitpunkt irgendwie geschämt wegen meiner diagnozitierten krankheiten und dachte die realisieren das irgendwann, deswegen war ich so nervös. Mit dem lernen wuchs aber auch mein Selbstvertrauen. Real Fire Fighting wäre für mich kein Problem, da ich schon mal für Schiff gearbeitet habe und das basic safety training hinter mir habe.

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 22:33
@Leloo1984

Ohne kundenkontakt wo soll das bitte sein, aufn mond?

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 22:39
@Leloo1984

Vor Gefahren habe ich komischerweise weniger Angst. Naja, ich lass mich erst therapieren ansonsten gibst ja noch ryan Air :-)

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Rockige  08.12.2013, 22:51
@Leloo1984

Es gibt tatsächlich Berufe in denen man keinen direkten (von Angesicht zu Angesicht) Kundenkontakt hat - oder nur sehr wenig Kundenkontakt.

Hat man Psychosen, dann ist man einfach für den Einsatz im Personenverkehr (Bus, Bahn, Taxi, Flugzeug) nicht geeignet. Was, wenn die Medis ausnahmsweise nicht wirken? Dann kann man nicht zwischendrin sagen "Hey Leute, ich melde mich krank". Höchstens noch als Bodenpersonal - und selbst da muss man vollkommen zuverlässig sein (und souverän mit allerlei Situationen umgehen können).

Flugbegleiter/in ist ein enorm anstrengender Beruf, Rythmus kannst da fast vergessen, ein geregeltes Privatleben sowieso.

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 22:53
@Rockige

Die letzten Sachen machen mir nichts aus.

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 23:19
@Leloo1984

Auf den Kundenkontakt möchte ich nicht verzichten. Ich habs ja früher gerne gemacht.

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rudim1950  09.12.2013, 08:21
@Leloo1984

Hi!

"...Ohne kundenkontakt wo soll das bitte sein, aufn mond?..." Nein, das geht auch auf der Erde. Es gibt ja nicht nur Berufe, in denen Du mit fremden Leuten zu tun hast. Das nennt man im Neudeutschen heutzutage doch "Back Office", sprich, man zieht im Hintergrund die Fäden (Buchhaltung, Personalabteilung).

Sei realistisch in der eigenen Beurteilung. Wie reagierst Du in Notsituationen - und dann noch mit vielen Leuten um Dich herum und das alles in einer engen Röhre? Was ist mit aufmüpfigen Paxen, was mit einer gezielten Bombensuche nach einer eingegangenen Warnung? Wie gehst Du mit Stress um?

Da kann wahrscheinlich nur externe Hilfe wirklich unterstützen. Du musst erst einmal den Grund hinter all den Gründen finden. Finde heraus, wer Du bist, was Du kannst, aber auch, was nicht! Nur dann wirst Du auch beruflich Erfolg haben.

Und ja, ich arbeite bei LH, wenn auch beim Bodenpersonal, aber doch im Flugbetrieb. Und ich bin natürlich ganz zufrieden bzw. stolz darauf, schon vor vielen vielen Jahren dem hohen Standard, den LH an Bewerber anlegt, entsprochen zu haben.

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 09.12.2013, 14:19
@rudim1950

Ja danke für den Ton, das klingt nicht mehr so militärisch. Bürojobs sind nichts für mich. Ich kenne meine Stärken und umso mehr meine Schwächen, früher ging es doch auch Theater spielen, Aktmodell, Laufsteg Schule etc. Wenn es um Leben oder Tot geht, dann wird bei mir innerlich ein Feuer alamiert (so wie ich es damals beim Basic Safety Training bemerkt habe) fürs Schiff und die ganzen Sicherheitsübungen mit den Paxen, wie gesagt die Gefahren machen mir weniger Angst. So bin halt nur wenn ich weiß, die Kollegen mögen mich und ich habe Rückhalt. Was nicht der Fall war, beim ersten Kurs. Ich bin eine Persönlichkeit die ist dem Team wächst, sobald ich merke die lästern, schließen mich aus vergess ich meine Stärken und hau lieber ab, beim 2 kurs hats halt wieder eine Psychose ausgelöst, mehr Druck hatte den ich mir selber gesetzt habe. Ich nehme mir deinen Rat zu Herzen...Ja kannst stolz auf dich sein du gehört zur Creme de la Creme :-)

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Was bedeutet "zuhause die Haare für die Unglücke geopfert"?

Zickenkrieg und Grüppchenbildung gibts in jedem Beruf, aber vor allem in solchen Berufen.

Das Auseinandersetzen mit möglichen Katastrophen gehört in sozialen Berufen, in der Rettung und im öffentlichen Verkehr dazu. Man kann es nicht ausblenden, sonst verfällt man nur unnötig in Panik wenn doch mal etwas passiert.


Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 21:41

Na weil ich dachte die Flugzeugabstürze passieren wegen mir, weil ich Flieger so liebe und an so viel Selbstzerstörungswut leide, dass ich die zum abstürzen bringe ich hab halt meine Medis abgesetzt während des kurses und mein Verfolgungswahn ging wieder los. Dafür habe ich halt meine wunderschönen Haare geopfert, abgeschnitten auf glatze und bin dann in der psychiatrie gelandet.

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du hast evtl. nicht die Nerven dafür, psychisch + psychologisch, auch das Reden im Schlaf deutet auf Konflikte hin, auch die Konflikte während der Ausbildung mit deinen Kolleginnen etc, der Job ist im Alltag noch 100 x krasser mit den Paxen etc,

such doch evtl. was anderes / ähnliches

Man sollte auf jeden Fall nicht nur körperlich gesund sein sondern auch psychisch gesund/ stabil. Phobien und Hemmungen sind zusätzlich hinderlich bei diesem Beruf.


Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 21:48

ich war doch nicht immer so, irgendwas muss doch die AGs an mir fasziniert haben, und wenn du das so sagst dann passe ich ja in keinen beruf rein

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Leloo1984 
Beitragsersteller
 08.12.2013, 21:50
@Leloo1984

Ein Pilot meinte im kurs dass viele zum psychologen gehen und viele Alkis darunter sind. Di es gut verheimlichen

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