Sind implizite Kosten das gleiche wie Opportunitätskosten?

1 Antwort

Nein!

Opportunitätskosten (manchmal auch als Alternativkosten oder Verzichtskosten bezeichnet) sind entgangene Erlöse (allgemeiner: entgangener Nutzen), die dadurch entstehen, dass vorhandene Möglichkeiten (Opportunitäten) nicht wahrgenommen werden.

Im Gegensatz zur Buchhaltung berücksichtigt man bei der Volkswirtschaftslehre (VWL) die Kostensituation eines Unternehmens über die tatsächlichen Zahlungen hinaus. Man spricht von Opportunitätskosten, die sich in explizite und in implizite Kosten untergliedern lassen.

Im Gegensatz zur Buchhaltung berücksichtigt man bei der Volkswirtschaftslehre (VWL) die Kostensituation eines Unternehmens über die tatsächlichen Zahlungen hinaus. Man spricht von Opportunitätskosten, die sich in explizite und in implizite Kosten untergliedern lassen. Diese Opportunitätskosten basieren auf der Überlegung, dass ich mir keinen Wein kaufen kann, wenn ich das Geld schon für Apfelsaft ausgegeben habe.

Im unternehmerischen Alltag kennt man in der Buchhaltung die Kosten, die tatsächlichen Zahlungen zuzuordnen sind. Diese werden auch vom Ökonomen wahrgenommen und umfassen die Gruppe der expliziten Kosten. Das bedeutet, dass jener Teil der Kosten, die einer tatsächlichen Zahlung zugrunde liegen, explizite Kosten als Teil der Opportunitätskosten sind.

Beispiele für explizite Kosten

Dazu gehören alle bekannten Geschäftsfälle, die man in der Buchhaltung sonst auch erlebt und auch in der Kostenrechnung gibt es - Personalkosten, Kosten für Rohstoffe und Büromaterial, Abschreibungen, Mietaufwände, PKW-Kosten und vieles andere mehr.

Immer dann, wenn eine tatsächliche Zahlung erfolgt ist, hat man es mit expliziten Kosten im Sinne der Volkswirtschaftslehre zu tun. Das ist jener Bereich der Opportunitätskosten, bei denen sich Buchhalter und Ökonom einer Meinung sind. Der große Unterschied beginnt bei den implizierten Kosten, die die Buchhaltung nicht kennt. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich dabei um Kosten aufgrund von unternehmerischen Entscheidungen. Auch wenn man zwei Arbeiten erledigen könnte - man kann nur eine durchführen und entscheidet sich gegen das Einkommen durch die andere.

Dies ist insofern wesentlich, weil dadurch die Gewinnanalyse anders ausfällt. Beim Gewinn im Sinne des Buchhalters werden die expliziten Kosten von den Erlösen abgezogen und der recht ist der Gewinn. Dieser ist viel höher als beim wirtschaftlichen Gewinn im Sinne des Volkswirtes, der auch die implizierten Kosten berücksichtigt.

https://www.youtube.com/watch?v=tkhqjeGQFSQ


TheresaNeu12 
Beitragsersteller
 04.04.2020, 14:45

Ich weiß prinzipiell was Opportunitätskosten sind. Wenn gesagt wird dass der wirtschaftliche Gewinn implizite Kosten berücksichtigt und der buchhalterische Gewinn diese vernachlässigt. Mein wirtschaftlicher Gewinn die Differenz zwischen Buchhalterischem Gewinn und Opportunitätskosten ist. Wo befinden sich in dieser Aufstellung dann meine impliziten Kosten? Die können dann doch nur in den Opportunitätskosten sein oder? Wenn der Buchhalterische Gewinn sie nicht mit berücksichtigt ?

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