Sind die Bibel, die Tora und der Koran unverändert, also nicht geändert worden?

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Nein, sind sie nicht. Nicht alle drei.

Verändert wurden, wovon wir heute wissen, die Torah, die Psalmen und das Evangelium von Jesus (damit ist nicht die Bibel gemeint, wenngleich sie auch noch Fragmente aus allen dreien enthält).

Die genannten Bücher sind aber nicht alle, die es gab. Es gab zwischen 313 und 319. Die letzte Ziffer ist heute nicht mehr klar bekannt. Das alles waren Gottes Offenbarungen. Heute sind uns nur noch die 4 bekannt. Mehr sind auch für uns heute nicht mehr wichtig.

Alle Bücher vor dem Koran waren an ein bestimmtes Volk gerichtet und auf eine bestimmte Zeit befristet. Gott sah sie offenbar nicht als schützenswert an. Er wusste, dass die Menschen diese Bücher nicht schützen können würden. Aber dennoch beauftrage er sie damit, um ihnen genau das vor Augen zu führen. Und genauso war es.

Der Koran hingegen ist gerichtet an alle Völker der Erde. Nicht nur an Muslime (!), was viele nicht wissen. Er ist gültig bis hin zum jüngsten Tag, denn es wird kein Gesandter mehr kommen und somit auch keine Offenbarung mehr. Die Zeiten sind vorbei der Propheten/Gesandten und der Offenbarungen.

Gott hat sich bei dem Koran verpflichtet, ihn selbst zu schützen. Weil der so lange Zeit intakt bleiben muss. Und das hat er auch getan. Noch heute ist der Koran wie damals. Du findest keine zwei verschiedenen Korane, es sei denn, in unterschiedlichen arabischen Dialekten, aber der Inhalt ist immer der Gleiche. Wie das Grundgesetz auf Bayrisch gleich dem ist auf Plattdeutsch. Das kann man sogar prüfen, denn es gibt noch zwei Kopien des ersten Korans. Eine liegt im Topkapi Museum in Istanbul und eine in Tashkent.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Es gibt Schriftrollen, die Texte der Bibel überliefern. Diese Schriftrollen sind schon über 2000 Jahre alt. Diese Funde zeigen, dass die Bibel gut und zuverlässig überliefert wurde. Einen Beweis, dass sie verfälscht wurde, gibt es jedoch nicht. Hier ist ein Link dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Jesajarolle

Späätestens bei Übersetzungen gehen Eigenschaften der ursprünglichen Texte verloren, weil die zweite Sprache etwa nicht die Doppeldeutigkeit der Ursprungssprache umfasst.

So kennen beispielsweise die Inuit und andere Völker die im Eis leben, über 30 Wörter für das, was wir "Schnee" nennen - wir können gerade mal Begriffe wie "Neuschnee" oder "Puderschnee" vorweisen. Bei einer Übersetzung geht also etwas verloren.

Wenn man dann noch bedenkt, dass einflussreiche Schriften, die sich auf die Bevölkerung auswirken, meist im Sinne von mächtigen Insitutionen (Herrscher, Kirche etc) und ihrer Ansprüche angepasst wurden, ist die "Originalität" eher fraglich.

Man sollte aber andererseits auch nicht die Qualität mündlicher Überlieferungen geringschätzen. Während bei uns beim Spiel "Stille Post", meist Unsinn am Ende rauskommt, ist die mündliche Weitergabe in anderen Kulturen erstaunlich genau.

Trotzdem halte ich bei allen Offenbarungslehren eine Veränderung der grundlegenden Schriften für mehr als nur wahrscheinlich.

Sagen wir mal so:

Die "1912 - Luther-Übersetzung" schreibt im N.T. den Begriff Passa,

welches den Tod Jesu beschreibt,

mit "Ostern",

dem heidnischen Fest der Fruchtbarkeitsgöttin "Ostera".

Ich möchte nicht in der Haut des "falsch-Übersetzers" stecken (Offb.22,18-19).

Woher ich das weiß:Recherche