Sind die Perser von Hitler wirklich "akzeptiert" worden?

11 Antworten

Hitler und die Nazis hatten sehr viele Verbündete aus islamistischen Ländern. Auch die Nazis wussten das der Arier von dort her abstammte, weshalb die SS eine Expedition ins Himalaya startete , um den Ursprung zu erforschen. Von daher ist die Aussage schon korrekt.

Ja, das stimmt. Wie dies mit „blond und blauäugig“ zusammenpasst, kann ich nicht sagen – ich habe mich nicht so eingehend mit Hitlers Rassentheorie beschäftigt, aber der Rest stimmt auf jeden Fall. Perser stellten sogar ihr eigenes Bataillon in der Waffen-SS. Hitler arbeitete übrigens auch mit Japanern zusammen, die nun wirklich nicht arisch sind, und in der deutschen Wehrmacht dienten Menschen fast aller Rassen und Nationen, auch Schwarzafrikaner und Juden.


Bergmarine  09.12.2016, 04:53

Hitler selbst hat keine Rassentheorien aufgestellt, sondern nur das anthropologische Wissen seiner Zeit genutzt. Der historisch-reale Nationalsozialismus war das weltweit erste politische System, in dem im Schulunterricht bereits Rassenkunde gelehrt und in dem die Erforschung der Rassenfrage in anthropologischer, historischer, gesellschaftlicher und psychologischer Hinsicht mit großem Ernst betrieben wurde.

Leider haben sie die Nationalsozialisten in den Kriegsjahren ab 1941 dann auch zu einem zusehends irrationalen Rassenhass gegenüber den Slawen hinreißen lassen. Besonders die beiden fragwürdigen Figuren H. Himmler und J. Goebbels spielten hierbei eine unrühmliche Rolle.

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Wer, außer Hitler und seinen Spießgesellen, sagt denn, dass Arier blond sind. Arier sind ein persisch-indischer Volksstamm. Die sind nicht blond. Und wir sind keine Arier, da wir keine Perser oder Inder sind. Oder vielleicht auch Afghanen.
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Bergmarine  09.12.2016, 06:58

Warum wird der gottähnliche Führer der Arier in den Veden denn als goldgelb beschrieben? Ich zitiere das Rigveda, wo es über Indra heißt:

"Mit goldgelbem Barte, mit goldgelbem Haupthaar, ehern, der am Trank des überlegenen Soma sich stärkte, der Trinker des Goldgelben, der reich an Gewinnen durch die goldgelben Rennpferde, das Falbenpaar über alle Fährlichkeiten hinüberführen wird."

(Rigveda, Indra 10.96.8)

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"Arier" ist der Name einer Sprachfamilie, die tatsächlich auf dem Gebiet des heutigen Irans besteht. Der Begriff ist eine Selbstbezeichnung und nur in Nordindischen und Iranischen Quellen belegt. Er bezieht sich ausschließlich auf Sprecher indoiranischer Sprachen und hat nichts mit einer Ethnie oder einer Herkunftsbezeichnung zu tun.

Hitler verfügte sein ganzes Leben lang nur über ein auf Hörensagen beruhendes Halbwissen. So missinterpretierte er die sprachwissenschaftliche Erkenntnis, dass die europäischen und westasiatischen Sprachen zu einer Gruppe, den Indogermanischen Sprachen gehören, auch auf ethnischer Sicht: er ging davon aus, dass eine Gruppe der "edelsten" asiatischen Steppenvölker (sie Blonden und Blauäugigen) als Eroberer und vor allem als Kulturbringer nach Nord- und Mitteleuropa eingewandert seien und adaptierte den Begriff "Arier", der nun nicht mehr sprachwissenschaftlich sonder erhnisch konnotiert war. 

