Soll ich meine Freundin verlassen, oder nicht?
Meine Freundin (25) war vor etwa ein einhalb Monaten im Club. Laut ihr hat ein Kerl ihr mehrere Getränke angeboten, die sie angenommen hat. Als die Freundinnen tanzen waren, blieb sie bei diesem Kerl und er hat ihr dann etwas ins Getränk gemischt, wodurch sie nicht mehr ganz bei sich war, und er sie mit zu sich nach hause genommen hat. Dort lief dann was. Am nächsten Morgen hat sie mir alles erzählt, weshalb ich sofort zur Polizei fahren wollte und sie im Krankenhaus untersuchen lassen wollte (um gegebenfalls auch die Pille danach zu erhalten). Sie hat ganz komisch reagiert und hat alles abgelehnt.
Ich wollte sie nicht unter Druck setzen, weshalb wir nichts gemacht haben. Nun hat sie aber herausgefunden, dass sie schwanger ist. Das Kind ist zu 100% nicht von mir. Sie möchte es aber nicht abtreiben, weil sie meint, dass das Baby nichts dafür kann. An sich verstehe ich sie ja, aber wir sind gerade erst in eine tolle Wohnung gezogen und haben hier kein Platz für ein Baby. Wir müssten umziehen und ich müsste eine größere Wohnung bezahlen, um ein Kind aufzuziehen, das nicht meines ist. Ich komme mit diesem Gedanken nicht klar. Außerdem habe ihr ihr geraten, die Pille danach zu nehmen, und ich wollte zur Polizei gehen, um den Kerl anzuzeigen. Aber sie hat das alles nicht gewollt, sie hat ihn sogar in Schutz genommen, so als fände sie das ganze nicht so schlimm.
Ich komme gerade nicht damit klar und überlege, mit ihr Schluss zu machen, wenn sie das Baby behalten will. Das ist ihr Gutes Recht, aber ich muss kein fremdes Baby aufziehen. Sie ist ganz Kaputt, weil ich ihr das gesagt habe.. ich bin nicht sicher, ob ich das richtige mache. Was ist eure Meinung?
27 Antworten
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In der Situation würde ich auch Schluss machen.
Sie ist stark traumatisiert (was nicht ungewöhnlich wäre) und hat einen Schock, hat eventuell auch ein schlechtes Gewissen weil sie "es so weit kommen lassen" hat und sich jetzt die Schuld gibt. In dem Fall solltest du ihr auf jeden Fall nahe legen dass sie einen Therapeuten aufsuchen soll.
Über die Möglichkeit (die natürlich existiert) dass sie gelogen hat aus Angst dass du sie verlässt werde ich jetzt nicht weiter eingehen. Einem Opfer sollte geglaubt werden, selbst wenn es unwahrscheinlich rüber kommt.
Eure Beziehung ist, selbst wenn sie abtreibt, zum scheitern verurteilt. Ich sehe keinen Weg wie ihr das wieder gerade biegen könnt.
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Man merkt immer schnell, wenn jemand sich mit seinem eigenen Geblubber nicht auskennt. Trauma führt eventuell dazu, dass man NICHT zur Polizei geht, auch Scham und Angst. Du versuchst nicht einmal dich in eine solche Lage zu versetzen.
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Sicher gäbs da schönere Lösungen dafür.
Aber was kannst du dafür? Du kannst ja auch nicht jetzt in ein Lebensmodell gezwungen werden mit dem du nicht klar kommst.
Rede offen mit ihr und zwing sie mit einem Psychologen zu sprechen! Sie MUSS die Sache anzeigen wenn sie wirklichi missbraucht wurde. Es geht hier nicht mehr alleine um sie sondern um das Kind. Das Kind hat RECHTE und deine Freundin unterschlägt sie wenn sie die Vaterschaft nicht belegen lässt.
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Hab ich ihr auch gesagt, aber ich kann sie nicht zwingen. Mein Freund denkt, dass sie mir Fremd gegangen ist, weil sie zu viel getrunken hat (was sie gerne tut). Aber ich will ihr nicht solche Vorwürfe machen.
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Es spielt auch gar keine Rolle wie das ganze jetzt zustande gekommen ist. Fakt ist, es ist in gewisser Weise nicht dein Problem. Sie ist erwachen und trifft ihre Entscheidungen. Das gleiche solltest du machen. Es hat wirklich keiner was davon, wenn du eine Beziehung aufrecht erhältst und ein Kind in deinem Haus hast womit du immer unglücklich sein wirst weil du so nicht leben möchtest.
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Wow, das ist eine extrem schwierige Situation. Es wäre gut, wenn deine Freundin sich Hilfe suchen würde, jemandem, mit dem sie reden und das Geschehene aufarbeiten kann. Es ist für mich aber auch verständlich, wenn du mit dem Ganzen nicht klar kommst und dich unter diesen Umständen trennst.
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Empathie und Verständnis gibt es bei dir wohl nicht. Die Freundin kann für all das NICHTS.
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Aber sie hat das alles nicht gewollt, sie hat ihn sogar in Schutz genommen, so als fände sie das ganze nicht so schlimm.
Das ist wahrscheinlich ein Schutzmechanismus. Klingt erstmal völlig unverständlich, ich weiß. Wenn der Verstand nicht fassen kann, was gerade passiert ist, erklärt er sich selbst, dass es eigentlich gar nicht so schlimm war, um sich zu schützen. Ich hab fünf Jahre gebraucht, um meine Vergewaltigung eine Vergewaltigung zu nennen. Zwei Jahre, um vor mir selbst zuzugeben, dass da etwas so richtig schlimmes passiert ist. Psyche ist komisch.
Dazu passt auch das Vogel Strauß Verhalten mit der Pille. Leugnung.
