Sind verwöhnte Kinder später bindungsunfähig?

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Ja, das ist häufig so. Verwöhnte Kinder sind sehr stark von ihren Eltern abhängig. Sie haben weniger Erfahrungen mit Gleichaltrigen gemacht als andere Kinder/ Jugendliche.

Wenn sie älter werden, können sie Angststörungen entwickeln. Die Betroffenen befürchten, dem "echten Leben" nicht gewachsen und immer noch auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen zu sein.

Mir fällt da ein Beispiel von einer Freundin ein, das deine Behauptung bestätigen kann. Sie ist Anfang 30, wohnt noch bei den Eltern (Studium noch nicht abgeschlossen, 20. Semester) die Eltern tragen ihr alles hinterher. Nebenbei weiß sie deren Bemühungen auch gar nicht zu schätzen, mittlerweile bemüht sie sich nicht mehr, das vor uns Freunden zu verstecken.

Die letzte Beziehung hatte sie mit 18/19, diese ging ca. ein halbes Jahr. Seither hatte sie (ungewollt) keine Beziehungen mehr. Beziehungsangst ist es nicht, aber durch ihre Unselbstständigkeit verlieren Männer, die sie näher kennen lernen, schnell das Interesse.

Es gibt ein Sprichwort, das sagt: Alles, was zu übertrieben ging, wandte sich gegen ihn. Aus diesem Grund sollten Kinder meiner Meinung nach lernen, selbstständig und bewusst zu sein. Sie müssen lernen, mit Problemen umzugehen und sie selbst zu lösen. Ohne von einer Situation oder einem Problem, das im Leben auftritt, psychisch beeinflusst zu werden. Verwöhnt zu werden ist eine schöne Sache, aber es sollte nicht übertrieben, bei der Lösung von Problemen sollten sie nicht nur emotional sein, sie sollten mit dem Verstand denken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wer wie ein Prinz oder eine Prinzessin erzogen wurde, wird diese Erwartungshaltung auch an seinen Partner haben.

Es gibt aber genügend Menschen, die Prinzen oder Prinzessinnen suchen, also kann ich da keinen großen Nachteil sehen. Eine Bindungsangst kann ich mir so direkt nicht plausibel machen. Vielleicht so etwas wie ein Bindungsunwille gegenüber Partnern, die nicht den Anforderungen genügen.

Verwöhnte Kinder sind sehr häufig selbstbewusst, eben weil vieles nach ihrer Nase läuft. Ich würde sagen, unterm Strich haben es diese Kinder auch im Erwachsenenalter besser. Sie sind entspannter, haben Selbstwertgefühl, haben viel probiert und oft viel erlebt.

Was nervt ist, wenn verwöhnte Blagen machen, was sie wollen, weil sie wissen, zuhause gibt es keinen Ärger, der (Mini-)Ärger prallt leicht ab oder noch besser, die Eltern kümmern sich schon.
Aber das ist das Problem der Mitmenschen, nicht das des Kindes.

Warum sollte jemand, dessen Bindung an die Eltern wenig negatives enthalten hat, später Angst vor Bindungen entwickeln? Ängste resultieren aus negativen Erfahrungen.