Aus dem gleichen Grund wählte Hitler auch das indische Symbol der Swastika, das Hakenkreuz, als Symbol - obwohl dies auch wieder rein gar nichts mit den Ariern zu tun hat, sondern ein hinduistisches Glückssymbol ist. Dass die heutigen "Arier" eben typisch iranisch-persisch aussehen und das der Begriff eigentlich nichts mit der "Deutschen Rasse" zu tun hat, spielte da ebenfalls keine Rolle - das wusste in Deutschland sowieso kaum jemand. Es ging hier nur darum, einen Begriff für die eigene Ideologie zu instrumentalisieren. Und dazu schuf Hitler eine Ideologie aus halbwissenschaftlichem Kuddelmuddel, die aber leicht zu verstehen und vor allem leicht zu glauben war - leichter verdaulich also, als die etwas komplexeren Tatsachen, wie du vielleicht selbst schon gemerkt hast. :-)

Eine Zusammenarbeit zwischen dem Iran und dem Deutschen Reich gab es zu Beginn des Krieges tatsächlich, aber spielte diese nur eine untergeordnete Rolle. Der Iran wurde 1941 bereits von britischen und russischen Truppen besetzt und als Versorgungslinie der allierten genutzt. Die Iraner haben also aus kriegsgeschichtlicher Sicht viel länger für die Alliierten gearbeitet. 

Was dein iranischer Freund so von sich gibt klingt so, als hätte da der Funken der NS-Ideologie noch in heutiger Zeit bei dem einen oder anderen Schwelbrände hinterlassen. Aber ist es völliger Unsinn. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir, deinem Freund mal zu erklären, dass er einem Trugbild folgt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Geschichts- und Religionswissenschaften

Bergmarine  09.12.2016, 07:08

Der "halbwissenschaftliche Kuddelmuddel" war die gesamte abendländische Sprachwissenschaft und Anthropologie des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. An Stelle des irreführenden Begriffes "Arier" wurde bereits um 1900 von den meisten Rassenforschern der Begriff "nordische Rasse" verwendet.

Hitler meinte mit "Ariern" einfach weiße Europäer, sofern sie nicht jüdischer Abstammung sind. Nordische wie auch nichtnordische. Die meisten Unklarheiten in dieser Frage resultieren aus Sprachverwirrungen und falsch definierten Begriffen. Im Hinblick auf die angeblich doch so "bösen Nazis" gibt sich natürlich auch niemand die Mühe, einmal etwas näher in deren Geisteswelt eindringen zu wollen. Dadurch kommt man zu solchen oberflächlichen und irreführenden Urteilen die du es tust.

Die indogermanischen Wanderungen sind auch kein "Kuddelmuddel" sondern belegte historische Tatsache, die auch heute kein ernstznehmender Forscher anzweifelt. Kamen die Arier nach Indien etwa vom Süden? Oder sind die Dorer und Ionier nach Griechenland von Afrika aus eingewandert? Und die Italiker? Alle diese indogermanischen (= "arischen") Völker stammten aus dem Norden, wie sowohl ihre Pigmentierung bewies als auch ihre Sagen, die alle von einer Heimat in Schnee und Eis berichteten.

Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, daß blonde / rote Haare und blaue / graue / grüne Augen im heißen, sonnigen Süden entstehen würden oder daß im Süden früher ein boreales Klima geherrscht habe?

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MarkusPK  09.12.2016, 09:58
@Bergmarine

Moment:an wen richtest du deine Frage? Ich habe doch oben ganz deutlich beschrieben, dass die Nordeuropäer (Hitlers Rasseideal) eben nicht aus dem indoiranischen Raum stammten, und dass dies eine Missinterpretation Sprachwissenschaftlicher Erkenntnisse war. Die NS-Ideologie ist das Kuddelmuddel. Ich glaube, wir sind im Grunde einer Meinung, nur habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt.

