Sicherung an Nullleiter?
Hab für die Stromversorgung in meinem Rack mehrere Steckdosen eingebaut. Um diese einzeln schalten zu können hab ich B16 Sicherungen verwendet, die sind günstig und ich hab noch einen Leistungsschutz dabei, falls mir mal ne Endstufe defekt geht.
Das Rack wird ja über eine normale Steckdose gespeist, steckt man den Stecker also Falsch herum ein ist der Nullleiter an den Sicherungen statt der Phase. Dadurch bringt natürlich die Sicherung dann nix mehr, aber sonst dürfte das doch keine weiteren Nachteile bringen?
Mir ist klar dass man mit dem Duspol oder Lügenstift einfach schauen kann wo die Phase ist, es geht darum was wäre wenn es mal versehentlich falsch gemacht wird
6 Antworten
Ein einpoliger LS in der Neutralleiter-Leitung schützt zwar genauso vor Kurzschluss wie wenn er im Phasenleiter drin ist
Aber das vermeintlich abgeschaltete Gerät führt dann immer noch den Phasenleiter bis ins Gehäuse rein.
Deshalb einfach einen mind. 2-polig detektierenden und schaltenden LS verwenden, dann ist sicher auch allpolig abgeschaltet.
Das würde Ich nicht machen. Ich würde einen 2 poligen LS-Schalter verwenden. Über den läuft L und N und schaltet im Bedarfsfall beide.
Aber man muss auch einen Blick auf die Selektivität haben.
Einen Nullleiter gibt es an einer Steckdose nicht. Jedenfalls nicht, wenn sie vorschriftsmäßig angeschlossen ist.
Dann eben Neutralleiter oder wie auch immer du das blaue Kabel nennen willst.
Das nenne nicht ich so, sondern die einschlägigen Vorschriften. "Nullleiter" ist der PEN.
Ein Umbau auf 2polig ist platztechnisch nicht realisierbar, das Teil ist nämlich schon längst fertig und im Einsatz. Ich verstehe dass es nicht vorschriftsgemäß ist, sehe aber auch nicht ganz das Problem, was wäre denn das schlimmste das passieren könnte?
Der PEN wäre bei mir der Schutzleiter. In Physik hat man uns Nullleiter beigebracht und auch im Internet les ich das oft, aber gut zu wissen dass es vorschriftsgemäß Neutralleiter heißt
Der Schutzleiter ist PE. Der Nullleiter PEN ist im TN-C-System eine Kombination aus PE und N.
Ah ok, jetzt hab ichs verstanden, danke
Das Problem besteht schon alleine darin, dass ein Nicht-Fachmann an der Elektrik herumbastelt und dabei nicht in der Lage ist, die Gefahren und Nachteile zu erkennen. Würdest du dich auskennen, müsstest du hier nicht fragen warum und wieso.
Es hat schon seinen Sinn, warum gewisse Dinge vorgeschrieben sind.
Wenn ich das nötige Kleingeld hätte hätte ich es vom Elektriker machen lassen, hab ich aber leider nicht.
Außerdem war meine Annahme, dass von der Nutzung keine Gefahr ausgeht ja korrekt, so wie mir das hier auch bestätigt wurde passiert nur etwas, wenn jemand das Teil wieder auseinander nimmt ohne es auszustecken, weil er sich auf die Sicherungen verlässt.
Deine B16-Automaten sind nicht selektiv zu den Sicherungen im Sicherungskasten. Im Fehlerfall kann die eine oder andere oder beide rausspringen, was ärgerlich ist. Sicherungsauromaten sind nicht fprs häufuge Schalten gedacht. Dafür gibt es entsprechende Schalter .
der bringt schon was -- wenn der auslöst ist der Verbraucher trotzdem aus. Halt nicht potentialfrei. Und damit nicht ganz ungefährlich, da normal ja LS = aus freigeschaltet bedeutet.
Richtig wäre ein allpoliger LS.
Das ich dann keinen Schutz durch die Sicherung hab ist mir auch klar, der ist für mich ja auch nur zweitrangig, schließlich ist jede Steckdose wo ich das ansteck eh abgesichert.
