Sind Lehrer Pädagogen?

14 Antworten

wenn Lehrer denken, Pädagogik sei "über Kinder zu reden" statt mit ihnen, dann haben sie selbstverständlich keine Ahnung von Pädagogik. Erschreckend, diese Ansicht! Lehrer sind auch keine Psychologen. Dennoch trauen sie sich zu, emotionale Themenstellungen der ihnen anvertrauten Kinder beurteilen zu können (etwa ADS). Dabei wäre es gerade für Lehrer sehr wichtig, profund in Pädagogik und auch in Kinderpsychologie ausgebildet zu sein - sonst behandeln sie unsere Kinder mit den üblichen Vorurteilen des sog. gesunden Menschenverstands, der wie bekannt nicht in jedem Fall wirklich gesund ist. Profunde Kenntnisse über Entwicklung, Emotionen und Psyche der Kinder erlangt man nicht in 2 päd.Semestern, schon gar nicht kann man danach praktisch mit den diversen emotionalen Konfliktlagen, die sich gehäuft in der Schule bieten, umgehen. Und ein bischen Fantasiereise lernen im Wochenendworkshop ist geradezu fahrlässig, wenn man bei der halbgebildeten Anwendung nicht weiß, was man damit auslösen kann, und es schon gar nicht auffangen könnte. Und welche Methoden werden in der Schulpraxis als soziales Spiel angewendet? - Seit Jahrhunderten das beliebte Spiel:Feuer - Wasser - Blitz. (!) Sind sich die sog. Pädagogen eigentlich im klaren darüber, dass es nicht wenige Kinder gibt, die diesbezügliche belastende Erfahrungen gemacht haben und hier retraumatisiert werden?! oder was verstehen sie von Mobbing, was wissen sie wirklich über die teils erheblichen traumatischen Folgeschäden der betroffenen Kinder? Wie schaffen sie Schulstrukturen, in denen das verhindert wird? Wie leisten sie überhaupt Integration, oder gar Inclusion? Wie soll das eine Lehrerperson hinkriegen mit einer "Fachausbildung in Mathematik oder Deutsch"? Wie geht das - Inclusion der verschiedenen Kinder mittels Chemieunterricht? Worauf baut denn das "Modul Inclusion" (wie von Politikern vorgeschlagen) auf, wenn es gar keine nennenswerte pädagogische Basis gibt? Fragen über Fragen - keine Antwort nirgends.

Man nennt sie tatsächlich Pädagogen - mindestens kenne ich Lehrer, die sich so nennen (ohne zusätzliche Ausbildungen,,, ;-)) - was nicht heißt, dass sie damit Recht ahben :-))

Pädogoge ist ein aus altgriechischen Worten zusammengestelltes Wort und bedeutet Kinder-Führer. Im Wortsinn sind alle, die erziehend mit Kindern zu tun haben, Pädagogen.


Baerbel1337 
Beitragsersteller
 28.02.2009, 19:33

Also eine Definitionssache?

hypericum  28.02.2009, 19:41
@Baerbel1337

Vielelicht fragst Du zur absoluten Sicherheit Onkel Wiki. Mir scheint es eine Definitionssache zu sein - aber ich bin nicht WIKI...

Pauschal ,wenn auch erst jetzt gelesen, : Pädagogen sind die Super Kenner in den Ministerien - Lehrer sind die den Gedanken..... mit den Schülern erleben müssen.

Natürlich, sicher sind Lehrer auch "Pädagogen" im Sinne von "Kinderführern", und - im Gegensatz zu den meisten Eltern - haben sie auch eine erzieherische oder pädagogische Ausbildung, wenn auch vielleicht nur zwei Semester statt acht oder neun! Hier kommt es nicht auf die Zeit an, sondern auf den formalen Abschluss, und wenn der an einer anerkannten Hochschule erworben wurde und man als Lehrer tätig ist, ist man auch "Pädagoge"! Ich habe z. B. eine sog. "besondere Prüfung in Erziehungswissenschaften" während meines Referendariates gemacht und erfolgreich abgeschlossen, und da "Erziehungswissenschaften" für mich bedeutungsgleich mit "Pädagogik" ist, bezeichne ich mich auch als "Pädagogen" und sehe darin auch nichts Verkehrtes!!! Gruß von Frank


Baerbel1337 
Beitragsersteller
 04.03.2009, 18:25

Und was sollen dann die Menschen sagen, die Pädagogik studiert haben? Es ist meiner Meinung nach eine bodenlose Ungerechtigkeit; wenn ich ein paar Kurse Kinder-Psychologie besuche und dann einen Test schreibe, tituliere ich mich doch auch nicht einfach als Pädagoge. Ich habe mal alte Lehrer von mir gefragt und sie möchten auch nicht Pädagoge genannt werden. Ein bisschen Bescheidenheit tut gut.

frankoel  05.03.2009, 15:25
@Baerbel1337

Hallo Bärbel,

ich denke, dass hat nichts mit "Bescheidenheit" zu tun, sondern eher damit, dass es offenbar ein paar Diplom- oder so Pädagogen gibt, die unter keinen Umständen mit Lehrern gleichgesetzt werden wollen. Wobei ich da kein Problem sehe, denn natürlich sollte jeder Mensch, der einmal im Leben "Pädagogik" studiert hat und irgendeinen Abschluss gemacht hat, diese erworbenen Fähigkeiten/Kenntnisse auch nutzen, d. h. in irgendeiner Form sich als "Menschenführer" betätigen! Ansonsten bin und bleibe ich ein reiner "Theoretiker" und habe dann auch Zeit genug, z.B. hier ellenlange spitzfindige Scheinbegründungen zu schreiben, die "beweisen" sollen, dass ein Lehrer sich nicht "Pädagoge" nennen darf!

Ich würde eher sagen: ein bisschen mehr Toleranz (liberaler Wert!) täte ganz gut!!!

L.G. von Frank

P.S.: An meiner Schule (Gymnasium in Bayern)kenne ich keinen Kollegen und auch keine Kollegin, der/die sich nicht als "Pädagogen/-in" bezeichnen würde!

Nein, sind sie nicht. Sie haben u.a. Paedagogik studiert, aber sind deswegen noch keine Paedagogen. Du musst auch z.B. Psychologie waehrend des Studiums belegen, aber sie sind deswegen auch keine Psychologen. Fuer Paedagogik gibt es eine extra Studienrichtung.


Baerbel1337 
Beitragsersteller
 28.02.2009, 19:32

Studiert jeder Lehrer Pädagogik?

Oli1992  28.02.2009, 19:31

Was muss man deiner Meinung dann machen dass man "Pädagoge" wird?

gruenbaer  28.02.2009, 19:31

Die einzig richtige Antwort.

Ich habe z.B. Psychologie studiert, im Nebenfach unter anderem Pädagogik.

Psychologe bin ich geworden, aber kein Pädagoge.