Sind Mädchen auf dem Land/Dorf freundlicher als in der Stadt?
Hallo
Mich würde es interessieren ob Mädchen im allgemeinen freundlicher sind wenn sie auf dem Dorf / eher ländlicher Wohnen, als die, die in der Stadt leben??
Wäre es auf dem Dorf leichter eine Beziehung zu führen/ zu bekommen als in der Stadt?
9 Antworten
Das kann man schwer pauschalisieren. Ich bin in der Stadt gross geworden und mein Mann auf dem Land. Wir leben jetzt zusammen auf dem Land und mir fällt auf ,daß es hier selbstverständlich ist jeden zu grüßen. Un der Stadt war das nicht üblich. Hier kennt sozusagen jeder jeden. Aber ob das immer von Vorteil ist bezweifel ich. Es wird halt mehr getrascht als in der Stadt.
Kann ich weder bestätigen noch dementieren. Ich stamme aus einem typischen Vorstadtmilieu, die "Mädels" waren zum Teil lieb, sympathisch und unkompliziert, während andere hingegen übelst arrogant, unfreundlich und selbstverliebt gewesen sind. Die Sympathischen aber waren am Ende doch in der Überzahl :-)
Das Dorf ist noch mal ein Fall für sich - kommt drauf an, was man drunter versteht. In einer Gemeinde mit 5000 bis 10000 Einwohnern mag es noch gehen, aber auf dem klassischen Dorf mit unter 1000 Leuten sage ich mal ist es oft schwierig: Man kommt mit den Leuten dort bestens klar, solange man in die Vereine geht, tratscht und schwatzt, gesellig ist, gern viel Fleisch isst, überwiegend Schlager hört, sonntags in die Kirche und dann zum Fußball geht und am besten noch im Handwerk arbeitet ... aber wer irgendwas anders macht, ist untendurch und kriegt das auch zu spüren, ist dann der Leo für alle und hat es entsprechend schwer. Das ist leider exakt so meine Erfahrung auch durch jahrelanges Arbeiten auf dem Dorf - ich war als Medienberater einer Zeitung jahrelang für Kundschaft auf Dörfern zuständig und kam auch deswegen nicht richtig mit den Leuten klar, weil ich keiner von ihnen war: Ich hätte denen um akzeptiert zu werden einen volkstümlichen Dialektschwätzer vorspielen müssen, der sich wie irgendein Bauernlümmel aufführt, auch mal halb-besoffen zur Arbeit kommt, am Wochenende reihum die Bauernmädchen flachlegt und mit älteren Männern von der Volksbank im Hinterzimmer vulgärste Witze über Frauen oder Sex reißt, es toll findet dass der Mazdahändler mit Feile und Hammer Hagelschäden fingiert/fragt ob man das beim eigenen Auto auch mal machen kann und Beifall klatscht, wenn der Malermeister bei der Drückjagd den Größten geschossen hat und sich schmieren und kaufen lässt (ich habe solche Sachen eindeutig angeboten bekommen und stets abgelehnt), aber das bin ich nicht und ich verkaufe meine Seele nicht!
Am Ende entscheidet sich das von Einzelfall zu Einzelfall. Ich hatte mal eine Freundin von einem kleinen Dorf, das aktuell um die 450 Einwohner hat (wir waren von 2007 bis 2011 zusammen, da könnte das schon genauso gewesen sein) - wir verstanden uns super und haben heute noch Kontakt, aber sie hatte es in dem Dorf auch schwer. Als sie sich mal den Fuß gebrochen hatte und nicht mehr ins Gardetraining konnte, bekam sie das schon zu spüren auf eine eigentlich gemeine Art - ich werde es nie vergessen: Caro und ich waren unterwegs, sie hatte den Gips und die Krücken, und ein Mädchen keifte sie nur mit "du Kameradenschwein" an; laut Caro sei noch mehr dergleichen passiert. Kein Einzelfall, sie wurde auch angefeindet, weil sie nicht im Frauenfußball war und lieber Pilates und Yoga gemacht hat. Andererseits stammte sie nicht aus einer Landwirtsfamilie, da kam halt alles zusammen, und sie hatte nicht Krankenschwester oder Erzieherin oder Metzgereiverkäuferin gelernt, sondern nach der Realschule Abitur nachgeholt.
Etwas so Respektloses hätte ich in meinem eigenen (vor-)städtischen Umfeld, obwohl es auch da Unzulänglichkeiten gibt, im Leben nicht erlebt, weil es da niemanden interessiert, wer sich den Fuß bricht und die Leute kein Interesse an Faschingssitzungen oder irgendwelchen Gardemädels hatten. Man ist im Dorf halt gläsern - und auch ich war da nicht so beliebt, weil ich nicht im Handwerk lernte sondern Industriekaufmann, damals einen Audi 100 fuhr ("Protzauto") und aus der "Stadt" gekommen bin.