Die Frage bezieht sich darauf ob das nicht sonst irgendwelche Nachteile hat
Das mit den vielen B16- Absicherungen ist doch Humbug, wenn du das Ganze im Haushalt betreibst. Da sind alle Verbraucher eines Stromkreises bauartbedingt mit höchstens B16 abgesichert. Selektivität null, Phasenüberwachung null (siehe die korrekten Bemerkungen zu 2-poligen LS), du erhältst somit nur handbedienbare "Schalter" mit geringer Lebensdauer (Zahl der Schaltvorgänge), die im abgeschalteten Zustand dennoch die Anlagenteile weiter unter Spannung halten können (wenn du den N schaltest).
2-polige Schalter in dem Rack, die richtig dimensioniert sind und den VDE-Bestimmungen genügen, zudem eine optische Kontrolle bieten, sind da deutlich besser geeignet.
Das Auswahlkriterium "Preis" für eine nicht verstandene Schutztechnik ist ein ganz schlechter Ratgeber!
Der Neutralleiter darf nicht alleine geschaltet werden. Da das hier nicht sichergestellt ist, weil Schutzkontaktstecker nicht verpolungssicher sind, muss ein zweipoliger Leitungsschutzschalter verwendet werden.
Und warum dürfen sie das nicht? Es funktioniert doch schließlich alles. In nem haus ist ja klar, sonst macht man die Sicherung raus und hat trotzdem noch überall strom drauf, aber in meinem Rack macht das ja nichts oder schadet das den geräten, wenn sie über null geschaltet werden?
Weil DIN VDE 0100, soweit ich informiert bin, das verbietet. Wenn abgeschaltet wird, egal ob von Hand oder automatisch (im Fehlerfall), dann darf hinter dem Schalter kein Leiter mehr Spannung führen. Tut er aber, wenn der Außenleiter nicht geschaltet ist.
Funktion und Sicherheit ist nicht zwangsläufig das Gleiche. Deshalb ist auch die Hamburger Wechselschaltung verboten.
Das es nicht erlaubt ist hab ich verstanden, aber was wäre denn das schlimmste was passieren könnte? Weil das Teil ist bereits fertig und läuft auch einwandfrei und eigentlich achte ich ja auch immer auf die Polung.
Einen Schlag kann man nicht bekommen, weil ja alles geerdet ist und komplett durchbraten kanns auch nichts, weil ja kein Strom fließen kann?
Ich verstehe das es nicht erlaubt ist aber sehr die Gefahr nicht so ganz
Beispiel: Jemand schaltet den Leitungsschutzschalter aus (der aufgrund der Polung des Steckers im N-Leiter liegt), weil er die defekte Steckdose austauschen oder parallel dazu eine weitere anschließen will. Spannungsfreiheit will er prüfen, indem er an L- und N-Buchse der Steckdose mit dem zweipoligen Spannungsprüfer testet. Da der N-Leiter weggeschaltet ist, zeigt das Prüfgerät nichts an. L führt noch Spannung -> Ergebnis: Elektrischer Schlag.
Ja aber das ist vl in nem haus so, das mein ich mit ich verstehe, dass es nicht erlaubt ist, aber in meinem Rack baue höchstens ich was um und ich und jeder vernünftige Elektriker zieht einfach den Stecker aus der Dose anstatt einen Schalter auszuschalten.
Genau darauf kann man sich nicht verlassen. Wenn jeder vernünftig wäre, dann wären viele Schutzmaßnahmen überflüssig.
Das ist und bleibt Pfusch, anders kann es jemand vom Fach leider nicht ausdrücken.
Selektivität bedeutet, dass wenn meine Endstufe defekt ist nur die Sicherung vom Rack raus geht und nicht die von der Steckdose an der das Rack steckt?
Und wenn die am Nullleiter wäre quasi gar keine Sicherung da ist? Aber wenn es zu einem Kurzschluss kommen sollte und der Nullleiter getrennt wird kann doch eigentlich auch nichts mehr passieren? Es kann ja schließlich kein Strom mehr fließen, außer über erde aber da wär ja der FI da