Sind sich Bitcoin und konventionelle Währungen ähnlicher als man denkt?

5 Antworten

Wert ergibt sich rein subjektiv. Der Wert eines Guts, bzw. einer Dienstleistung wird vom jeweiligen Individuum selbständig eingeordnet.

Im Grunde kann man sagen, dass Geld (egal in welcher Form) immer auf Vertrauen basiert. Wenn man die Geldschöpfung selbst betrachtet, ist diese bei konventionellen Währungen zentralisiert und für diese eher kostengünstig. Bei Bitcoin ist die Geldschöpfung dezentral mit realer Arbeitsleistung verbunden, d.h. es muss ein realer Arbeitsnachweis stattfinden (in Form von aufgewendeter Rechenleistung), damit neue Bitcoin ausgeschüttet werden können (bis sein Maximum erreicht ist).

Da Bitcoin noch relativ jung ist, ist dieser auch ziemlich volatil. Man kann jedoch davon ausgehen, dass diese Volatilität in einem nachhaltig wachsenden Markt abnehmen wird, da das Wachstum eines Marktes dazu führt, dass es für einzelne Marktteilnehmer signifikant schwieriger wird, den Kurs in eine Richtung zu beeinflussen.

Der große Unterschied zwischen Bitcoin und konventionellen Währungen ist, dass Bitcoin dezentral ist und keinen Vertrauensparteien unterliegt. Es ist ein Netzwerk, welches unabhängig von Drittparteien (Peer-to-Peer) funktioniert und auch seine eigenen geldpolitischen Regeln innehält. Es ist ein Code, ein Kassenbuch, welches nicht nachträglich geändert werden kann.

Einen guten Beitrag bezüglich der Eigenschaften gutem Geldes findest du hier.

Woher ich das weiß:Hobby – Bitcoiner
Sind sich Bitcoin und konventionelle Währungen ähnlicher als man denkt?

Im großen und ganzen hast du es richtig erfasst. Bis auf ein paar Details:

Der Bitcoin ist eine rein immaterielle Währung, die nur funktioniert, solange sich genügend Leute finden, die an ihren "Phantasiewert" glauben

Es reichen hier extrem gesagt zwei Personen. Es ist nicht so, dass immer mehr dazu kommen müssten. Außerdem ist wert immer subjektiv. Auch der Wert des Euros ist ein „Phantasiewert“.

Nun sind Euro, Dollar und Co. zwar in Form von Banknoten und Münzen materiel

Das interessante hier ist aber, dass das nur noch zu einem kleinem Teil der Fall ist. Über 90 % des Fiatgeldes ist auch heute schon rein digital und nicht mehr als Papier- oder Münzgeld vorhanden. In Wirklichkeit ist es so, dass Fiatgeld sogar noch weniger mit der „realen“ Welt gekoppelt sind als Bitcoin, denn Bitcoin ist durch das Mining gekoppelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigene Erfahrungen

Das ist im Prinzip korrekt.

Eine Währung hat nur einen Wert, solange es genügend Leute gibt, die ihr vertrauen.

Das gilt im übrigen auch für Gold. Wobei das zumindest auch noch einen technischen nutzen haben kann.

Für mich hat daher Bitcoin kaum einen Wert. Denn ich vertraue ihm nicht, da mir der Kurs zu sehr schwankt. Er taugt für mich bestenfalls als Spekulationsobjekt.


Inkognito-Nutzer   23.09.2024, 22:11

Ich hätte natürlich noch hinzufügen können, dass nationale Währungen einen zusätzlichen institutionellen Rahmen (z. B. Zentralbanken, Regierungen) haben, der ihren Wert stabilisiert. Der Bitcoin ist hingegen dezentral und schwankt daher stärker.

Die Unterschiede sind schon enorm.

Hinter einer Währung steht ein Staat o.ä. der dafür sorgt, dass du auch morgen noch damit bezahlen kannst. Hinter einer Crypto steht nur eine Community und deren Verwalter.

Mit einer variablen Geldmenge lassen sich Vermögen umverteilen. Bei Cryptos ist die Menge nur scheinbar begrenzt. Solange es nützliche Idioten gibt, und die wird es immer geben, werden einfach dauernd neue Cryptos geschaffen. Das läuft dann auf dasselbe raus, nur dass es keiner staatlichen Regulierung mehr unterliegt.

Der Glaube, Cryptos würden den Menschen Freiheit bescheren, ist ein fataler Irrtum.