Anzeigen sind dann nochmal ne Nummer für sich.
Das Kind ist zu 100% nicht von mir.
Habt ihr keinen Sex?
ich bin nicht sicher, ob ich das richtige mache. Was ist eure Meinung?
Denke nicht, dass es hier wirklich richtig und falsch gibt. Die Situation ist zu chaotisch für klare moralische Positionen.
Es ist legitim, nicht das Kind des Vergewaltigers deiner Freundin aufziehen zu wollen. Das ist schon ne ziemliche Hausnummer. Wäre Adoption eine Möglichkeit? Dann wäre das kleine Wesen auch aus dem Umfeld raus, wo Menschen wissen, wer sein Vater ist.
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Ja, das ist mir alles klar, deshalb möchte ich ihr auch nichts vorwerfen, obwohl mich gewisse zweifel plagen.
Wir hatten zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft keinen GF, zumindest nicht in dieser Woche.
Adoption habe ich ihr auch vorgeschlagen, aber sie will es umbedingt behalten
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Ja. Ist es. Du musst einem Haufen wildfremder Menschen deine Geschichte erzählen. Wieder und wieder. Und irgendwann haste den Prozess, der dann dafür sorgen wird, dass dieses Erlebnis dein Leben eine ganze Weile komplett dominieren wird.
Und dann ist da noch das kleine Problem der Chancen solcher Anzeigen auf Erfolg. Ich habe nie angezeigt. Das wahrscheinlichste Ergebnis wäre, dass er aus Mangel an beweisen freigesprochen wird.
Also. Technisch ist die Anzeige selbst nicht schwer, aber man sollte sich schon gut überlegen, was man tut (und mit einem Anwalt über Chancen sprechen).
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Wenn du nie von so einer Situation betroffen warst, dann hast du keine Ahnung wie das ist. Ich habe auch keine Ahnung, aber mir ist klar, das Reaktionen nicht immer Logisvh sind. Aber wenn du keinerlei psychologisches Wissen oder Verständis hast, dann kommentier bitte nicht mehr. Danke
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Ich kommentiere so viel ich will. Deine Freundin ist selber Schuld an dem, was sie nach der vermeidlichen Tat getan hat.
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Und wie wahrsch3einlich ist das?
Brauchst dich doch nur hier unter der Antwort umschauen, wie viele Leute sowas oder etwas ähnliches geschrieben haben. Bei der Polizei arbeiten auch nur normale Leute.
Zwar haben betroffene Frauen das Recht darauf, von einer Frau befragt zu werden, aber das muss man auch erst mal wissen.
Bei der Polizei werden dann auch direkt Mediziner dazu geholt, um DNA Proben zu sichern.
Nur im Fernsehkrimi. Die Realität sieht anders aus, da darf man sich um die Beweissicherung schön selbst kümmern.
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Schwierige Situationen.
Du kannst sie nicht zur Abtreibung nötigen. Dazu hast du einfach kein Recht.
Andererseits würde ich es auch nicht einsehen das Kind von so einem Ar**** groß zu ziehen.
Wenn sie ihn nicht einmal anzeigen will und sogar in Schutz nimmt, würde ich die ganze Aktion als Seitensprung werten und sie verlassen.
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Wenn sie ihn nicht einmal anzeigen will und sogar in Schutz nimmt
Dann hat sie Angst und ist traumatisiert, denkt wahrscheinlich sie ist selbst schuld und der Typ kann nichts für ihre Blödheit. Vielleicht sollte man mal weiter denken was eine Vergewaltigung bei einer Frau auslösen kann.
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Das denke ich auch!
@Rene: erstmal tut es mir sehr leid für deine Freundin und damit auch für dich, was ihr passiert ist!
Und ich finde es spricht für dich und auch für deine Liebe zu ihr, dass du sie jetzt hier im Forum in Schutz nimmst gegen Vorwürfe, in irgendeiner Form Mitschuld zu haben!
Weshalb sie nicht zur Polizei wollte oder konnte an dem Morgen danach, denkst du nicht, dass genau das, was CutiePie22 hier schreibt, der Grund sein könnte?
Gut jedenfalls, wenn deine Freundin noch psychologische Hilfe sucht und hoffentlich auch bekommt, wie du geschrieben hast!
Dass dir der Gedanke ein Kind aufzuziehen, das nicht dein Kind ist, schwer fällt, verstehe ich natürlich gut.
Ist es denn schon ganz sicher, dass es nicht doch dein Kind sein könnte? Ob man zum jetzigen Zeitpunkt schon sicher sagen kann, wann es zu einer Befruchtung gekommen ist? Es hängt ja von mehreren Faktoren ab, ob und wie ihr zum Beispiel verhütet habt (mit Kondom oder nimmt deine Freundin die Pille?). Dann kann sich auch mal im Zyklus was verschieben….
Was hat der Arzt denn gesagt, in welcher Woche sie ist, hat dir das deine Freundin gesagt?
Im Moment ist es sicher für euch beide schwer! Könnt ihr miteinander reden, kannst du deiner Freundin sagen, wie es dir geht?
Ich spüre jedenfalls, dass du dich wirklich um Verständnis für sie bemühst. Du liebst sie, hm?! Und ihr habt euch als Paar ja auch schon zusammen was aufgebaut, seid in eine gemeinsame, tolle Wohnung gezogen usw.
Willst du sie wirklich verlieren?
Schreib gerne wieder, ich wünsch dir jedenfalls alles Gute!
Ganz liebe Grüße!
Marit
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Genau, das schwirrt mir auch die ganze Zeit im Kopf herum, aber ich will ihr das nicht unterstellen.
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Auch eine "Traumatisierung" schützt das Opfer nicht davor nach der Vergewaltigung das einzig richtige zu tun: zur Polizei gehen.