Sicherung fliegen am Stromkasten mit Zwischenstecker unterbinden?
Hallo,
Ich habe eine kleine kostengünstige Werkstatt in einer Gewerbehalle auf dem Land. Die Werkstatt hat eine Stromzuleitung mit Licht und eigener Steckdose 230V. Schon mal super, dachte ich und habe dort handwerkliche Tätigkeiten mit kleinen Elektrogeräten verrichtet. Schade nur dass eines Tages ein defektes Gerät beim Betrieb die Sicherung (Kurzschluss) ausgelöst hat.
Blöd war jetzt, dass der Sicherungskasten im Keller irgendwo hinter verschlossener Tür steht und auf der Sicherung auch noch ein Gefrierschrank hängt. Das mit dem Gefrierschrank wusste ich nicht, jedoch war die Ware im Gefrierschrank verdorben als der Besitzer das nächste mal kam. Er wohnt über 100 Kilometer weg und kommt nur am Wochenende.
Sollte mir das das nächste mal passieren wäre doof, den am Ende muss er aus der Ferne anrücken um die Sicherung wieder reinzudrücken und seine Ware nicht nicht verdirbt.
Kann man das rausfliegen der Sicherung am Stromkasten mit sowas unterbinden:
oder was nimmt man da am Besten?
Danke & Grüße
3 Antworten
Ein FI-Schutzschalter löst nur aus wenn der Fehlerstrom gegen Erde (Schutzleiter) abfließt. Das Gerät funktioniert so, dass es bei einer Differenz von 10 mA zwischen hin- und zurückfließendem Strom auslöst. Macht dein defektes Gerät aber zwischen Phase und Nullleiter einen Kurzschluss, löst der FI-Schalter nicht aus, weil der Stromfluss in Phase und Nullleiter gleich groß ist.
Damit du werkeln kannst ohne den Gefrierschrank abzuschalten, muss der Gefrierschrank an einem gesonderten Stromkreis betrieben werden. D. h. vor der Sicherung eine zweite Leitung legen, diese ebenfalls absichern - bestenfalls mit zusätzlichem FI-Schutzschalter - und daran weitere Steckdosen für die Werkstatt anschließen. Das darf laut VDE-Vorschriften nur eine ausgebildete Elektrofachkraft, d. h. einen Elektriker damit beauftragen. Das wäre m. E. eine haushaltsnahe Dienstleistung, die auf deiner Einkommensteuer anrechenbar ist.
Ebenfalls rausfliegen - nachdem die andere Sicherung durch die Vorlast ohnehin ausgelöst hat.
Du benötigst Selektivität - diese ist so nicht zu erreichen, da müsstest du maximal auf 6,0 A gehen - wenn überhaupt so "viel".
Das ist keine Sicherung, sondern ein FI-Schutzschalter. Es kann natürlich auch sein, dass in Deinem fall der Fi ausgelöst hatte - dann würde der Zwischenstecker etwas bringen.
Was macht dann das:
Ja, das ist eine Sicherung. In diesem Fall mit C-Charakteristik. Wenn im Sicherungskasten eine mit B-Charakteristik ist, würde diese hier schneller auslösen. Ist die im Sicherungskasten auch C, ist es Zufall, welche auslöst.
Was betreibst Du denn für Geräte? Eine Tischkreissäge z.B. kann eine C-Sicherung schon ziemlich zuverlässig auslösen, wenn sie anläuft. Du hättest dann nicht viel Freude an der Sache.
Das ist alles nicht wirklich eine Lösung. Die saubere Sache wäre es, wenn Du Dir eine eigene Unterverteilung legen läßt. Also aus dem bestehenden Sicherungskasten einen Abzweig, einen kleinen Sicherungskasten in Deiner Werkstatt mit den geeigneten Sicherungen und einem eigenen FI.
Das geht. Die von Dir verlinkte Sicherungsbox ist auch gut. Das kleine Problem ist eben, dass die Steckdose, an der Du das anschließt, vermutlich auch mit 16A abgesichert ist. Somit kann immer noch die Sicherung im Sicherungskasten fallen. Man kann das verhindern, indem die Auslösecharakteristik eben gestaffelt wird. Die Sicherung, die am nächsten am Verbraucher ist, muß die schnellste sein, also eine "C" (was in der Box der Fall ist!), die dahinterliegende, also die im Sicherungskasten, müßte eine "B" sein. Ob das der Fall ist, wissen wir jetzt nicht.
Das kann höchstens klappen, wenn der Automat im Sicherungskasten träger reagiert als dieser Zwischenstecker.
Für deine Zwecke ist die Situation ungeeignet. Du brauchst direkten Zugang zum Sicherungskasten, damit du den Schalter selbst wieder reindrücken kannst, ganz besonders wo es jetzt bald kälter wird, denn das wird natürlich noch öfter passieren. Und je kälter jetzt das Wetter wird, desto stärker werden die Last und die Einschaltspitzen deiner Elektrowerkzeuge nochmals steigen und der Schutzschalter wird entsprechend immer eher zum Herausfliegen neigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter#Ausl%C3%B6secharakteristik
Weiterhin sind diese Dinger in verschiedenen Auslösecharakteristiken erhältlich und es wird sich wahrscheinlich anbieten, den vorhandenen Schutzschalter gegen einen mit einer trägeren Charakteristik austauschen zu lassen, ganz besonders wenn da noch einer der B-Klasse drin ist. Sollte bereits einer mit C-Charakteristik drin sein, kann der auch mal verschlissen oder kaputt sein und deswegen zu empfindlich auslösen.
Selbst wenn du oder der Vermieter das nicht selbst machen können, ist das für den Elektriker eine Sache weniger Minuten.
Es gibt auch billige "Soft Start" Kistchen zum Zwischenschalten, aber die können das Problem nur mildern und vertragen auch nicht unbegrenzt viel Dauerleistung, bevor sie erst mal wieder abkühlen müssen.
Das ist eben so ein Problem, wenn man Werkzeug und Maschinen aus dem Werkstattbereich an einer Elektrik betreibt, die eher auf eine Wohnung ausgelegt ist.
Was macht dann das:
Was macht dann das:
https://www.ebay.de/itm/264625170564