Sind Leid und Glück untrennbar?

8 Antworten

Hallo!

Ich würde aus meiner Sicht sagen, dass das Leben unberechenbar ist & halte es mit Erich Kästner ------> der hielt mal fest, dass "Leben immer lebensgefährlich ist", schrieb mir ein Lehrer ins Erinnerungsalbum :)

An und für sich würde ich jetzt nicht beschwören, dass Glück und Leid zusammengehören.. aber es kommt einem emotional oftmals tatsächlich so vor, dass sie sich immer abwechseln, dass sie zusammengehören im Sinne von "Glück im Unglück" usw. -----> aber auch das ist immer subjektiv & auch Situationsabhängig. 

Hoffe, dass ich dir helfen konnte!

Nein, untrennbar sind Glück und Leid nicht. Sie treten nicht zwangsläufig zusammen auf. Glück und Leid sind nicht fest aneinandergekoppelt.

Die Phänomene und Zustände können auch zu unterschiedlichen Zeiten erfahren und erlebt werden.

Eine feste Zusammenengehörigkeit gibt es nur bei den Begriffen »Glück« und »Leid«. »Leid« ist gefühltes »Unglück« (auch wenn mehr oder weniger gelungenes Umgehen mit Leid und eine Bewältigung, die der eigenen Entwicklung förderlich sein kann, möglich ist). Bei Begriffspaaren, die Gegensätze sind, gibt es das eine als gedankliche Möglichkeit nicht ohne das andere, z. B. »Glück« und »Unglück«, »angenehm« und »unangenehm«. Beim unterscheidenden Erfassen wird der Bereich des Möglichen mit beiden Begriffen gefüllt, z. B. auch bei »gut« und »schlecht«.

Die begriffliche Verbindung bedeutet aber nicht eine Untrennbarkeit von Glück und Leid in der Wirklichkeit. Die Phänomene und Zustände können getrennt werden und treten nicht notwendig fest verbunden zusammen gleichzeitig auf. Das Auftreten von Gkück bedingt nicht ein notwendiges Auftreten des gleichen Ausmaßes an Unglück.

In der Philosophie gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Glücksbegriffen. Das eine Glück ist das Empfindungsglück, das vor allem an den Augenblick gebunden und flüchtig, aber ein extremes Hochgefühl und gesteigerte Zufriedenheit ist. Maßstab ist dabei hauptsächlich das subjektive Gefühl. Dies kann natürlich durch ein Abheben von einem Normalzustand (Vergleichen) geschehen und Unglück ist dazu nicht unbedingt als Vergleich nötig, kann aber ein Glück als Steilflug aus einem Tal/Tief besonders stark empfinden lassen (wenn alles einförmig und gleichbleibend verläuft oder alles immer gelingt, ragt vielleicht nichts besonders heraus). Glücksgefühle stellen sich natürlich auch eher ein, wenn etwas den Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Das andere Glück ist das Erfüllungsglück. Dabei geht es um ein gutes Leben durch Entfaltung von Fähigkeiten. Dauerhafte Zufriedenheit spielt eine größerere Rolle. Eine Verwirklichung von Anlagen/Potentialen führt auch zu einem Gefühl des Wohlergehens.

Empfindungsfähige Wesen fühlen Glück und Leid. So, wie die Welt beschaffen ist, ist mit dem Geschehen von Leid zu rechnen. Die Erfahrung von sowohl Glück als auch Unglück ist im menschlichen Leben normal. Weil Menschen nicht vollkommen sind, geschehen auch Fehler. Außerdem können sie nicht mit Sicherheit alles Unangenehme vermeiden.

Ein Streben nach Glück ist sinnvoll. Glück ist dabei Ziel, Leid nicht. Es besteht keine Zwangsläufigkeit, in demselben Ausmaß unabtrennbar Glück und Leid zu bekommen. Es gibt auch Spielraum für Beeinflussungen, Glück zu fördern/vermehren/möglichst groß werden zu lassen und Leid zu mindern/möglichst kleinzuhalten.

Das eine bedingt das andere. Jedem Anfang wohnt das Ende inne. 

Das stimmt erstmal, in der Dualitaet, in der wir auf der Erde leben, braucht Gegensaetze, damit du die Erfahrung quasi einloten kannst.

Es gibt das grosse Glueck, aber das hast du nur, weil du weisst, was schlechte Zeiten sind, voller Depressionen und Unlust.

So ist das menschliche Spiel designed, du kannst das Eine nicht ohne das Andere haben, egal in welcher Konstellation.

Wenn du dich dem wahren Glueck, der Glueckseligkeit naeherst, dann wirst du erkennen, das wahres Gueck keiner Bedingung oder Gegensatz bedarf, weil schon alles Glueck in dir angelegt ist, ohne einen Gegenpart zu brauchen!

Die Glueckseligkeit liegt im Erkennen, dass du schon perfekt bist und immer warst und bis jetzt an der falschen Stelle gesucht hast, naemlich in der Materie, aber das ist eine Sackgasse.

Wahre Erloesung findest du nur in dir Selbst, dort draussen ist nur Ablenkung. Was deine Suche erloest, ist das Erkennen, dass du dich zeitlebens immer sebst suchst und wenn du dich gefunden hast, sofort erloest bist.

Bist dahin. gehe eher in Dich anstatt nach dort draussen, dort ist absolut Nichts, du musst es nur erkennen! Alles Gute!

In der Bergpredigt werden Leid und Glück in einen logischen Zusammenhang gestellt: "Glückselig sind, die da Leid tragen". Das klingt im ersten Moment paradox, wenn man aber darüber meditiert, macht es durchaus Sinn. Denn oft kommen wir nur weiter, wenn wir leidvolle Erfahrungen machen. Dann lernen wir, was zum Glücklichsein beiträgt. Die Bergpredigt tendiert also dazu, einen vermeintlichen Gegensatz von Leid und Glück zu relativieren.