Selbsthemmung eines Schneckengetriebes berechnen?

1 Antwort

Selbsthemmung liegt vor, wenn das Schneckenrad die Schnecke nicht mehr antreiben kann, weil die Reibung (Reibbeiwert mal Anpresskraft) größer ist, als die sich aus der Schneckensteigung ergebende "Hangabtriebskraft". Daraus folgt, dass a) der Reibbeiwert (z.B. 0,1 umgerechnet in einen Klemmwinkel 1:10) größer sein sollte als die Steigung, b) dabei die Kraft auf die Zahnflanke aus dem Drehmoment des Schnekenrades unter Berücksichtigung des Eingriffswinkels ermittelt wird. In der Regel sind daher eingängige Schnecken selbsthemmend.


nitroclaus  14.03.2015, 20:33

Hi biggestmaxi,

gute Erklärung für die Berechnung.

In der Praxis geht man jedoch davon aus, dass ein Schneckengetriebe erst ab i>100 statisch selbsthemmend ist. Dynamische Selbsthemmung erst ab i>150, d.h. eine abwärtsfahrende Last sicher anhalten. (immer bezogen auf eine Stufe oder hintereinandergeschaltet Schneckengetriebe)

Letztendlich ist es von den Reibwerten der Materialien und der Konstruktion abhängig.

Am heutigen (Industrie-) Markt gibt es leider fast keine Getriebe mit solch hohen einstufigen Untersetzungen, da es aufwendig ist.

Fast alle Schneckkengetriebe i>60  sind leider mit Vorstufen konstruiert, so geht die Selbsthemmung überwiegend flöten.

Die Selbsthemmung ist in den heutigen Zeiten moderner und kostengünstiger Anbaubremsen auch leider nicht mehr oberste Priorität bei der Konstruktion von Schneckengetrieben.

So weit, alles Gute

cvo

0