Das ist bei mir erschwerend hinzu gekommen, ja. Ich bin Deutsch-Jugoslawe. Hier geboren und aufgewachsen, man merkt es mir nicht an, ich habe einen international geläufigen Vornamen und sogar eine leicht bayrische Dialektfärbung, ich sehe mich als Deutschen und spreche eigentlich gar kein Serbokroatisch - aber es genügte für diese Leute schon allein die Gewissheit, das es so war und entsprechend wurde man behandelt.
Nur eine Anekdote: Auf einem Dorf ist ein Heimatvertriebener gestorben, der da mehr als 50 Jahre gewohnt hat. Als ich da auf Kundenbesuch war und es ausläutete fragte ich den Kunden, wer gestorben sei (war ein Alteingesessener) und der meinte erst mal "ach, nur der Zugezogene", bis ich drauf kam, dass da der Herr XYZ starb, den mein Großonkel kannte und der da 50 Jahre lang lebte. Der hatte einen deutschen Namen, aber trotzdem - solche Dörfer "sind so" und werden es wohl auch bleiben, an der Mentalität da drunten wird sich nämlich nichts ändern, solang diese tradierten Werte mit jeder Generation weiter gegeben werden.
Ist bei uns genauso obwohl wir hier schon immer leben und auch ich hier aufgewachsen bin, wenn man in keine Vereine geht und irgendwie "anders" ist dann ist man im Dorf unwichtig. Da gibt es immer diese große Dorfclique wo jeder irgendwie mit jedem "bester Kumpel" ist und die anderen sind die "außenseiter". Auch mein Opa, meine Mutter, unser Nachbar waren/sind außenseiter. Dorf ist eine Sache für sich :)
Deswegen regt mich das immer auf wenn Leute sagen geh in Vereine, such dir Freunde wenn man einsam ist, probier das erst mal, dich will da keiner und du wirst immer geächtet.
Ja, Dorfmädels zumindest in meinem Dorf und den Nachbardörfern sind immer viel netter!
In der Stadt müssen ja selbst schon minderjährige Mädchen davon ausgehen, daß es möglich wäre, das sie hinter der nächsten Werbetafel entführt oder vergewaltigt wird. Bei uns im Dorf würde es das nie geben.
Bei uns im Ort wollte sich ein Städter mal an einer 14 Jährigen vergreifen, bevor es aber dazu kam, weil es zum Glück ein Rentner gesehen hat, sind wir jüngeren Jungs/Männer (um die 20 Jahre) losgerannt und haben sie dann beschützt und den Typ festgehalten bis die Polizei kam. (Ich war da aber nicht dabei), ich habe es nur ein paar Tage danach erzählt bekommen von einem Kumpel.
Ich Zweifel daran das man in der Stadt so reagiert hätte, wenn ich sehe wie respektlos hier alle sind.
Freundliche Mädchen gibt es überall.
Freundlichkeit entspringt dem Naturell und hat meines Erachtens mit dem Wohnort nichts zu tun. Ich habe sowohl auf dem Land als auch in der Stadt gelebt.
Von wo ich komme nicht, da sind die meisten die vom Land kommen sehr arrogant und bleiben nur unter sich. Ebenfalls sind sie sehr "traditionell" und alles was neu ist ist für die müll. Die die aus der Stadt kommen sind viel freundlicher und offener, vorallem gegenüber neuem.
Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen und nicht überall ist es immer gleich.
Also ich habe das in der Stadt aber ganz anders erlebt. Einige ziehen die Nase hoch, halten sich für etwas besseres oder sehen andere ggf. herablassend an, wenn sie irgendwas an sich haben, was nicht in deren Ideal passt.
Noch schlimmer ist es solchen kleinen kaffs wenn du Ausländer bist bzw. Ausländische Wurzeln hast. Hab sowohl in einer kleinen Gemeinde mit ca 10.000 Einwohnern als auch in den Mini Dorf mit paar Einwohnern gelebt. Erstes war extrem angenehm und ist glaube ich auch wenn ich mich entscheiden müsste die Art den Rest meines Lebens zu verbringen. Man hat halt nicht die Hektik und die Maßen wie in der Stadt aber man lässt dich trotzdem in Ruhe. Auf kleinen Dörfern sieht das ganze anders vor allem wenn du zu ziehst da kannst du es vergessen dich zu integrieren ist halt einfach unmöglich und der Tratsch ist einfach furchtbar. Du musst da schon in sämtlichen Vereinen sein um dich zu integrieren aber so wirklich haben will dich da in den Vereinen auch niemand.