Sind private Krankenversicherungen besser?

Es sind ja nicht alle privatversichert, da habe ich aber Glück gehabt! Ich bekomme immer Termine!

Es sind ja nicht alle privatversichert,

das stimmt, ich auch nicht, obwohl ich mich nach 1990 hätte privat versichern können.
Ass "gelernter DDR-Bürger" habe ich auch gelernt, dass Menschen nicht unterschiedlich behandelt werden dürfen, auch nicht durch Ärzte und sonstige medizinische Einrichtungen. Ich bin also weiter gesetzlich Versicherter, auch wenn ich, als ich noch nicht Rentner war, viel Geld hätte sparen können und bei Fachärzten auch bevorzugt behandelt worden wäre.

Einmal christlich erzogen (das aber ohne Kirche und ohne Gott) bleibt man solidarisch mit denen, die weniger Geld verdienen und sich nicht privat versichern können, meine höheren Beiträge habe hoffentlich auch anderen Nutzen gebracht.

Die private Krankenversicherung ist für mich legale Korruption.
Wenn ich einer Arztpraxis einen Geldschein reiche, um schneller einen Termin zu bekommen, ist das ohne Zweifel Korruption.
Wenn das die private Kranlenkasse macht (die bezahlen die Ärzte besser), ist das ganz legal, also legale Korruption.

Mit diesen zwei Krankenkassentypen wurde eine 2-Klassen-Gesellschaft geschaffen.
Nun gibt es sicher welche, die es als Vorteil sehen, bevorzugt behandelt zu werden. Wer also müsste das Nachsehen haben, wenn alle bevorzugt würden?

Keine Ahnung, wie war den die medizinische Versorgung in der DDR?

über Qualität kann ich mir als "Nichtmediziner" kein Urteil erlauben. Eine Unterscheidung zwischen "einfachen" und "gebildeteren" Menschen konnte ich nicht erkennen. Das betraf sicher auch die Terminvergabe. Meine Großmutter, lebenslang Hausfrau, wurde nach dem Erkennen einer schweren Erkrankung in einer Universitätsklinik behandelt.
Als Student und später als Doktorand habe ich mich selbst ins Wartezimmer, auch eines Facharztes gesetzt und wurde behandelt.

Für mich war das gerecht, weder Beruf, Titel, Alter oder Geschlecht waren da ausschlaggebend.

Es gab nur eine Krankenversicherung in die jeder einzahlte, ausscheren konnte keiner.

Und doch war die Lebenserwartung in der DDR geringer als im Westen.

Lebenserwartung hat aber nichts mit der Organisation der Krankenversicherung zu tun. Möglicherweise mit der Höhe der Beiträge und damit der einsetzbaren Medizintechnik und der Medikamente. Was dann auch mit der gesamten Wirtschaft in einem Zusammenhang steht.
1990 lag die Lebenserwartung von DDR-Bürgen etwa mit der von Portugal auf gleichem Niveau.
Die DDR war wohl zu klein, um alles selbst zu entwickeln. Ich hatte schon geschrieben, dass meine Großmutter in einer Uni-Klinik behandelt werden musste, weil es keine andere Möglichkeit im Umkreis von 100km gab.
Heute fährt man keine 10km in eine "normales" Krankenhaus.
Reich war die DDR, im Vergleich zur BRD nicht, auch nicht, wenn spezielle Medikamente notwendig waren. Was es wohl nicht gab, war eine Vorzugsbehandlung (ein paar Spitzenfunktionäre sicher ausgenommen) gab es nicht.

Bei den Allergien war das Verhältnis genau umgekehrt. Da waren DDR-Bürger nur gering betroffen, sicher eine folge der "schlechten" aber viel mehr Bio-Lebensmittel, auch wenn das da nicht drauf stand.