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Bergmarine  10.12.2016, 14:38
@MarkusPK

Ich glaube nicht, daß wir einer Meinung sind. Richtig ist natürlich, daß die Indogermanen nicht aus dem Gebiet des heutigen Iran stammen. Dies haben aber auch die Nationalsozialisten nicht geglaubt. Dies glauben lediglich manche moderne iranische Nationalisten. Zum Ursprungsgebiet des Indogermanentums gibt es verschiedene Thesen, z.B. die Skandinavienhypothese, die Mitteleuropahypothese, die Kurganhypothese oder gar die Atlantistheorie.

Auch im Nationalsozialismus gab es bezüglich dieser wissenschaftlichen Frage einen Meinungspluralismus. Die vorherrschende Anschauung war die von dem Rassenforscher Hans F. K. Günther vertretene Ansicht, daß Mitteleuropa, genauer das Gebiete der böhmischen Wasserscheide (also in etwa das heutige Tschechien und angrenzende Gebiete) das Entstehungsgebiet der nordischen Rasse gewesen sei. Die präkeltische Schnurkeramikerkultur, aus welcher später die Hallstattkultur und schließlich das historische Keltentum hervorging und deren Schädelfunden durchwegs die gleichen nordische Langschädel zeigen wie die späteren Hallstatt- sowie die Kelten- und Germanenschädel, befand sich jedenfalls in der Nähe dieses Gebietes.

Günther ging davon aus, daß aus der Vermischung dieser nordischen bzw. protonordischen Schnurkeramiker mit den Megalithikern des Ostseeraumes (welche mehr der fälischen bzw. Cro-Magnon-Rasse angehörten wie Knochenfunde belegten) jenes ominöse "indogermanische Urvolk" hervorgegangen ist, das in der Bronzezeit in alle Welt bis an den Indus gezogen ist, überall andere Vorbevölkerungen unterwarf und in Symbiose mit diesen dunkleren, südlichen Vorbevölkerungen dann die großen antiken Kulturen der vedischen Arier (Inder), Perser, Meder, Hethiter, Amoriter, Philister, Hellenen und Römer hervorbrachte. Auch bei anderen altorientalischen Völkern wie z.B. den Babyloniern, Assyrern oder Akkadern wurden gewisse indogermanische (und damit nordische bzw. nordisch-fälische) Einflüsse angenommen.

Diese Fragen wurden jedenfalls seit dem 19. Jh. überall im Abendland emsig diskutiert und im Nationalsozialismus wurde noch einmal ein besonderes Augenmerk darauf gelegt.

Die modernen Iraner hingegen sind genetisch zu weniger als 5% mit den alten Persern ident. Das indogermanische Element ist dort aufgrund niedriger Geburtenraten (Gegenauslese), Völkermorden durch die Mongolen, Vermischungen und Neubesiedlungen des Landes durch arabische Eroberer, so gut wie ausgelöscht. Einzelne Personen wie Mohammad-Ali Ramin geben einen Eindruck wie die indogermanische Führungsschicht im alten Persien bis zur schließlichen Vermischung während der Achämenidenzeit ausgesehen haben könnte, doch sie sind heute absolute Ausnahmen. Ein zwar noch relativ hellhäutiger und zuweilen auch kaltäugiger (vor allem grüne Augen sind im Iran nicht selten), aber fast durchwegs schwarzhaariger und hakennasiger Typus, bei dem sowohl Einflüsse des armeniden als auch des orientaliden Typus der Araber eine Rolle spielen, stellt das Gros der heutigen Iraner.

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MarkusPK  10.12.2016, 16:16
@Bergmarine

Sehr interessant! Danke, vieles habe ich noch nicht gewusst!

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Hallo Zusammen ,

Ich bin Perser und freue mich zu hören, dass Deutschland und der Iran während der Nazizeit gute Beziehungen hatten.Es ist mir egal, was Hitler getan hat.Wenn er noch da wäre, müsste er die Araber gleichzeitig mit den Juden in Seife verwandeln.Ich bin ein Arier.Und ich bin froh, dass die Nazis ein gutes Verhältnis zu uns hatten.Danke ihr! (Glückwunsch). :)

Rojin